Kapitel 17

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Ich ließ ein leises Seufzen hören und zog die Beine an. Vorsichtig legte ich mein Kinn auf meine Knie und schloss die Augen.

"Leyla?", fragte Sofie plötzlich leise. Ein leises Mhhh kam aus meine Richtung um ihr zu verstehen zu geben, dass ich zuhörte.

"Du vermisst die beiden oder?", fragte sie und sah mein Nicken sehr schnell. Mir war nicht nach Sprechen zumute. Am liebsten würde ich mich unter der Decke verkriechen und einfach meinen Frust herausheulen, doch ich schluchzte nur leise und zitterte am gesamten Körper.

"Liebst du einen der beiden?", fragte Sofie mich äußerst vorsichtig und darauf bedacht, dass sie nichts falsches sagte.

"Ja", flüsterte ich leise und zuckte erschrocken zusammen, als ich ihre Hand auf meiner Schulter spürte.

"Ich hatte sowas noch nie. Solche Gefühle", murmelte ich leise und lehnte mich an Sofie an. Sie nickte und strich mir eine blonde Locke von der Wange. Ich holte tief Luft und atmete stoßweise wieder aus.

"Und jetzt das hier", flüsterte ich und schluchzte wieder leise.

"Hey das wird schon", meinte Sofie aufmunternd und strich mir über den Rücken.

"Lüg mich nicht an. Alles nur nicht lügen. Ich merke es sofort wenn jemand lügt, also versuche es erst gar nicht. Bitte sag mir die Wahrheit! Was macht der Boss mit uns?", fragte ich und schaute auf um Sofie in die braunen Augen zu blicken. Ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen und sie stammelte vor sich hin.

"Mit dir wird er zuerst anderes machen als mit uns. Ich weiß nicht ob du es weißt, aber wir sind nicht die einzigen hier. Es gibt noch mehr Frauen hier, nur sortiert er uns, wenn ich das so sagen kann", begann Sofie zu erklären und warf kurz einen Seitenblick auf Annie und Julia. Ich konnte ihr ansehen, dass es ihr nicht leicht fiel darüber zu sprechen, doch ich wollte es endlich ganz genau wissen. Ich wollte wissen, auf was ich mich einstellen musste.

"Wir sind in Haus A und es ist nach dem Alphabet sortiert. Dazu gibt es noch Haus B, C und D, obwohl in D keiner mehr ist. Es sind bewusst diese Buchstaben gewählt worden, denn Buchstabe A steht als erstes im Alphabet und in diesem Haus sind die Frauen, die der Boss am liebsten hat. Es kommt nicht oft jemand neues hier hin, aber du bist blond, nicht schlecht gebaut und zudem noch Jungfrau. Alles was der Boss will", flüsterte Sofie und schaute mich mitleidig an.

"Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird er dich zu sich in das Haupthaus holen. Wahrscheinlich schon in den nächsten Stunden wenn nicht schon eher", flüsterte Sofie und beugte sich nach vorne. Ihre warmen Hände ruhten auf meinen Schultern und tief blickte sie mir in die blauen Augen.

"W-was passiert dann mit mir?", fragte ich ängstlich und ein sehr ungutes Gefühl breitete sich in mir aus. Ich bekam das Gefühl mich gleich übergeben zu müssen. Sofie rang mit ihrer Fassung und atmete ein paar Mal tief durch. Es erinnerte sie auch an ihre ersten Tage und Wochen hier.

"Nimmst du die Pille?", fragte sie urplötzlich das Thema wechselnd. Ich war so verwirrt, dass ich einfach nickte. Es stimmte aber auch. Ich nahm die Pille, da immer etwas unerwartetes passieren konnte, doch seit gestern morgen hatte ich sie ja nicht mehr nehmen können.

"Das ist nicht gut", stammelte Sofie und fuhr sich mit den Händen durch die braunen Haare.

"Jetzt sag doch endlich, was er mit mir machen wird", schrie ich schon beinahe hysterisch. Sofie hob beschwichtigend die Hände und nickte hastig.

"Er wird dich in sein Haus holen, in seine Räume um genau zu sein. In diese Zimmer wird dich einer seiner Diener bringen und dort wirst du dich umziehen müssen. Dessous nichts anderes! Nur Dessous! Und zwar die besonders anzüglichen und wenig bedeckenden. Eigentlich nur das Nötigste, wenn überhaupt. Dann wirst du zu ihm gerufen und bist mit ihm allein in seinem Spielraum. Er hat dort alles, von Peitschen bis zu Fesseln für das Bett. Du wirst das erste Mal dort sein, da benutzt er die Peitschen noch nicht, aber vielleicht wird er dich fesseln, damit du dich nicht wehren kannst", erklärte Sofie und je mehr sie sagte, desto größer und erschrockener wurden meine Augen.

Fly with meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt