"Es ist ganz so, als würde ich auf dieselbe Szene blicken wie auch im Oktober. Ein blutverschmierter Jimin, außer Atem in der Mitte des Raumes. Doch ist nicht das ganze Blut seines...
Der Engel der Zerstörung, er ist da."
Author's Pov
Tränen strömen die Wangen des Jungen herunter und benetzt seine Haut, die verschmiert mit der roten Flüssigkeit ist. Das Wasser vermischt sich mit dem Blut und wird zu rosafarbenen Trauerwasser. Seine Hände zittern, das Liquid, welches nicht seins ist, fühlt sich dreckig an, fühlt sich falsch an. Die sonst so strahlende Haut wirkt beinahe schneeweiß, kreidebleich ist er, vor Schock, dass dies wirklich passiert ist und es kein böser Traum ist.
Langsam lösen sich die Flügel auf, die Federn steigen in die Lüfte und verpuffen zu Flocken, die wie Schnee hinunterrieseln. Diese Kraft noch länger zu benutzen ist ihm nicht mehr möglich und am liebsten würde er es nie wieder tun. Nicht nachdem er zu einem Mörder wurde, niemals könnte er sich diese Tat verzeihen.
Die Hörner, die seinen Kopf schmücken, bilden sich immer weiter zurück, bis sie gänzlich verschwinden, sowie die rote Haarfarbe. Der Schleier in seiner Sicht verschwindet, er sieht alles in all seiner wahren Gestalt und er sieht-rot, überall rot.
Der Erkenntnis, die ihn nun traf, sie zwingt ihn zu Knien, er kann sein eigenes Gewicht nicht mehr halten. Jimin knickt ab und fliegt zu Boden, doch wird bevor er auf jenem landet von Taehyung gefangen, der viel zu lange untätig da stand. Sicher hält er den verkümmerten Jungen in seinen Armen, wiegt ihn, wie Callidus es sich so sehr gewünscht hat.
Der Kleinere streckt erleichtert seinen Arm nach Victima und legt sie an seine Kieferpartie an, streicht bis zu seinen weichen Wangen. Als ob er wissen wollte, ob der Junge wirklich real war und er nicht träumen würde, aufgeweckt werden durch einen Peitschenhieb.
Realisierung trifft ihn jedoch, lässt alle Dämme sprengen." Du bist gekommen", schluchzt der Blauhaarige erleichtert, greift mit der anderen Hand an das Shirt seines Freundes, klammert sich fest an ihn. Am liebsten würde der Beschützerdämon schreien, alle seine Sorgen und Gedanken, die er die letzten Tage hatte, vor allem würde er gerne erklären, wie viel der Junge ihm wirklich bedeutet, doch entscheidet sich dagegen, als er merkt, dass sie nicht alleine sind. Es wäre schlicht unangebracht.
" Für dich doch immer wieder, aber ich wäre dir verbunden, wenn sowas nicht nochmal passiert", witzelt der Gehörnte mit einem wackeligen Grinsen auf den Lippen. Es ist nicht breit, aber zeigt seine spitzen Zähne.Daraufhin zieht Callidus einen Schmollmund und nimmt die Hand von der Wange seines Freundes, auch weil er zu schwach ist, diese weiter in die Luft zu halten. "Danke für die Aufmunterung" auch er versucht zu lächeln, was ihm aber so gut wie gar nicht gelingt. Das Blut in seinem Gesicht, er verabscheut sich dafür. Wer wäre er, wenn er lächelt, wo er doch so aussieht.
Langsam lässt der schwache Junge seinen Blick durch den Raum wandern, das ganze Rot versucht er so gut wie möglich auszublenden. Bis dann seine müden Kristalle auf die drei anderen Personen bis auf den fallen, der ihn in seinen Armen wiegt. Einen nach dem anderen betrachtet er, mit jedem einzelnen wird er ein Stück glücklicher, er kann gar nicht glauben, dass so viele nur seinetwegen da sind.
