"Diese Silben sind der Punkt, bei dem ich merke; ich habe meine Kraft nicht mehr im Zaum. Alles um mich herum erhellt sich, ein Fiepen dringt durch meine Ohren, wird immer lauter bis alles verstummt.. "
Taehyung
Ich wälze mich im Bett von der einen zu der anderen Seite, atme den Geruch von Jimins Bettwäsche ein, während ich ununterbrochen an den Jungen denken muss. Es sind bereits vier Tage vergangen und nichts scheint sich bisher getan zu haben. Wir haben weder eine Benachrichtigung von Jackson, San oder eine von dem Blauhaarigen erhalten. Meine Sorgen wachsen mit jeder Sekunde, die vergeht wie auch das mulmige Gefühl, es würde etwas nicht stimmen.
Ist es Intuition, unser Bund oder doch bloßes Überdenken der Gesamtsituation, ich weiß es nicht, doch will es mich nicht loslassen. Böse Vorahnungen schwirren in meinem Kopf und erschweren meine Rationalität erheblich. Dass ich von den Jungs um mich herum angestarrt werde, als sei ich selbst von einem schädlichen Geist besessen, ignoriere ich gewillt. Mir ist mehr als nur bewusst, dass auch an ihnen die fehlende Kommunikation nagt.
Yoongi starrt mich die gesamte Zeit über an, mit gleichgültigem Ausdruck, welcher mir vermitteln soll zum einen, dass kein Grund zum Aufruhr besteht, zum anderen, dass ihn mein Gefühl nervt. Namjoon hingegen steht am Fenster und schaut gedankenverloren hinaus, als würde er mit sich selbst ringen, mit dem Willen etwas zu unternehmen. Jeongguk hingegen schaut weder hinaus, noch zu mir. Der Junge sitzt im Schneidersitz auf dem Boden, betrachtet seine Finger, welche er nervös knetet.
Ein Engel, der darauf besteht, bei uns zu bleiben, bis Callidus zurückkehrt, ein heiliges Wesen unter drei Höllenwesen. Diesen Mut muss man erst haben. Trotz allem hat er sich dies ausgesucht, wir haben ihm zum Bleiben nicht bewegt, viel lieber hätten wir ihn in einem hohen Bogen rausgeschmissen. Vielleicht reagieren wir da auch etwas über, aber Vertrauen muss man sich erst verdienen und so weit sind wir noch lange nicht gekommen.
Überrumpelt keuche ich auf, meine Augen weiten sich. Verkrampft greife ich an meine Brust, packe mein Oberteil und reiße förmlich dran. Eine plötzliche Hitze macht sich in mir breit, es ist als würde ich unter Flammen stehen, lebendig verbrennen. Ein Stechen pocht immer wieder in der Gegend meines Herzens, fügt mir unermessliche Schmerzen zu.
Mit einem Mal wird meine böse Vorahnung Wahrheit, es muss was los sein.
In meinen Gedanken geistert die gequälte Stimme von Jimin rum, die verheult, unter Schmerz und Leid nach mir schreit. Er ruft nach mir, meinem Namen, immer und immer wieder."Taehyung. Taehyung. Tae..."
Seine hohe Klangfarbe, verstummt stetig, hört allerdings nie auf nach mir zu bitten.
Auch meine Freunde und der Engel scheinen auf mich aufmerksam geworden zu sein, ich spüre Hände, die an mir rütteln. Als der Schmerz ein wenig nachlässt, jedoch nicht verklingt, blicke ich zu der Person, die wie auch Callidus nach mir ruft. Meine Augen treffen die scheuen Rehaugen des Engels und die ungewöhnlich wachen von Umbra. Namjoon steht hinter mir, wie ich an den Greifern an meinem Rücken erkenne, welche mich in eine Sitzposition bringen."Was ist los Tae? Hast du Schmerzen?" erkundigt sich Scientia nach meinem Wohlbefinden, mit etwas besorgtem in den Silben. Zögerlich nicke ich und schlucke den Kloß runter, welcher sich in den letzten Augenblicken gebildet hat." Es ist Jimin" flüster ich, klammer mich ein wenig mehr an den Fetzen Stoff auf meiner Brust.
