Chris blickte noch lange in den Himmel, der sich immer dunkler faebter und schließlich glitzerten die ersten Sterne dort oben.
"Chris?", fragte jemand hinter ihm und mein Kumpel drehte sich um. Vor ihm stand Thranduil, alleine, denn Legolas hatte sich bereits zur Ruhe gelegt.
"Ja?"
"Wir werden morgen früh losreiten. Ich hoffe du kannst reiten. Morgen Abend erreichen wir voraussichtlich dann mein Reich, wenn alles gut geht auch schon früher", erklärte Thranduil, Chris nickte zustimmend.
"In Ordnung. Ich werde bereit sein", meinte er und lächelte dem Elbenkönig schwach zu. Nicht nur Thranduil machte es zu schaffen, dass ich nicht bei uhnen war, auch Chris war völlig verzweifelt deswegen.
"Ich begebe mich dann auch in mein Zimmer", erklärte Thranduil und drehte sich um. Gemächlich schritt er durch die Gänge des Hauses seines Freundes zu seinem Gemach, das ihm für diese Nacht zur Verfügung gestellt worden war.~~~~~~
"Das ist nicht so einfach... ich weiß nicht ob ich dir das sagen darf", wand die junge Frau ein, die sich als Blu vorgestellt hatte.
"Dann beweis wir wenigstens, dass du Blu bist", verlangte ich und entspannte mich ein wenig.
"Also gut", seufzte sie und schloss langsam die Augen. Tief konzentriert sah sie aus. Ein blaues Leuchten breitete sich um sie aus und wurde immer kleiner und kleiner. Schließlich verblasste es wieder und die blaue Vogeldame saß auf dem Sofa und schaute mich aus großen, schwarzen Knopfaugen an. Vorsichtig hüpfte sie auf mich zu, krächzte leise und schmiegte ihren Kopf an meine Hand. Seufzend begann ich ihre Kopffedern zu kraulen.
"Ich glaube dir", flüsterte ich und schaute auf, als es plötzlich an der Tür klopfte.
"Leyla?", fragte zaghaft jemand vor der Tür.
"Wartet kurz", rief ich und rutschte zum Bettrand. Hastig sprang ich auf die Füße und begab mich zur Tür. Ich öffnete sie und fand Haldir davor stehend.
"Ist alles in Ordnung mit dir? Du bist vorhin so hastig verschwunden. Was ist denn passiert?", fragte Haldir besorgt und legte die Hand auf sein Schwert.
"Geht schon wieder. Habt keine Sorge um mich, es war nur der Inhalt des Briefes. Ich möchte jetzt einfach nur meine Ruhe und schlafen", bat ich leise und lächelte schwach.
"Das verstehe ich und wünsche eine gute Nacht. Schlaft gut Leyla", wünschte Haldir mir und verabschiedete sich mit einer Verbeugung.
"Ein wirklich netter Elb und ein guter Kämpfer. Bei ihm wirst du sicher sein", sprach Blu hinter mir, als ich die Tür gerade schloss. Ich drehte mich zu ihr um und nickte.
"Ja schon", meinte ich und ging auf die junge Frau zu, die auf der Bettkante saß und mir mit ihrem Blick folgte.
"Warum kannst du mir nicht sagen, wer du bist?", fragte ich leise und blieb vor ihr stehen. Blu druckste herum und gab schließlich mit einem Seufzen nach.
"Ich darf es nicht. Mein Herr hat es mir verboten. Es ist wichtig für deinen Schutz Leyla. Du bist kein normaler Mensch."
"Ich weiß", unterbrach ich Blu nuschelnd und setzte mich auf den Boden vor dem Bett. Mein Kleid bauschte auf durch den frischen Wind, der durch die Balkonöffnung hereinwehte.
"Ich bin unsterblich, aber mehr weiß ich auch nicht! Jeder sagt, dass es zu meinem Schutz sei. Jeder! Aber ich verstehe nicht warum. Was bin ich? Wer bin ich? Was ist so gefährlich an der Wahrheit?", fragte ich aufgebracht und stand wieder auf.
"Die Wahrheit ist gefährlich, wenn sie an die falschen Ohren kommt. Leyla glaub mir! Du wirst noch alles erfahren wenn die Zeit reif ist und dann wirst du verstehen", erklärte Blu und schaute zu wie ich zum Balkon ging.
"Ich möchte doch einfach nur zu Thranduil", hauchte ich und legte meine Hände auf das Geländer des Balkons. Seufzend wand ich den Blick nach oben gen Himmel und sah die Sterne am Himmel glitzern.
"Das verstehe ich", meinte Blu hinter mir und trat neben mich.
"Du liebst wie ein Elb es tut, nur einmal und ewig. So tief und innig, dass sein Tod, deiner bedeutet und dein Tod, seinen zur Folge habt und ihr euch in den Hallen Mandos wiedersehen würdet", erklärte sie im Flüsterton. Aufmerksam hörte ich ihr zu und riss die Augen weit auf.
"A-aber er weiß noch gar nicht, dass ich unsterblich bin! Er wird sterben", rief ich verzweifelt und schkn bildeten sich Tränen in meinen Augen.
"Nein, bei Eru, nein Leyla. Er entschied sich für das sterbliche Leben, er wählte es als er dir deine Liebe gestand und besiegelte es als er dich küsste, doch denkt er dies nur. Du warst schon immer unsterblich und er wird nicht sterben, solange du lebst. Deshalb ist es auch wichtig, dass weder Thranduil noch Chris wissen wo du bist. Niemand darf das wissen! Einen Brief schreiben darfst du ihnen trotzdem und ich bringe ihn dann zu den beiden. Doch nicht mehr heute", flüsterte Blu und legte ihre Hand auf meine Schulter.
