"Das wird noch ein langer Weg für dich Junge" spreche ich mehr zu mir selbst, als zu unserem Lehrling."
Jimin
Kraftlos trete ich die lose Tür am Eingang zu unserem Hüttchen auf, die lautstark gegen die Wand prallt. Schleppend trage ich mich in den Raum, welcher teilweise marode wirkt und doch recht modern.
Meine Beine fühlen sich nicht mehr an wie ein Teil meines Körpers, transportieren mich nur aus Automatismus Schritt für Schritt voran. Träge hängen meine Arme an meinem Körper wie lose Ärmel eines Pullovers, wenn man nicht seine Gliedmaßen in ihnen gehüllt hat.
Der Fußboden ist aus Holz und an manchen Stellen fehlen Stücke der Dielen, die für mich ein Hindernis darstellen und immer wieder zum Stolpern bringen.Schließlich kommt es so wie es musste, nämlich kann ich mich nicht mehr auf den Füßen halten, sie schmerzen unerträglich und doch fühle ich sie nicht wirklich- welch schrecklicher Widerspruch an sich. Für mich kommt es wie eine halbe Ewigkeit vor, wie ich mich dem Boden annäher, für Außenstehende sah das ganze bestimmt anders aus.
Mit einem Keuchen treffe ich auf das Holz.
Zwar wusste ich, dass ich verdrängte Schmerzen habe, doch der Aufprall ließ sie mich ganz schnell wieder bewusst werden.Mühelos schließe ich meine Augen.
Ich könnte sicher überall einschlafen, wenn es auch der Boden ist, die Kraft wieder aufzustehen finde ich erstmal nicht.
Entfernt höre ich Schritte, die langsam auf mich zu kommen, in ihrer Zögerlichkeit klingt es wie das Watscheln von Enten.
Ein Schmunzeln kann ich mir nicht verkneifen. Es ist ziemlich niedlich, wer auch immer es ist kann ich zwar nicht erfassen, aber die Person dürfte wohl die nächste Zeit einen Spitznamen erhalten.Viel zu schnell erfahre ich aber seine Identität, denn mein Lieber Mitbewohner konnte es sich nicht nehmen lassen auf meinen beinahe leblosen Körper zu fallen.
Während mir wortwörtlich die Puste ausgeht, überkommt Taehyung ein Lachen.
Gereizt stöhne ich und wackel mein Leib um ihn vielleicht von mir schütteln zu können. Allerdings gebe ich mein Vorhaben sehr schnell auf, denn der Junge klammert sich an meinen Gliedern, was erneut Wellen an Unwohlsein über mich fahren lassen."Na da hat dich ja jemand durchgenommen heieiei" witzelt der Rosahaarige auf meinem Rücken und verpasst mir einen Klaps auf meinen Hintern. Peinlich berührt quiecke ich auf, während sich meine Wangen erhitzen.
Mir ging die Aktion entschieden zu weit, erst schmeißt er sich auf mich, dann so ein Witz und jetzt der Schlag, das ist zu viel für mein schüchternes Dasein.
Ich öffne wieder meine Augen und bemerke, dass Taehyung eine Shorts trägt und entscheide kurzfristig in zu brutzeln.
In meiner Handfläche baut sich eine starke Hitze auf, die sie ein wenig glühen lässt und schon im nächsten Moment grabsche ich an seine Wade. Es tat mir zwar auch wegen meiner Verletzung weh, doch war es das definitiv wert.Laut jault mein Freund auf, springt wie von der Tarantel gestochen auf und nimmt einen übertrieben großen Abstand zu mir ein.
Typisch für ihn alles zu dramatisieren, aber solange mein Problem damit gelöst ist, soll es mir nur Recht sein.
Ein siegreiches Grinsen legt sich auf meine Lippen, während der Rosahaarige sich ungläubig ans Bein fasst. Seine Augen verfinstern sich bei meinem Anblick, dass es einen eine Gänsehaut bescheren könnte. Doch ich reagiere da nur mit einem frechen Kichern.Sofort will er auf mich zu laufen, als ein raues Auflachen uns unterbricht.
