•scнооl•

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"Solange ich ihn habe, weiß ich das alles für mich möglich ist."

Jimin

Ich schiebe die große Tür, die den Eintritt in den Klassenraum verwehrt, mit voller Wucht zur Seite. Ein lautes Knarzen des alten Holzes ertönt und schon ist der Raum entsperrt. Wir haben Glück gehabt, dass sie nicht, wie viel zu oft, verklemmt war.
Eine menge Staub wird durch, dass wohl zu schwungvolle Öffnen, in die Luft geschleudert und ich atme ein wenig dessen ein. Sofort beginne ich trocken zu husten, nur wegen des durchaus unangenehmen Kitzeln in meiner Luftröhre, verursacht von den kleinen aufgewirbelten Partikel.

Hat nicht eine Person das Zimmer putzen können?

Vorsichtig klopft mir Taehyung, der sich die ganze Zeit hinter mir befand, zwischen meine Schulterblätter und bietet mir zusätzlich ein wenig seines Trinkens an, welches ich dankbar annehme.
Großzügig schlucke ich die Flüssigkeit aus der Flasche herunter um mich wieder unter Kontrolle zu bringen. Tae hatte mir diese netterweise gleich geöffnet, als ich ihm signalisiert hatte, dass ich trinken will.
Per Handzeichen deute ich ihm an, dass es wieder in Ordnung geht, die Flasche reiche ich ihm gleich mit.
Ich räusper mich ein letztes Mal und gehe dann in den überaus verstaubten Raum.

Was haben die bitte über das Wochenende gemacht?

Doch sieht es noch genauso aus, wie vor den letzten Wochen, in denen ich nicht in die Schule gegangen bin.
Verdammt langweilig und trostlos.
Wären Seonghwa und Tae nicht mit mir befreundet, wäre ich schon längst aus diesem grauenhaften Ort geflüchtet.
Wie gewohnt gehen wir in die vorletzte Reihe, auf unsere Plätze, Taes am Fenster und meins direkt nebendran.
Ich nutze gerne den Vorteil meiner Position aus. Da ich ein wenig kleiner als die Person vor mir bin, kann ich mich immer hinter ihr im Unterricht verstecken und werde darum immer etwas weniger wahrgenommen.
So bin ich zwar anwesend, werde aber nicht unnötigerweise vom Lehrer genervt.
Nur wenn ich mich mal dazu entscheiden sollte, etwas zum Unterricht beizutragen.
Also so ziemlich nie.

Gelangweilt und übermüdet setze ich mich auf den, durch mein Gewicht anschließend knackenden, Stuhl. Meine Arme lege ich auf den zerkratzten Tisch, den Kopf auf diese, um meine trägen Augenlider wieder zu schließen.
Ich muss nicht mal zu Taehyung sehen, um genau zu wissen was er macht, ich höre es schon an dem Rascheln seiner Hefte, die er aus seiner Tasche kramt.

Jedes Mal wenn wir zu früh in der Schule sind, macht er seine Hausaufgaben, die vergisst er viel zu oft überhaupt zu machen. Mir sind sie mittlerweile egal, ich schreibe eh immer gute Noten, ich streng mich nicht mehr an, als es sein muss.
Mündlich haben meine Lehrer mich zwar aufgegeben, aber ihnen ist durchaus bewusst, dass die Noten eh nichts an meinen Schnitt ändern können.

Bis auf das Geräusch, verursacht von dem Kugelschreiber meines Sitznachbarn, höre ich nur ein wenig Getuschel. Ich mag es zwar, wenn es komplett still ist, aber irgendwie wirkt das trotzdem sehr entspannend auf mich. Die unregelmäßigen, ruhigen Klänge, sie könnten mich direkt in einen erneuten Schlummer verfallen lassen, aber durch Jemanden, der meinen Namen ruft, muss ich leider darauf verzichten.

Verwirrt sehe ich mit, nur um winzige Spalten geöffneten Augen, zu den Ursprung der Stimme und erblicke tatsächlich Hoseok. Er sieht verwundert zu mir und auch irgendwie unerfreut?
Schon immer hatte er etwas gegen mich, ich weiß nicht woran das liegt. Wir haben nie groß miteinander geredet oder ähnliches, es ist als ob er mich schon nicht leiden konnte, bevor wir uns überhaupt jemals getroffen haben.

"Ja?" frage ich ihn etwas gereizt, jetzt gerade hätte schließlich weiterschlafen können, es nervt davon abgehalten worden zu sein.
"Ach nichts, hat mich nur gewundert das du wieder da bist" kommentiert er meine Frage und setzt sich auf seinen Platz direkt hinter Taehyung. Dieser hatte sich für kurze Zeit von seinen Aufgaben gelöst und folgte mit skeptischer Miene, jeden Schritt, den Hoseok im Klassenzimmer umher wandert.
Auch eine Verhaltensweise, die ich nie verstanden habe. Gegenüber Hobi wirkt er immer feindselig.
Merkt er etwa, dass Hoseok mich nicht ausstehen kann und macht das für mich?
Gefragt habe ich ihn schließlich noch nie.

Rejected~VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt