Kapitel 44

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Das beständige, regelmäßige Pochen unter meinem Kopf, strahlte Geborgenheit aus. Es beruhigte mich tief in meinem Inneren. Ich war zutiefst glücklich und endlich hatte mich kein Traum gequält und mich des Schlafes beraubt.

Mein Atem verlief ruhig, ein sanftes Lächeln huschte über meine rosigen Lippen. Ich kuschelte mich dichter an Thranduil und schlang die Arme enger um seinen Oberkörper. Ein wohliges Brummen entwich meiner Kehle.
Thranduils Oberkörper war muskulös und doch noch so bequem, wie ein weiches Kissen, das mit Daunen gefüllt war. Vielleicht kam es mir auch einfach nur so weich und schön vor, weil mein Herz sich Thranduil erwählt hatte.

Ein breites Grinsen huschte über meine Lippen und unter meinen sensiblen Fingern spürte ich den Herzschlag des Elben neben mir. In der Nacht hatte ich meinen Kopf irgendwann auf seiner Brust gebettet und er seinen Arm um mich gelegt. Liebevoll strich er über meine Schulter, während wir beide uns im Halbschlaf befanden.

Einzig die Wärme von Thranduils Körper durchfloss mich, denn die Decke rutschte in der Nacht von uns. Sie bedeckte nur noch unsere Füße, die ineinander verschlungen waren. Langsam kühlte mein Körper ab, ich begann leicht zu zittern. Auch meine Augen zuckten und ich verzog genervt den Mund.
Doch erst als es auch noch frech an der Tür klopfte, öffnete ich langsam die Lider. Ein paar Mal musste ich blinzeln, dann konnte ich alles scharf sehen.
Meine Lippen bildeten nur einen schmalen Strich, die Störung gefiel mir ganz und gar nicht, aber ich sah mich dazu gezwungen aufzustehen, als es noch einmal klopfte, diesmal ernergischer.
Das ist bestimmt Haldir! Und ich wusste, dass dieser nicht einfach aufgeben würde. Auch wenn ich keine Motivation zum Training mit seinen Brüdern hätte, besonders heute nicht. Ich wollte mit Thranduil jede Minute verbringen, die uns gegönnt sein würde.
Jetzt würden es noch weniger sein!

Leise grummelnd sah ich mich dazu gezwungen die Beine über die Bettkante zu schieben und aufzustehen. Natürlich äußerst behutsam und leise, um Thranduil nicht auch aus dem Schlaf zu reißen.
Nachdem ich auf meinen zwei Füßen stand und einen letzten Blick in Thranduils friedliches Gesicht geworfen hatte, machte ich mich auf den Weg zur Holztür.
Auf der kurzen Strecke richtete ich noch sehr schnell und flüchtig mein Nachtkleid.

Leise öffnete sich die Tür und gab nur ein gedämpftes Quietschen von sich.
„Haldir", seufzte ich und strafte ihn mit einem warnenden Blick.
„Du störst", murrte ich leise. Ein Schmunzeln huschte kurz über sein Gesicht und ich sah deutlich wie er einen raschen Blick in den Raum warf.
„Nun das sehe ich", erwiderte er verschmitzt. Fragend zog ich die Augenbraue hoch und rasch zog sich ein roter Hauch über meine Wangen, als der blonde Krieger auf meine Haare. Hastig strich ich die Locken zurück, die wild in alle Richtungen angestanden hatten.

„Also wir...ähh...nun wir haben nicht... du weißt schon...Haldir was denkst du nur!", stammelte ich entsetzt und noch mehr Röte schoss mir ins Gesicht. Dann senkte ich den Blick um seinen nicht zu sehen. Doch es drang nur ein leises Lachen an meine Ohren.
„Beruhig dich, Leyla. Von dir würde ich so etwas am Wenigsten erwarten. Und vor allem nicht von Thranduil. Es ist nur ein äußerst seltener Anblick den König des Waldlandreiches so zu erblicken", Haldir lehnte sich nach vorne und warf erneut einen Blick in das Zimmer. Ich folgte seinen Augen und schob den Krieger sogleich wieder zum Türrahmen hinaus.

„Du wartest hier! Ich ziehe mich rasch um. Bevor deine Brüder wieder meckern", zischte ich streng und schloss die Tür einfach vor seiner Nase. Dann wand ich mich erst wieder dem Bett zu und augenblicklich zogen sich meine Lippen zu einem breiten Grinsen auseinander. Thranduil lag auf dem Rücken, die Arme weit von sich gestreckt. Sein weißblondes Haar lag verteilt auf dem gesamten Kissen und natürlich trug er nur seine Nachtkleidung, eine weite Hose.

Wenige Minuten später hatte ich mich umgezogen und war nun auf dem Weg zum Training. Das Bett hatte mich magisch angezogen und nur schwer hatte ich der Verlockung widerstehen können.

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