Verschleiert erkenne ich Yoongi wie er abseits von uns steht, das ganze Schauspiel wohl mit verfolgt hat.
Erst jetzt erkenne ich die Peinlichkeit hinter unserer Situation. Wir beide sind echte Kindsköpfe, kaum zu glauben das wir die Macht haben irgendwelche Kriege auszulösen."Was soll man nur mit euch machen?" tadelt der Insomia uns. Mein Grinsen ist mir vergangen, während Yoongis immer breiter wird. Belustigt schüttelt er den Kopf und bückt sich, ist direkt neben mir.
Spielerisch wuschelt er mir durchs Haar, was durch seine Ringe an den Fingern mehr als nur unangenehm war, zumal einzelne Strähnen sich hin und wieder in ihnen verfangen.
"Ich bin dann mal so freundlich und rege deine Regenaration an"Verwirrt von seinen Worten lege ich meine Stirn in Falten. "Wie jetzt?"frage ich den Ältesten, der auf meine Erkundigung sich ein Augenrollen nicht verkneifen kann.
"Hast du mir vorhin überhaupt ein Mal zugehört?" stellt er mir eine Gegenfrage.
Irritiert neige ich meinen Kopf, versuche mich an vergangene Stunden zu erinnern."Ich beherrsche Magie, auch die des Lichts, diese ist bekannt für ihre herausragende Heilung. Capiche?" Unsicher nicke ich, auch wenn ich mich kein Stück daran erinner, man kann ja wenigstens so tun als ob.
Schwer seufzt der Braunhaarige aus.
"Wenn du schon nicht zuhören kannst, halte wenigstens still, das kannst sogar du oder nicht?" Zischt er, seine gute Laune verfolgen.Geschlagen, schon fast ein wenig beschämt flüster ich ein "Ja", den Blick würde ich liebend gern abwenden, aber ob das unter 'nicht still halten' fällt, weiß ich nicht und auf eine Feuerprobe bin ich da auch nicht scharf. "Gut, damit du bescheid weißt, wegen deinem Mana/- und Kraftlevel wirst du wohl ohnmächtig werden, keine Sorge, das ist normal" erklärt er weiterhin.
Bevor ich nochmal antworten kann festigt sich sein Griff auf meinem Kopf. Die Stelle an der seine Hand ruht wird nicht nur warm, nein ich kann unschwer ein grell-grünes Leuchten erkennen, welches beinahe schon in meinen Augen brennt.
Ich habe das Gefühl, dass die Farbe immer dunkler wird, doch fällt schnell auf, dass es nicht die Farbe ist die sich verdunkelt sondern meine Sicht. Wilde Pünktchen tanzen vor meinen Augen, während mein Körper immer mehr von seiner letzten Kraft verliert. Das wird er wohl gemeint haben mit meinen aufgebrauchten Reserven, ich hatte mich schon wie ein Lappen gefühlt, doch das übersteigt es bei weitem.
Ein dumpfes Piepen dringt zu mir, wirkt so nah und doch so weit entfernt.
Gerade so erkenne ich wie Taehyung auf mich zu rennt mit besorgten Gesichtsausruck, der mich beinahe an den Unfall im Wald erinnert.Ich versuche ihm zu versichern, dass alles gut ist, da der Schmerz aufgrund der Taubheit aus meinem Körper weicht, doch davor vereinnahmt die Finsternis mein Sein und ich falle in eine tiefe Bewusstlosigkeit.
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Rejected~Vmin
FanfictionA•B•G•E•S•C•H•L•O•S•S•E•N _________________ ...."Schon wieder habe ich keine Heimat mehr, obwohl kann man es überhaupt als eine bezeichnen?" .... _________________ Schon als Kind wird Park Jimin von Waisenhaus zu Waisenhaus geschickt, immer wieder...