"Ich konzentriere mich wie gebannt auf ihn, die verräterischen Worte, die er mir dabei zu flüstert dringen nicht zu mir durch, als ob er sie an sich selbst gerichtet hätte."
Hoseok
"Jetzt wird es ihm schon gut gehen" , versichere ich ihm, das herzliche Lächeln sicher aus meiner Stimme hörbar.
Hätte der Junge mich nicht doch verstanden, hätte ich mir im selben Augenblick wohl eine Backpfeife gegeben, dass ich ihn so behandel ist mehr als nur untypisch für mich. Dürfte sicher auch ihm aufgefallen sein. Aber es ist nunmal wie ein automatischer Mechanismus von mir, ich muss jedem helfen ob nun Feind oder Freund. Für mich bis jetzt nie empfundene Gefühle, sie haben ihre Hände um meinen Hals geschlossen und schneiden mir die Luftzufuhr ab.Das ich ihm, vor allem Jimin gegenüber Schuldgefühle habe, jenes ist mehr als nur ungewöhnlich. So war es also eine Last zu tragen, eine Lüge, die man nur durch Verleugung aufrechterhalten kann. Denn wenn man etwas nicht sagt lügt man ja nicht sofort, man ließ lediglich Details aus. Doch selbst unterscheiden was für mich Wahrheit oder Unwahrheit ist, dies fällt nun schwer. Meine stark, mühselig stand gehaltene Fassade bröckelt, wie der Putz von einer eigentlichen stabilen Wand.
Die trainierte Ehrlichkeit, nichts weiter als eine Farce.Nicht einmal mehr sagen, ob ich Taehyung wirklich hasse oder nicht, ich kann es nicht mehr. Beide, bei keinen von ihnen kann ich das noch wirklich felsenfest behaupten.
Sie sind Wesen der Unterwelt, der Hölle, gesandt unsere Kinder auf Erden zu terrorisieren. Nach Rache dürstet es ihnen, so unglaublich frustriert waren sie, sie die nicht unser Reich betreten durften. Wir hatten sie herausgejagt, nun würden wir den Preis zahlen, so viele Schutzengel können wir nicht ausbilden.
Auf der Erde wandeln sie nurnoch deswegen, um Leid und Elend zu verbreiten, aber wer ist es wirklich der diese Negativität austeilt? Dem gebrochenen Jungen nach zu urteilen, kann ich nicht einmal mehr meine Unschuld beweisen;
das ich das hellste Licht der Welt war.Dabei war ich rein, leuchtete von uns allen am hellsten. So oft wurde ich um das Strahlen beneidet, dieses welches jedes noch so dunkle Wesen zu verschrecken vermochte. Allerdings war es wohl auch das was mich und meine Gefühle zurückhält.
Genau deshalb werde ich beide nicht hassen können, es entspricht nicht meiner Natur, es würde mich verschmutzen und das weiß ich seit Missionsbeginn. Wie sehr hat es mich geschmerzt als ich Jimin das Bein gestellt habe, um irgendetwas aus ihm und oder aus meinem Gegenüber herauszukitzeln.
Es war zur reinen Forschung, aber widerspricht allem wofür ich stehe.
Und Diskriminierung gehört sicherlich nicht dazu.Umso schneller fasse ich den Entschluss den Jungen zu beruhigen, diese Schuldgefühle, ich befürchte ich werde unvorsichtig in dessen Gegenwart. Da sein Körper schon längst nicht mehr zittert, seine Fingernägel nicht mehr so stark meine Rückenhaut aufreißt bei dem Versuch sich an etwas zu klammern, beschließe ich mich kurzerhand von ihm zu lösen. Durch große, tränenverschleierte Augen starrt er mich unverständlich an. Er sieht unglaublich gebrochen aus mit den blutunterlaufenen Sehorganen, den dicken Abdrücken der getrockneten Tränen auf seinen Wangen und der noch ein klein wenig bebenden Lippe, welche er versucht aufzuhalten.
"H-Hobi was ist lo-los?"
Seine sonst so feste Stimme fragt mich dies, völlig aus dem Blauen heraus. Das er mich mit meinem Spitznamen angesprochen hat entgeht mir nicht. So verletzlich wirkt er, als ob er nicht mehr auf seinen eigenen Beinen stehen könnte, man hätte ihm den Boden unter den Füßen weggeschnappt.
Dieser Gestalt, so gerne würde ich bei ihm bleiben und ihn ablenken wollen.
Ihn unterstützen und trösten, obwohl ich mehr als nur genau weiß wo, wie und was los ist.
Ich weiß was für ihn die Niederlage bedeuten mag, doch viel mehr der Verlust des besten Freundes, aber auch ich habe eine Pflicht und nur ein Leben.Schweren Herzens entscheide ich mich dagegen, ich kann nicht bleiben.
"Tae ich sollte langsam gehen, ich wohne bei Jeongguk, ich frag ihn ob Jimin noch da ist",
erläuter ich ihm, ein wenig die Wahrheit unterbreitend. Ich habe versehentlich erzählt dass ich bei dem Jungen lebe, doch empfinde ich diese Information als zweitrangig. Zwar könnte er, wenn er eins und eins zusammenzählt, sich dabei auf seine ausgeprägte Intuition verlässt, die bei Dämonen um einiges fortgeschrittener ist, doch scheint sein Zustand nicht dafür zu sprechen. Denn in ihm scheint mehr als nur ein Kampf gegen sich selbst stattzufinden.Langsam nickt er und seufzt betrübt.
"Na gut... du sagst mir aber sofort bescheid",
ermahnt mich der Jüngere, weshalb mir doch ein kleines Grinsen auf die Lippen kommt. Dass er mir gegenüber dominant wirken will, in dieser Gestalt ist beinahe zum Schreien niedlich. Normal würde ich anders darauf reagieren, so wie die letzten Tage wegschauen oder innerlich an Panik leiden, doch ist die Furcht für das Erste weg.
Dem, der meine Grimasse nicht entgangen ist, schnaubt ein wenig gereizt, bevor auch er ein wenig schmunzeln muss.
Dass mein Lächeln sogar ihn anstecken kann, wusste ich bis eben nicht, doch wird meine Zeit langsam knapp.
Ich muss unbedingt zu dem Schwarzhaarigen.Fast schon springend erhebe ich mich vom Sofa, und drehe mich in Richtung Flur. Der kalte Boden unter meinen Füßen lässt mich zusammenzucken, als würde ich auf einem Eisklotz spazieren. Ich eile zu der Haustür, um dringlich nach meinem Schuhwerk zu suchen, der Nebel, welcher durch die Räume prescht, ist mir mehr als nur ein schlechtes Omen. Der Rauch wird immer dichter, ich erkenne kaum noch die Hand vor den Augen und verliere mich langsam.
Angst ist wohl ein untertriebener Begriff für das was ich empfinde. Aus dem Dichten formt sich langsam eine mir bekannte Silhouette, die ich mir erhofft habe nie wieder zu sehen.
"Hoseok du widerliches Biest gehst erstmal nirgendwo hin", spuckt die Gestalt vor sich hin, während sie entspannt an den Türrahmen lehnt. Seine Stimme war scharf,
schnitt fast schon wie ein geschliffenes Messer.Dass die Person, von der die gänsehautbescherende Klangfarbe stammt, mir nun mehr als nur einen Strich durch die Rechnung zieht, ist wohl längst nicht das Schlimmste an dieser Situation.
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Rejected~Vmin
Hayran KurguA•B•G•E•S•C•H•L•O•S•S•E•N _________________ ...."Schon wieder habe ich keine Heimat mehr, obwohl kann man es überhaupt als eine bezeichnen?" .... _________________ Schon als Kind wird Park Jimin von Waisenhaus zu Waisenhaus geschickt, immer wieder...