"Was soll mit ihm sein?" Yoongi hakt dies mit einer gehobenen Augenbraue nach, die Skepsis will er nicht einmal verschleiern." Erzähl bitte" scheu sieht der Schwarzhaarige weg, traut sich nicht mich anzusehen. Mein Hintermann gibt mir einen kleinen Ruck, als wollte er mir dasselbe sagen wie der Engel.
"J-Jimin ist in Gefahr, ich, ich spüre es." stammel ich, sehe dabei Yoongi an, dessen Miene sich kein Stück ändert."Tae, wie willst du das wissen, er-" beschwichtigt der Insomnia, wird davor aber von meiner aufgebrachten Wenigkeit jäh unterbrochen."Ich hab einen Bund mit ihm geschlossen! Wie sollte ich es denn sonst immer wissen!? Er ist in Gefahr klar und je länger wir hier untätig sind, desto mehr spitzt sich seine Lage zu! Also frag nicht weiter nach, wir müssen los verdammt!" ,schreie ich unter Tränen, ich bin verzweifelt, vor allem weil ich unerhört scheine.
Etwas von meinem Ton beschämt, als mir auffällt, dass nicht nur Jeongguk und Namjoon schockiert aussehen, nein sogar Yoongi ist perplex, wende ich meinen Blick von ihnen. "Glaubt mir bitte. Etwas stimmt nicht...", wiederhole ich mich, dieses Mal viel leiser, beinahe im Flüsterton.
Ein Seufzen hinter mir vernehme ich, sowie auch das alle drei ihre Hände von mir nehmen. Noch immer traue ich mich nicht zu ihnen zu schauen, es ist mir peinlich wie ich vorher ausgeflippt bin. Der Schmerz, die Vorahnung, die Unverständnis waren zu viel auf einmal für mich und haben das Fass schlussendlich zum Überlaufen gebracht.
Nach einer viel zu langen Stille, in der gleichzeitig der Schmerz in mir schwindet, setzt Scientia zu Wort ein." Wenn du meinst, er ist Gefahr und du es durch den Bund spürst und es wirklich nicht nur Einbildung ist... Dann denke, ich sollten wir auf dein Gefühl hören" gibt sich der Dämon geschlagen.Geschwind wende ich mich wieder zu ihnen, bemerke wie Umbra zustimmend, mit einem mickrigen Lächeln nickt. Innocentia zeigt nur ein Daumen hoch, zu schüchtern für Worte.
"Danke Leute“ schaffe ich bloß über meine Lippen kommen zu lassen, überwältigt von dem Moment."Aber das bedeutet ebenfalls, dass wir Verstärkung brauchen. Wenn es so ernst ist, wie du annimmst, müssen wir uns auf das schlimmste gefasst machen" gibt der Insomnia nachdenklich von sich, blickt dabei bewusst zu dem Engel, der wie ertappt zusammen zuckt.
Grimmig lugt Namjoon drein, der genau deswegen am liebsten die gesamte Mission absagen würde, trotzdem seine Pflichten kennt. Der Mann erdolcht den Jüngsten förmlich mit seinen eiskalten Augen. Anschließend lässt er geschlagen den Kopf hängen."Nun gut, dann müssen wir uns dieses Mal auf die Hilfe der Engel verlassen.", klagt der Dämon und reibt sich genervt das Nasenbein", erst dann können wir wohl überhaupt etwas ausrichten.
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Rejected~Vmin
FanfictionA•B•G•E•S•C•H•L•O•S•S•E•N _________________ ...."Schon wieder habe ich keine Heimat mehr, obwohl kann man es überhaupt als eine bezeichnen?" .... _________________ Schon als Kind wird Park Jimin von Waisenhaus zu Waisenhaus geschickt, immer wieder...