"Also gut", seufzte ich und atmete tief aus.
"Darf ich sie denn bald sehen?", fragte ich hoffnungsvoll und schaute Blu aus großen Augen an, flehend, bittend.
"Das kann ich dir leider nicht sagen. Weißt du was! Du gehst jetzt einfach schlafen, ruh dich aus und erhole dich und ich mache mich auf zu meinem Herrn und spreche mit ihm. Morgen werde ich dir dann erzählen, was ich erzählen darf", erklärte Blu mir und klopfte aufmunternd meine Schulter. Ich nickte und schenkte ihr ein sanftes Lächeln. Als ich mich wieder zu den Sternen umgedreht hatte, hörte ich Flügelschläge hinter mir und ein Windhauch streifte meine Wange. Blu flog in den Nachthimmel und verschwand zwischen den Baumkronen.
"Was kommt noch alles? Ist Chris vielleicht gar kein Mensch?", fragte ich mich leise und lachte bei meinen eigenen absurden Gedankenspielereien. Irgendwann wurde mein Lachen leiser und verklung schließlich ganz, bis ich nur noch schweigsam in den Nachthimmel starrte. Ob Thranduil jetzt dieselben Sterne beobachtete?~~~~~
Der Elbenkönig stand am Geländer des großen Balkons seines Zimmers. Imladris lag in Dunkelheit, auch wenn noch einige Lampen leuchteten. Noch mehr leuchteten die Sterne am Himmel und brannten sich in sein Gedächtnis ein. Ein leises Seufzen entglitt ihm, als er sich plötzlich umdrehte und zur Tür schaute, in der Legolas stand.
"Komm nur her, iôn nín (mein Sohn)", bat er ihn leise näher und lächelte seinem Erben zu. Legolas kam näher und gesellte sich zu seinem Vater. Gemeinsam nahmen die Adligen des Düsterwaldes auf einer Holzbank platz.
"Ada ist das wirklich alles wahr?", fragte Legolas und durchbrach die Stille der Nacht.
"Ja alles was passierte. Jetzt da der Koch hier ist auf Arda, weiß ich, dass es kein Traum war, keine Illusion Irmós. Ich fühle es, dass Leyla hier ist, irgendwo. Mein Herz sagt es mir", erklärte Thranduil seinem Sohn und lächelte die Sterne an, die auch ich just in dem Moment beobachtete.
"Wie ist sie so?", fragte Legolas leise und schaute seinen Vater von der Seite an. So bemerkte er auch das immer breiter werdende Lächeln und das Glitzern in seinen Augen.
"Sie ist wundervoll. Lange blonde und gewellte Haare, wie ein Engel. Ihre Augen strahlen himmelsblau in der Sonne und wenn sie lacht..." Thranduil brach ab und seufzte leise bei der Erinnerung an mich.
"Sie ist für eine Menschenfrau unfassbar schön. Als ich sie das erste Mal erblickte, dachte ich sie sei eine Elbin, doch ihre runden Ohren sagen anderes. Leyla hat eine schlimme Vergangenheit. Sie verlor ihre Schwester und noch nie zuvor liebte sie jemanden. Da glaube ich ihr. Du wirst sie mögen Legolas. Sie wird dir nie deine Nana ersetzen können, aber ich hoffe du akzeptierst sie", erzählte Thranduil und drehte den Kopf zu seinem Sohn, der ihn nur anlächelte.
"Ada ich mag sie jetzt schon, allein aus deinen Erzählungen. Von Nana weiß ich kaum etwas, nichtmal ihr Gesicht sehe ich wenn ich versuche sie mir vorzustellen. Es macht mich glücklich, wenn du glücklich bist", flüsterte der Prinz des Düsterwaldes. Thranduil konnte sich nicht mehr halten und umarmte seinen Sohn.
"Es tut mir Leid, dass ich dadurch das sterbliche Leben wählte, doch ich werde dich auf alles vorbereiten. Du wirst ein toller König sein", sprach Thranduil mit zittriger Stimme und drückte seinen Sohn noch dichter an sich.
"Ada ich habe es dir zwar oft nicht gezeigt, aber ich liebe dich. Du bist ein toller Ada und ich war und bin immer stolz dein Sohn sein zu dürfen", erklärte Legolas, was seinen Vater zu Tränen rührte.
"Komm es ist spät. Wir sollten zu Bett gehen", sagte Thranduil und erhob sich von der Bank.
"Ada darf ich hier bleiben heute Nacht?", fragte Legolas zaghaft und folgte seinem Vater.
"Aber sicher doch", erwiderte der König des Eryn Lasgalen erfreut und zusammen mit seinem Sohn legte er sich schlafen, wie auch ich es kurz darauf tat.Diese Affenhitze ist echt schlimm :'D puhhh aber ein neues Chap habe ich dennoch geschafft ^-^ hoffe es gefällt euch :D
Laura
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Fly with me
FanfictionWas ist wenn eine einzige Begegnung dein ganzes Leben auf den Kopf stellt? Was ist wenn du jemanden liebst, den du manchmal nicht lieben solltest und du es trotzdem tust, weil du es nicht verhindern kannst? Was ist wenn alles an das du geglaubt hast...