Losing

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"Damit ihr es wisst...Ich bin so stolz auf euch. Ihr habt die richtigen Entscheidungen getroffen, als ich blind war."

Author's Pov

Der Höllenlord rümpft seine Nase bei dem Gedanken, der Schöpfer wolle den Krieg beenden, glatt könnte er lachen, vor Wut.
Er fühlt sich unterschätzt und das, obwohl er das Weiß im Himmel Rot gefärbt hat. Einen Sieg für die Heiligen kann und will er nicht dulden, denn den Krieg in einem Unentschieden ausgehen zu lassen gleicht ihm einer Niederlage. Viel zu oft wurde er unterdrückt und das will jetzt seinen Preis haben.

"Was mir der gefiederte Vollpfosten sagt, ist mir egal. Wer bin ich, wenn nicht Satan, dass ich seine Feigheit zulassen würde. Ich unterwerfe mich ihm niemals wieder und das soll er wissen!" protzt er selbstbewusst, verhüllt sich in dem Mantel aus Stolz, der so verkümmert aussieht, die Nähte gerissen, geflickt mit Stoffteilen und verdreckt mit Blut, genässt mit Tränen.

Sein Untergebener, der ganz und gar nicht angetan vom der Idee ist, kann nicht anders als schockiert zu sein. Er, der den Krieg nicht will, muss sich unterordnen, darum konnte er seinen Einwand nie offenbaren. Die Nachricht von Jonghyun gab ihm Hoffnung, doch nun dringt Angst in sein Herz und beschmutzt seine Gedanken mit Sorgen. Er kennt die Verletzlichkeit von Taemin, sonst wäre er wohl nicht mit ihm so vertraut, aber wie er jetzt agieren soll weiß er nicht.

"Was gedenkt ihr also genau zu tun?" zögerlich kommen ihm die Worte über die Lippen, die Unsicherheit konnte er nur schlecht verbergen.

Natürlich fällt dies auch dem Teufel auf, der seine skeptische Grimasse zieht. Sein treuester Berater scheint Zweifel zu haben und trotzdem erläutert er nicht welche. Doch so von Wut getrieben wie der Schwarzhaarige ist, kann es ihm nicht nur mehr als egal sein. 
"Such Scientia und Umbra, sie werden in dem Krieg eine Wendung vollbringen, dessen bin ich mir gewiss," siegessicher ist er sich, auf seine stärksten Untertanen war schon immer Verlass. Zwar hatte der Insomnia sein Vertrauen einmal gebrochen, doch der Preis war gezahlt, er hat gelernt, so denkt er zumindest.

Perplex ist kein Ausdruck für die Gefühle von Sora. Fassungslos, schockiert, erschüttert, nichts trifft es so wirklich. Seine Gedanken überschlagen sich, Szenarien, er weiß nicht mehr wo oben und unten ist. Die von ihm gesandten Beschützer sind in Gefahr und dazu noch sein Sohn. Er hat lang genug Däumchen gedreht und willenlos die Befehle entgegengenommen. Aufsässig könnte er nicht werden, jedoch muss er die Dämonen warnen, wenn ihnen was zustößt, würde er es sich niemals verzeihen können.

"So sei es" bestätigt der Helfer, er würde die Jungs suchen, doch nicht ohne sie zur Flucht aufzufordern. Wann soll er denn ein guter Vater sein, wenn nicht jetzt?

~•~

Jimin

Flatternd schlagen meine Augen auf, als ich einen stechenden Schmerz im Kopf bemerke, der einen nur wach rütteln kann. 
Benebelt fühle ich mich, meine Gedanken sind ungeordnet und ich fühle mich energielos. Mein Magen fühlt sich leer an und mein Hals ist trocken wie die Wüste. 

"Was ist bloß passiert?" Frage ich mich. Mit zusammengekniffenen Augen sehe ich um mich herum, alles ist noch verschwommen, es ist als würde ich durch beschmiertes Glas sehen. Ich erkenne meine Umgebung nicht, doch kann ich trotzdem eine Silhouette, gleich neben mir entdecken, die komplett aufrecht da sitzt und seine Hand langsam zu meiner Wange führt.

Die plötzliche Berührung lässt mich zucken. Kalt, die Finger sind kühl, auf meiner wohl brennend heißen Haut. Vollkommen überfordert zieht die Person die Hand zurück. Es dauert ein wenig bis ich merke, es ist mein Freund. Ein Lächeln kämpft mich auf mein Gesicht, auch wenn es mühselig ist, die Winkel anzuheben, ich schaffe es, denn es ist schließlich für ihn.

Fast so, als hätte der Rosahaarige er jetzt verstanden, was genau soeben passiert ist, schmeißt er seine Arme um meinen Hals, mit einem Ruck werde ich in eine Umarmung geschlossen. Ich pralle gegen seinen Oberkörper und lege überforder zumindest meine Hände um seine Hüfte. 
"Ich dachte, ich hätte dich verloren", flüstert er und schnieft stark.

Fragezeichen waren bisher in meinen Überlegungen allzeit präsent, doch auf einmal trifft auch mich eine ganz grundlegende Erkenntnis. Ich erinnere mich an San, an alles, was er mir und ich ihm angetan habe.

Erinnerungen brechen über mich ein, Trümmer, die mich drohen zu erschlagen und außer Gefecht zu setzen. Ich höre meine eigenen Schreie wieder. Spüre den brennenden Schmerz über meinem Körper, die in meine Seele dringt und mich psychisch zerstört. Die Hiebe scheinen sich zu wiederholen, ich weiß nicht, ob ich gerade wirklich schreie oder, das nur in meinem Kopf passiert.

Alles um mich herum dringt in den Hintergrund, es ist so als würde ich ersticken, als würde mich jemand würgen, vielleicht sogar San selbst. Seine Pranken greifen um meinen Hals und drücken die Fingernägel in mein Fleisch, es blutet, ist heiß wie Lava. Ein Lachen aus der Ferne, Invidias Glückslaute vernehme ich, während er mich erneut leiden lässt.

Oder bin das nicht ich selbst, lache ich mich aus, erwürge ich mich?

Als hätte jemand einen Knopf gedrückt hört alles auf. Kräftig huste ich, als ich das Gefühl erlangen, wieder atmen zu können. Ein Druck ist auf meinem Hals und ich merke, ich habe mich selbst tatsächlich gewürgt. Taehyung sieht überfordert aus, zwei Finger ruhen auf meiner Stirn, eine Hand von ihm pinnt meine an die Wand. Ohne fragen zu müssen, weiß ich, er muss einen Zauber angewandt haben.

Heulen, nichts anderes will ich machen, die Erlebnisse sind in meinem Kopf, spielen sich immer wieder ab, nur leiser und unrealer als zuvor, sodass ich nicht die Kontrolle verliere. Ich schmeiße mich förmlich an Victima und fessel ihn mit meiner Trauer. Tränen fließen wie Wasserfälle über meine Wangen, Schluckauf, außerdem zucke ich mit jedem Schniefen ein wenig zusammen. "Es ist alles gut, er ist weg,"versucht mich der Mann zu trösten, streicht beruhigend meinen Rücken.

Leider aber kann ich ihm diese Worte nicht glauben, vehement schüttel ich meinen Kopf und presse seinen Körper noch mehr an meinen. 
"Nein, nichts ist gut. Ich habe Blut an meinen Händen und da draußen tobt ein Krieg, nur meinetwegen!"

Rejected~VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt