"Du musst mich nicht mehr niederschlagen. Ich verstehe schon, es reicht," ergebe ich mich damit."
Hongjoong
Überrascht werde ich angesehen, der eine mehr als der andere. Doch bevor ihre Gesichter so erstarren, bahnt sich schon ein Lächeln auf ihre Gesichter. "Danke", murmelt Innocentia etwas scheu.
"Ja, ehrlich, vielen Dank", Seokjin sieht zufrieden aus, wie die Situation schließlich doch geendet ist, allerdings scheint er schnell weiterzudenken" Wir sollten in dem Fall keine Zeit verlieren. Jede Sekunde, die wir trödeln, lässt jemand sein Leben. Außerdem müssen wir so schnell wie möglich zu Umbra stoßen. Er ist nicht schwach, aber selbst ihm gehen irgendwann die Kräfte aus."Seine Ansicht verstehe ich gut, er hat auch vollkommen damit recht, weshalb ich zustimmend nicke. Jeongguk zieht mich im nächsten Moment wieder auf meine Beine, zu erschöpft bin ich es alleine zu tun. "Also, wir müssen los-" beschließt der Große bis ich ihn unterbreche "Sorry, dass ich das so ausdrücke, aber es wäre besser, wenn ich alleine gehe." Gegen Ende werde ich immer leiser, mein Tatendrang lässt durch meine Erschöpfung klar nach.
Viel kann ich darum nicht weiter machen, während der Jüngere der Beiden traurig aussieht, aber sonst nichts erwidert, sprüht der Älteste nur so vor Energie zum Debattieren."Eben nicht, wir machen das zum einen gemeinsam, weil wir dich gezwungen haben. Zum anderen wissen wir, was passiert ist. Oder wie willst du ihm die San Geschichte schildern? Es liegt auch an uns, für unseren Ungehorsam zu stehen, vor allem, dass wir es nicht beruhigen."
Auf seine Rede finde ich leider keine Widerworte, die Kopfschmerzen setzen meinem Denkvermögen klar zu und es wird von Minute zu Minute schlimmer. "Na gut, aber ihr ergänzt mich nur, wenn ich euch dazu auffordere, ich will ihn nicht erzürnen" seufze ich, wissend, dass ich gegen Rangniedrigere verloren habe, ohne gekämpft zu haben. "Gut" stimmen beide synchron zu und ziehen mich mit ihnen.
Damit wandern wir zum Gebäude, welches ich erst vor Feinden geschützt habe und ihnen nun gewissermaßen ohne Widerstreben zulasse. Wie elendig das sich anfühlt, aber ich schätze, dies ist das kleinste Leiden, welches momentan stattfindet.
Drinnen sehe ich schon den in Weiß Gekleideten, völlig fertig. Er sieht aus als wäre er selbst auf dem Schlachtfeld gewesen, so durcheinander und gar nicht mehr so gepflegt wie sonst, so makellos.Jonghyun steht vor einem Tisch mit einer ausgebreiteten Karte, mit dieser beobachtet er wie gewohnt das Geschehen, auch wenn er dies nicht mehr mit einer gelassenen Fassade macht.
Es dauert lange, aber irgendwann bemerkt er unsere Truppe, oder eher mich, denn seine ersten Silben sind an mich gerichtet.
"Fide. Was ist los?" will mein Herr aufgebracht wissen, vor mir, der Treue in Person, die trotzdem Gäste zugelassen hat.
Jene, lassen Gott direkt innehalten, als er sie erkennt. Seine Miene verdunkelt sich, eher sieht er verletzt aus."Was hat das zu bedeuten?" Er ist unschlüssig, sieht abwechselnd zwischen Curie und Innocentia."Du musst den Krieg stoppen, die Verluste sind jetzt schon immens und es wird erst aufhören, wenn einer von euch beiden verstorben ist" erklärt Seokjin schamlos, obwohl ich ihm keinerlei Zeichen zum Sprechen gegeben habe. Der Mann ist und bleibt eigensinnig, denkt nicht daran, was die Folgen seiner Maßnahmen sein könnten. Wütend schnaubt mein Herr und sieht beinahe angewidert zu uns",Verräter". Der Ausdruck schmerzt, ich möchte das nicht spüren, doch weiß ich; diesen Schmerz, diese Ablehnung habe ich verdient.
"Das ist zwar wahr, aber was für eine Wahl habe ich? Außerdem, ich weiß, es rechtfertigt es keinerlei Verrat-" auch wenn ich eben gesagt habe, ich könne mich nicht rechtfertigen, mache ich es, versuche es, damit Jonghyun nicht böse auf mich wird, sondern mir verzeiht und dankbar ist, dass ich die Unreinen mitgebracht habe.
Aber soweit kann es nicht einmal in meinen Träumen kommen, denn Seokjin fällt mir prompt ins Wort, "Was wir getan haben tut uns zwar leid, doch bereuen wir es nicht" so selbstbewusst sagt er es, dass es mir den Atem raubt. Wie viel Mut und Kraft hier wohl dahinter stecken?Doch davon bemerkt unser Gegenüber nichts, denn er scheint so als sei seine Einstellung uns gegenüber noch verächtlicher als zuvor"Wie bitte?" Eine rhetorische Frage mit doch so viel Ernst in ihr. Auch wenn er keine Antwort erwartet, so sauer er ist, er bekommt eine geliefert, von jemanden, der sich bisher rausgehalten hat, der stumm geblieben ist. Sich alles gefallen ließ bis es für ihn jetzt den Schluss bedeutete.
"Es war eine schwere Entscheidung, die wir treffen mussten für unser aller Wohl. Wir mussten den Dämonen, beziehungsweise Jimin helfen. Uns war bewusst, würde er nur seine volle Kraft haben, könnte er von großer Nützlichkeit sein. Außerdem bedeuten die Verbündete Informanten. Dass San so hinterhältig ist, war allerdings nicht im Plan inbegriffen. Er sollte und helfen, doch hat er sich als Feind herausgestellt. Zugegeben, was Jackson angeht wissen wir nichts, aber das müssen wir auch nicht, um zu wissen, dass wir jetzt einschreiten müssen. Dieser sinnlose Krieg muss enden."
Es ist unbegreiflich, aber trotzdem wirkt es so, als ob unser Herr Einsicht zeigt. Nicht weniger wütend und enttäuscht ist er als zuvor, doch zeigt seine Brust Stolz, seinen Stolz auf uns. Wer hätte jemals denken können, dass gerade der scheue, ruhige Jeongguk ihn dermaßen bewegen könnte, sodass er fürs Erste wieder das vor seinen Augen sieht und nicht nur den ganzen Hass."Ich verstehe euch, doch wie denkst du, dass ich den Teufel überzeugen kann..."
War ja klar, dass er sowas sagen würde, ich selbst könnte auf kein Ergebnis kommen, wenn es darum geht, wie soll er es also. Er ist zwar der Schöpfer von allem, sogar von dem Teufel, der als Teil der großen Schöpfung gilt. Aber das heißt nicht, dass er alles weiß und kann. Er muss das, was das Böse will und doch, das Gute schafft, eliminieren oder überzeugen. Keiner der beiden Aufgaben gilt als einfach, eher unmöglich.
Es ist so, als würde meine Hoffnung komplett schwinden, da erklingen die Glöckchen wieder, so laut, dass wir meinen, wir würden uns verhören.
"Ehrlich gesagt...wir dachten vorerst daran, dass du deine Truppen aus der Hölle ziehst und dann-""Was dann?" erkundige ich mich skeptisch, eine Augenbraue hebe ich forsch und beäuge die beiden kritisch, ein Blick unter dem Innocentia förmlich zusammenbricht."Dann hilft nur noch ein Attentat...Wir sollten verbündet mit Sora sein" so dermaßen kalt und emotionslos wie Curie diese Worte ausgesprochen hat kann ich kaum realisieren, dass er sie tatsächlich so meint. Aber seine Kristalle, die sich um Nuancen verdunkelt hat sprechen andere Bände. Ich muss schwer schlucken.
Ist das wirklich Jin oder doch eine Fälschung."Sora!?" Vergewisser ich mich trotzdem, dass ich mich nicht getäuscht habe. Dieser Name kann in meinem Kopf nicht gefallen sein, wie würde Seokjin auf ihn kommen?
Auch Jonghyun scheint ungläubig, doch ist gefasster als ich. Zögerlich nickt der Breitschultrige, greift nach der Hand des Braunhaarigen um sie fest zu drücken.
"Nun gut," unser Herr seufzt bedrückt ", auch wenn mir die Lösung nicht gefällt. Es ist eine und wahrscheinlich die einzige""Dann streift umher und helft aus, helft den Truppen, damit sie sich zurück ziehen können!" Von dem verunsicherten Gott ist jegliche Spur verflogen, schon hagelt es Befehle, die mein Körper zwar niemals standhalten könnten, aber müssen. Dieser Mann soll meine bedingungslose Treue nicht infrage stellen, dazu stehe ich mit meinem Sein und Namen.
"Gut" stimmen wir seinem Vorschlag zu und wollen uns auf dem Weg machen, egal wie schwer unsere Glider und Geister sind. Egal wie gebrochen sie sind, wir gehen weiter.
Allerdings lässt und die Klangfarbe unseres Herren ein letztes Mal inne halten, der uns für einen Moment abhält durch die großen Tore zu schreiten. "Wartet-" Er hört sich wieder so liebevoll wie zuvor an, so herzensgut wie immer. Tränen glitzern an seinen Augenwinleln, doch fallen sie nicht. Tränen aus Stolz."Damit ihr es wisst...Ich bin so stolz auf euch. Ihr habt die richtigen Entscheidungen getroffen als ich blind war"
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Rejected~Vmin
FanfictionA•B•G•E•S•C•H•L•O•S•S•E•N _________________ ...."Schon wieder habe ich keine Heimat mehr, obwohl kann man es überhaupt als eine bezeichnen?" .... _________________ Schon als Kind wird Park Jimin von Waisenhaus zu Waisenhaus geschickt, immer wieder...