Jeongguk bemüht sich bei dem Anblick nicht selbst in Tränen auszubrechen, ihm tut die ganze Situation von ganzem Herzen weh und Leid, auch wenn er recht wenig dafür kann. Der Gedanke, dass er diesen leidenden Halbengel selbst das Leid beigebracht hat, dass ihn in diese Situation geleitet hat, bricht ihn.
Hoseok greift Hilfe suchend nach der Hand von Yoongi, auch er kann nicht ertragen, was er sieht. Es waren bloß vier Tage gewesen und trotzdem ist sein ehemaliger Klassenkamerad zu keinem Prozent wiederzuerkennen, er fragt dich, was Seonghwa von ihnen halten würde, er platzt so schon vor Sorge, dies würde ihm den Rest geben, selbst Fide wäre nur noch Ballast.
Yoongi hingegen hat in dem Raum, die wahrscheinlich stärksten Schuldgefühle von allen, denn er war es, der Taehyung auf Krampf nicht glauben wollte, er würde nur übertreiben. Er war genauso schuld wie es San ist, so denkt er zumindest, er denkt er würde es nicht verdienen hier zu sein, lieber wäre er an Stelle von Jimin in dem Zustand, seine Sünden bezahlen.
"Danke, dass ihr hier seid, es freut mich, doch würde ich gerne wissen warum?", will Callidus wissen, er flüstert die Frage schon. Ihn rührt die Szenerie zutiefst, er würde niemals auf die Idee kommen, dass diese Personen Schuld haben, sie sind seine Freunde, Verbündete, er ist sich sicher, niemand hat Schuld.
"Wir sagen es wie es ist, du bist uns ans Herz gewachsen, Jin ist zwar oben, aber der Kerl ist geplatzt vor Sorgen", antwortet Jeongguk schüchtern, während er sich nervös über den Nacken fährt, den Blick von dem Leidenden nehmend. Ein Kichern kommt über die Lippen des Jungen, er freut sich so sehr über diese Worte. Nie wurde er zuvor so sehr geschätzt, er dachte nicht einmal seine Freunde täten es an einigen Stellen in seinem Leben, doch jetzt ist er sich endlich sicher, gewiss. Er ist ihnen wichtig und sie sind ihm noch viel wichtiger. Es ist so, als würde eine Last von ihm genommen sein, eine jahrelange, die nie von seinen Schultern wollte.
Der Schmerz, den ihn zuvor noch außer Gefecht gesetzt hat, wird immer mehr betäubt. Er spürt kaum mehr, das Leid welches ihn dir letzten Tage begleitet hat. "Danke" zittert er, vor Freude, einzig und allein deswegen. Nun wusste er, er würde nicht umsonst leben und genauso wie sich seine Freunde ihm aufopfern würde er es ihnen gleich tun, das verspricht er sich selbst. Es dauert nicht mehr lang, da verliert der Junge, der einem Engel gleicht, das Bewusstsein, die Erschöpfung zieht ihn in einen tiefen Schlaf.
Jetzt würde er endlich ruhen können, die bevorstehende Gefahr ausblenden können, die Seokjin mit ach und krach erfährt. "Er,..Er hat sie-", stammelt er fassungslos über die eben erhaltene Nachricht.
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Das war sie, die vorletzte Lesenacht.
Ich hoffe euch hat es gefallen ^^
Wir treten damit an die Startlinie zum letzten "Ark", wenn man es so nennen möchte, ich hoffe ihr werdet mich begleiten in den letzten Kapiteln, denn noch vor Neujahr wird die Story beendet sein.
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Rejected~Vmin
FanfictionA•B•G•E•S•C•H•L•O•S•S•E•N _________________ ...."Schon wieder habe ich keine Heimat mehr, obwohl kann man es überhaupt als eine bezeichnen?" .... _________________ Schon als Kind wird Park Jimin von Waisenhaus zu Waisenhaus geschickt, immer wieder...