"Und trotzdem hatte ich gleichzeitig noch nie so ein großes Lächeln auf meinem sonst so ernsten Gesicht."
Hongjoong
Mein ganzer Körper brennt, die Luft, die ich versuche, einzuatmen schmerzt und ich fühle mich energieloser denn je. Irgendwie versuche ich noch zu stehen, habe meine Hände auf die Knie gestützt, die schon völlig zerschrammt sind. Ich versuche möglichst nicht ruckartig meinen Blick zu heben, mir ist schwindelig und zum Brechen zumute. Verschwommen sehe ich noch wie eine Silhouette auf mich zu rennt, in ihrem hellen Gewand und anschließend spüre ich, wie erwartet, wieder eine Faust in meinem Gesicht. Wie oft das schon passiert ist, könnte ich nicht einmal mit vier Händen zeigen.
Ohne etwas tun zu können, werde ich nach hinten geschleudert, falle zum unzähligsten Mal auf den Boden, der mich viel zu hart empfängt. Mein Hinterkopf knallt gegen den Grund und wenn das nicht mindestens eine Beule wird, will ich nicht wissen, was für einen monströsen Leib ich besitze, irgendwie bekommt man mich nicht klein.
Ist es ein Geschenk von Vater oder eine Last auf meinen Schultern?
"Wie oft müssen wir dich noch zu Boden stoßen, damit du unsere Gedanken und Gefühle zu verstehen lernst!?", fragt mich die weinerliche Stimme von dem Jüngsten, egal wie benebelt ich bin, ihn muss man erkennen. Das, was seine Stimme immer so fröhlich klingen lässt, ist weg, das glückliche Glöckchen klingt nicht mehr, als sei es verstummt, zerstört.
Seine eindrucksvollen Worte hallen nach, er ist so verzweifelt, ich bin ihm im Weg und er mir momentan überlegen und trotzdem. Trotzdem bringt er mich nicht um.
Wieso?
Liegt es an seiner Natur oder doch seiner Vorstellung von Moral, seiner Ethik, was gerecht ist oder eben nicht. Empfindet er mich als Feind oder bin nur ich es der viel zu viele Feinde sieht. Mit jeder Sekunde in der, der Krieg andauert, werde ich unsicherer war wirklich richtig und falsch ist. Oder kann man das prinzipiell nicht auf die Waage legen.
Mühseliger als zuvor rappel ich mich auf, selbst eine ältere Person wäre in dem Augenblick schneller als ich. Mein Schädel pocht, mein Körper rebelliert und trotzdem will mein Kampfgeist nicht aufgeben, er will sich nicht mit seinen Worten beschäftigen, die mich doch rühren sollen. Dazu seine Klangfarbe, die sich so rapide verändert hat und trotzdem schreien meine Instinkte weiter, ich solle kämpfen.
Doch für was?
Für mich selbst sicher nicht, um mich ging es noch nie und auch nicht für die Dämonen. Wer ist der jemand für den es lohnt, für den ich das alles durchstehe und ertrage, obwohl ich genauso gut aufgeben kann? Einfach die Augen schließen und hoffen nie wieder aufzuwachen, damit mein Leid verschwindet.
Ist also mein Ende die Lösung, soll ich sie einfach passieren lassen? Verrat wäre das nicht, immerhin habe ich bis jetzt gekämpft als gäbe es kein Morgengrauen. Ich suche Antworten, doch laufe ich im Kreis, ohne Hilfe tauge ich zu nichts.
Als ich leben wollte, schenkte es Jonghyun mir.
Als ich mich integrieren wollte war es Curie.
Als ich mehr über Gefühle lernen wollte waren es Lux und Innocentia. Und als ich Liebe lernen wollte half mir Seonghwa, bis zum heutigen Tag.Es traf mich wie ein Schlag aus dem Nichts, die Erkenntnis, die mir gefehlt hat, die sich geweigert hat, sich mir zu öffnen.
Ich musste von Anfang an mich nur etwas mehr anstrengen. Meine Hände strecken und auf Zehenspitzen stehen um ran zu kommen.Nie wollte ich ihnen nie helfen, ich war geblendet von meiner Pflicht. Ich sah Jimin nie als bloß den Freund von meinem Partner. Nicht deswegen wollte ich zuvor helfen. Auch nicht nur für Seonghwa, der ohne involviert zu sein, so sehr Angst erfahren musste. Ich wollte helfen, weil ich Leid nicht sehen kann, ich will nicht sehen, wie Personen leiden, insbesondere die, die mir wichtig sind.
Der Schmerz in Jonghyuns Augen, die so hoffnungsvoll in die Zukunft gesehen haben will ich, wieder. Dass Hwa wieder normal unterrichten kann, mit seinen Lieblingsschülern.
Ein Happy End für Hoseok und Yoongi. Seokjin, der weiter als Friseur arbeiten kann, weil ihm die Erde und ihre Bewohner so gut gefallen, dass er sie näher kennenlernen will.
Insbesondere wünsche ich mir, dass jeder sein Leben so führen kann wie er es will, ohne Schmerzen.Dieses Mal leider komplett unerwartet trifft mich ein Bein, tritt mir in die Magengrube, dass mir die Luft aus der Lunge weicht. Ich verstehe nicht, wo oben und unten ist und lasse mich erneut davon schleudern, dieses Mal gegen eine Mauer. Langsam rutsche ich die Wand herunter, der Aufprall war weniger heftig als zuvor, doch war der Tritt an sich, kräftig genug gewesen.
Einen meiner Arme, schlinge ich schützend vor meinem Bauch. Die Hämatome in ihren schillernden Farben sehe ich jetzt schon, sollte ich das wirklich überleben können.
Ich frage mich, ob mir jemals verziehen werden kann, ich war weder ein guter Freund, noch ein guter Sohn.Langsam versuche ich wieder aufzustehen. Ich greife gegen die Wand hinter mir und ziehe mich an ihr mit meiner freien Hand hoch. Mit meiner fehlenden Kraft ist dies leider nicht ganz einfach, aber manchmal muss man eben durch Schmerz, damit man lernt. Bevor ich wieder vollständig auf den Beinen stehe, schmerzt die besonders betroffene Stelle wieder, ich lande also erneut auf meinen Knien. Den Brechreiz versuche ich zu unterdrücken, allerdings schaffe ich es nicht weiter und übergebe mich lauthals.
Elendig fühle ich mich, aber ich hab das wohl leider verdient.
Nebenbei merke ich, wie beide, auf mich zurennen. Ich spüre die Sorge von beiden, doch eine intensive Feindseligkeit, die von Curie ausgeht, überspielt das Gefühl. Den Gesichtsausdruck von keinen kann ich lesen, viel zu benebelt ist meine Wahrnehmung.
Bevor sie näher kommen können, um mir möglicherweise den Rest zu geben, ergreife ich das Wort, nicht ohne seufzen zu müssen. "Innocentia. Halt, bitte", meine Stimme klingt trocken, und ein Hustenanfall danach kann ich mir nicht verkneifen.
Und obwohl ich dachte sie würden ihre Chance mich zu enden sehen, bleiben sie stehen. Als ich mich beruhigt habe, kann ich ein Lächeln nur schwer unterdrücken. Diese Beiden sind wirklich reine Seelen, ich bin es, der beschmutzt ist."Du musst mich nicht mehr niederschlagen. Ich verstehe schon, es reicht," ergebe ich mich damit.
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Rejected~Vmin
FanficA•B•G•E•S•C•H•L•O•S•S•E•N _________________ ...."Schon wieder habe ich keine Heimat mehr, obwohl kann man es überhaupt als eine bezeichnen?" .... _________________ Schon als Kind wird Park Jimin von Waisenhaus zu Waisenhaus geschickt, immer wieder...