Friends

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"Und so merke ich, wie ich gegen jemanden kämpfen muss, dem ich noch nie im Leben schaden wollte."

Namjoon

Ich denke an nichts, als ich die Person vor mir erkenne, den Mann in seinem schwarzen Frack, wie er ihn sonst immer trägt. Die dunklen Strähnen in einem Dutt zusammengebunden, die Haare sind um einiges länger geworden. Durchdringend starrt er mich an, seine Iris ist nicht mehr erkennbar. Und obwohl ich sonst immer, mich gefreut habe, den Mann zu sehen, würde ich jetzt im Moment mir wünschen, es mit einem Fremden zu tun zu haben. Die ganze Geschichte würde mir um einiges einfacher fallen.

"Sag es mir," ich festige den Griff um mein Schwert", Sag mir wieso das alles, ich verstehe es nicht. Ich will Antworten Jackson, ich will wissen was los ist. Wusstest du, dass das alles passieren würde? Hättest du Callidus nicht in seiner Not helfen können oder hast du diese Situation erst verursacht? Wolltest du San tot sehen aus Rache oder wegen anderen Motiven? Sag es mir Jackson!" flehe ich, ich, der sonst immer seine Fassung behalten kann, einen kühlen Kopf hat.

Dass ich derjenige bin, dem fast Tränen in die Augen steigen, wer hätte sich das jemals denken können?

Beschämt sieht mein Gegenüber von mir weg, als könne er mir selbst nicht in die Augen sehen, seinem besten Freund. Sein Leib bebt, als ob er selbst nicht in der Lage wäre ruhig zu sein. Doch wer könnte dies auch sein, wenn man so mit Anschuldigungen bombardiert wird, von jemanden, den man mehr als nur gut kennt. Die Frage hierbei ist schon, sind wir überhaupt Freunde oder haben wir uns gegenseitig nur einen Titel aufgezwungen, weil wir nicht damit umgehen können, dass Dämonen nur für sich alleine leben sollen?

"Ich-" Er unterbricht sich selbst, beißt sich in die Unterlippe. Fragt sich vielleicht selbst, wieso es so kommen musste." Ich bin schuld." Bekennt er sich schließlich, bestätigt damit meine ungute Befürchtungen. Sofort verfinstert sich mein Ausdruck, komme dem Mann gleichzeitig ein Stück näher.

"Ich habe gesagt, ich will es verstehen," spreche ich und richte damit mein Schwert auf ihn, direkt vor seinem Gesicht ist die Spitze, glänzt in dem Feuer der Hölle. "Und was ist, wenn ich das nicht will?", fragt er mich mit dunkler Stimme, greift gleichzeitig zu seiner eigenen Waffe, um sie, wie ich ihm, auch vor das Gesicht zu richten.

"Dann schätze ich, müssen wir das anders klären" damit hole ich von oben zu einem Hieb aus. Jackson folgt der Bewegung mit seinen Augen und weicht rechtzeitig aus, indem er zur Seite springt. Gleichzeitig wirft er einen Feuerball nach mir, dem ich knapp entgehe.

Er lässt mir keine Zeit, sondern sprintet direkt danach auf mich zu. Zu einem Seitenschlag setzt er an, doch bringe ich ihn zuvor zu Fall, weil ich mich nicht nur ducke, sondern ihm den Boden unter den Füßen vereise. Hart fliegt er hin, trödelt aber keine Sekunde mehr, macht eine Rückwärtsrolle. Im selben Moment springe ich auch ein wenig zurück, um Distanz zu gewinnen.

"Du hast echt nicht nachgelassen", stelle ich fest, ein stolzes Lächeln bildet sich anschließend auf dem Gesicht des ehemaligen Butlers." Wir haben früher so oft miteinander gekämpft, das wäre doch traurig, wenn die Zeit umsonst gewesen wäre", witzelt er, wobei seine Worte in seinem Mund nur noch traurig sind.

"Früher waren wir auch Freunde, aber sieh dir das mal an, nicht mal unter Freunden etwas erzählen willst du", enttäuscht seufze ich und trauer im Stillen den alten, einfacheren Zeiten nach."Komm schon, würde es dich denn überraschen, wenn ich sage, ich hatte es auf seine Position abgesehen?" Ich horche auf, starre ihn an, überrascht und irgendwie doch nicht.
"Das musst du mir mal näher erklären" wieder renne ich auf ihn zu, so auch er auf mich. "Du kennst doch meine Geschichte, ich habe nur als Sklave gelebt. Kannst du es mir denn verübeln? Verübeln auch mal der sein zu wollen, der über anderen steht?!"

Rejected~VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt