Rejected~Vmin

Strict

"Feuer, hörst du eigentlich zu?"

Jimin

Genervt verdreht mein Mentor die Augen, stöhnt genervt.
"Nochmal. Los, hopp hopp"
Aus seiner stehenden Position schaut er auf mich hinab, die Lider zu Schlitzen verengt, die Arme vor der Brust übereinander geschlagen.
Es sind Ewigkeiten vergangen seit wir heute mit dem Training gestartet haben und ich bemerke immer mehr wie sehr ich Yoongis Geduld teste.

Schwer atmend liege ich auf dem dreckigen Waldboden, jedes meiner Gliedmaßen schmerzt, vor allem meine Hände, die mit jedem Feuerball mehr geschunden sind. Sie sind stark gerötet und die Brandblasen sprechen Bände darüber wie oft ich schon versucht habe einen zufriedenstellenden Feuerball zu kreieren, beziehungsweise einen zufriedenstellenden für den Braunhaarigen, ich war schon glücklich genug damit, dass ich mich verwandeln konnte.

Wieder spüre ich wie die Hitze auf meinen Pranken abnimmt, der Heilprozess beginnt wie die letzten Male, doch bis es vollständig behandelt sein würde dürfte wohl noch ein Stück dauern.

"Zu kannst den Ball nichtmal länger als 10 Sekunden in der Hand haben ohne ihn gleich zu werfen, wie willst du irgendwann einen Strahl machen?" meckert er weiter und tritt mir dabei lasch gegen meinen Oberschenkel, als Aufforderung mich wieder erheben zu mögen. Gereizt schreie ich und strampel beinahe kindisch mit meinen Beinen auf der weichen Erde.
Knicks, Knacks zerbrechen die wenigen Äste und Blätter unter meinen Sohlen.
Schnell lasse ich wieder einen Ball in meiner Hand entflammen und werfe ihn lustlos nach Yoongi, der dem nicht mal auszuweichen braucht. Wie ein fehlgeschlagener Wurf bei den Bundesjugenspielen gleitet er schwerelos zu Boden und verpufft kraftlos.

Wieder ein Augenrollen, bis er mir seine freie Hand anbietet zum Aufstehen.
"Glaub mir, wenn ich wollte könnte ich hier ein ganz anderes Tempo, wählen, dann dürftest du solang trainieren bis du nicht mal den Tod umgehen wollen würdest. Sei kein jämmerliches Irrlicht und raff dich auf"
Endlich wieder stehend klopft er mir neckend auf die Schulter und tritt ein paar Schritte zurück. Provokativ grinsend deutet er mit einem Nicken an, dass ich es wieder versuchen sollte, beziehungsweise mich wieder blamieren soll zu seiner Unterhaltung.

Da ich in den Ball mehr Kraft setzen will muss ich mich ein wenig mehr auf jenen konzentrieren. Die Hitze, die ich weiter erhöhen will, genauso wie die Größe.
Viel zu schnell merke ich wie meine Pranken zu brennen scheinen. Wie von einer Tarantel gestochen, schmeiße ich das Magiebündel. Erneut, bereits geahnt, wehrt Umbra sie ab nur durch das bloße Fangen. Er presst die Kugel zusammen in seiner Faust bis er sie wieder löst und mein Angriff sich in Form von Sternchen auf dem Boden verstreut.

Vor Frust kreische ich auf während mein Horn durch die intensive Empfindung Funken sprüht. Geschwind ziehe ich an meinen Haarsträhnen wobei mir ein Zischen entwischt. Die neuen Verbrennungen fühlen sich so viel schlimmer an als die vorherigen.

"Na wie läuft es denn meine fleißigen Bienchen" ertönt die mehr als nur übermotivierte Stimme von Namjoon, der wohl einen kleinen Blick auf meine bisherigen 'Leistungen' werfen will, welche bis jetzt mehr als nur mangelhaft waren.

"Beschissen" grummelt mein Mentor und streicht sich durch die langen Strähnen, als wäre seine Aufgabe, die mühseligste überhaupt. Belustigt hakt sich der Neuankömmling an seinen Nacken an, während er die, zuvor in Ordnung gebrachten, Haare wieder durcheinander wuschelt.

"Woran hakt es de- MAN YOONGI" schreit er, Umbras Gesicht verzerrt sich schmerzerfüllt, ein klein wenig Schadenfreude macht sich in mir breit.
Scientia kommt aufgeregt auf mich zu und nimmt meine Hände in die seine. Direkt durchfährt mich erneuter Schmerz, welcher sich als Keuchen kenntlich zeigt.
"Verdammt" Sofort färben sich seine Pranken in ein kaltes blau, welches tatsächlich eisig war.
Es lindert den Schmerz beinahe sofort, weshalb ich nicht anders kann als zufrieden zu seufzen. Ist einfach super angenehm.

Endlich löse ich mich aus seinem Griff, bemerke das die vorherige Rötung ein Stück weit weg ist. Zwar fühlt es sich noch feurig an, dennoch aushaltbar.
"Danke" flüster ich dem Älteren zu, der es mit einem Kopfschütteln kommentiert.
"Ich schlage vor ihr macht eine Pause bis die Brandblasen ein wenig weg sind"
Fast fassungslos starre ich ihn an, ob er es denn ernst meine, ja, so schreit es in seinen Augen.

Eneut eine Welle an Frust, die mich überkommt. Ich will nicht als schwach gehalten oder verspottet werden, dass ich mit den kleinen Wunden nicht weiter trainieren kann. Ich will nicht mehr der schutzlose sein, der bemuttert werden muss, weil ich sonst wohl mein eigener Untergang werden würde.
NEIN, das kann er vergessen, ich wehre mich dagegen.

"Nein," brülle ich entschlossen, ein wenig trotzig",behandel mich nicht wie ein Kind, dass sich nicht zu schützen weiß. Es reicht mir wie ihr immer über mich entscheiden müsst ohne mich zu fragen was ich eigentlich will oder denke. Ich weiß ich weiß, ich habe keine Vorkennznisse, aber ich weiß wohl am besten wie viel ich aushalten kann und wo meine Scjwelle liegt!"

Die Hitze, die immer mehr in mir steigt, nehme ich nur abwesend wahr, viel wichtiger wirkt plötzlich die Reaktion der anderen.
Während Namjoon mich wohl weiter bemuttern will, bleibt mein Blick an Yoongi hängen, der dem Hellhaarigen ins Wort fällt bevor er es erst sprechen kann.

"Dann los Federvieh, zeig mal was du kannst" Er grinst mich an, mit solch vor Überlegenheit strotzenden Augen. Abwartend, viel mehr provokant hebt er seine Augenbraue.
Ich fühle mich als sei ich einen Marathon gelaufen, es wird mir immer heißer. Es scheint kaum stoppen zu wollen, bis ich merke woran es liegt.

Schnell werfe ich den unbewusst geformten Ball, mit solch sonderbaren Farbe, nach dem Insomnia. Dieser nickt, stahlt eine Zufriedenheit aus, die ich mir nicht erklären kann. Schneller als ich es wirklich registriert habe flitzt das Feuer auf den Mann zu.

Als ich dachte ihn schon zu treffen, mich bereit mache scharf die Luft einzuziehen, dematerialisiert er sich lediglich zu grauem Nebel, die Attacke gleitet durch ihn als wäre sie nichts. Auf die nächste Sekunde ist Umbra wieder in seiner fleischlichen Gestalt. Ich könnte vor Frust schreien, ich habe keine Energie für seine abwertenden Worte, wie die letzten Male.
Doch unerwarteterweise bildet sich ein sanftes Lächeln auf den Lippen, so wie eines von stolzen Vätern aus den Filmen, die ich geschaut habe in Sehnsucht nach meinem eigenen. Immer schon habe ich mir gewünscht so einen liebevollen Ausdruck zu ernten, dass Yoongi mir diesen erfüllt überrascht mich zwar, beweist aber seinen weichen Kern, versteckt hinter einer gefühlskalten Fassade.

"Genau so einen blauen Ball wollte ich sehen, gut gemacht" lobt er mich, streckt seine Hand aus um mir ein Daumen hoch zu zeigen.