Kapitel 3

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Ruby by LuanaWhite

Ich konnte es einfach nicht glauben dass meine Tante mir nie auch nur ein einzelnes Wort dieser Geschichte erzählt hatte. Solange hatten Noah und ich damals nach irgend einen Hinweis für Hybriden gesucht. Klar, ich hatte das meiner Tante verschwiegen gehabt, aber spätestens nachdem sie Noah kennen gelernt hatte, hätte sie uns das sagen müssen! Ich war so unfassbar wütend dass meine Magie ausser Kontrolle geriet. Der ganze Esstisch wackelte und die Luft um mich herum begann regelrecht zu knistern.

Doch dann nahm Noah meine Hand in seine.
"Mein Engel, bitte bleib ganz ruhig." redete er auf mich ein. Es half mir und ich atmete tief durch und der Tisch stand wieder ganz still.
"Wieso hast du nie etwas gesagt, Aria? Das war nicht fair gewesen. Gerade Ruby hätte die Wahrheit verdient gehabt." setzte mein Freund sich schließlich für uns alle ein.

Noah war für gewöhnlich immer der ruhigste von uns allen, aber gerade wirkte er auch er etwas wütend. Kein Wunder, denn schließlich betraf es ihm genauso wie Lucas. Und vor allem meine beste Freundin Serafina, welche anscheinend gerade völlig unter Schock stand und kein einziges Wort heraus brachte. All die Jahre war sie belogen worden, genau wie ich. Meine Tante hatte sich damit sehr unbeliebt gemacht, sogar bei mir, ihrer Nichte.

"Serafina, möchtest du nach Hause?" fragte Lucas seine Freundin und vermutlich wollte auch er schleunigst hier weg, was ich sehr gut nachvollziehen konnte.

Aria seufzte nun tatsächlich etwas gequält aus und wandte sich mir zu.
"Süße, ich wollte dich schützen. Ich wollte nie dass du Teil dieser Welt wirst. Ich wollte immer nur dass du ein normales Leben führst. Das musste ich deiner Mutter versprechen als sie mit dir schwanger war. Ich musste ihr versprechen, wenn du eines Tages die Magie erlernen solltest, dass du trotz allem normal leben würdest und nie etwas mit Vampiren zu tun haben würdest. Und dann ist sie gestorben." erklärte sie mir und sie bekam Tränen in den Augen. Eine rollte auch tatsächlich ihre Wange hinab, aber darauf konnte ich gerade keine Rücksicht nehmen. Denn das was sie mir eben erzählt hatte, war unfassbar für mich.

Ich konnte das einfach nicht glauben. Ich war gerade einfach nur fassungslos und musste ruhig bleiben damit meine Magie unter Kontrolle blieb. Serafina nickte auf Lucas Frage und die Beiden verließen dann das Haus meiner Tante.

"Ich kann es einfach nicht glauben." schluchzte ich und wandte mich an Noah der mich sofort in seine Arme zog.

"Es tut mir leid, Ruby." meinte Aria aber ich wollte nicht weiter mit ihr sprechen. Dann verließen auch Noah und ich das Haus und ließen meine Tante allein zurück. Ich brauchte Zeit um das, was uns allen offenbart wurde und vor allem das über meine Mutter, zu verarbeiten.
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Sean by LuanaWhite

Ich saß in meinen Zimmer und trank gerade einen Blutbeutel während ich in einem Buch las. Lesen war für mich in den letzten Wochen eine gute Beschäftigung geworden um mich von meinen Gedanken und Gefühlen abzulenken. Immer mehr Zeit verbrachte ich mit Clary und kaum trennten wir uns, freute ich mich bereits auf unser Wiedersehen.

Doch plötzlich hörte ich jemanden schluchzen. Oh nein, das war bitte nicht sie. Es tat mir so weh Clary weinen zu sehen, es war schrecklich wenn sie litt. Dabei war ich der Meinung dass es ihr in letzter Zeit besser ging. Und im nächsten Augenblick klopfte es an meiner Tür welche ich in der gleichen Sekunde öffnete.

Clary stand völlig aufgelöst vor mir und sofort zog ich sie in meine Arme.

"Kleines? Beruhige dich. Hey. Es ist doch alles gut. Was ist passiert?" redete ich auf sie ein während ich sie in mein Zimmer zog, die Tür schloss und sie einfach weiter an mich drückte.

Schließlich setzten wir uns auf mein Bett und sie versuchte sich etwas zu beruhigen.
"Ich war mit Lucas und Serafina zum ersten Mal am Grab meiner Eltern und es war einfach so schrecklich gewesen, Sean. Ich vermisse sie so sehr und ich hatte nicht einmal die Kraft irgendetwas zu sagen, wie Lucas. Ich habe einfach nur dagestanden und geweint." begann sie mir zu erzählen und vergrub ihr Gesicht an meiner Brust, wo mein Shirt durch ihre Tränen immer nasser wurde, aber das war mir egal.

Ich hörte Clary ruhig zu und streichelte sanft über ihren Rücken. Sie hatte mir gar nicht erzählt dass sie das Grab ihrer Eltern heute besuchen wollte. Ich konnte mir schon vorstellen dass das ziemlich hart gewesen sein musste. Und ich war froh dass ich damals nicht Teil der Vampirgruppe war, die in Clarys und Lucas Haus eingedrungen waren.

"Es ist okay zu weinen. Auch wenn es mir nicht gefällt dich so traurig zu sehen. Aber du darfst ruhig. Ich bin immer für dich da und wenn du möchtest begleite ich dich das nächste Mal." schlug ich ihr vor und umarmte sie noch fester und lehnte sanft meinen Kopf an ihren.

Seit ich mit Clary regelmäßig Zeit verbrachte, schwanden langsam die romantischen Gefühle die ich vor kurzem noch für Serafina hatte. Stattdessen begann ich mehr und mehr für Clary zu fühlen, was mich aber sehr verwirrte. Aber ich wagte mich nicht ihr das zu sagen. Es war noch viel zu früh und ausserdem hatte sie viel zu viel noch zu verarbeiten. Ich wollte die Freundschaft mit ihr nicht gefährden. Und ich hatte Angst wie Lucas wohl reagierte, wenn er das erfuhr.

"Ich fände es sehr schön, wenn wir mal zusammen hingehen könnten, immerhin bist du hier mein allerbester Freund, Sean." sagte sie zu mir und gab mir einen Wangenkuss, ehe sie sich wieder an mich lehnte. Es fühlte sich einfach so gut mit ihr in meinen Armen an.
"Ich bin froh, dass ich dich habe, Großer." sagte sie zu mir und löste sich etwas und sah mich intensiv an.

Ich musste schlucken als Clary mir so in die Augen sah. Ich bewunderte ihr hübsches Gesicht und wischte vorsichtig ihre Tränen mit meinen Daumen weg.
"Ich bin auch froh dich zu haben." antwortete ich sanft und stellte mir im selben Moment vor wie es wäre sie jetzt zu küssen. Aber das durfte ich nicht. Ich musste mich unter Kontrolle halten wenn ich das hier nicht kaputt machen wollte.

Cursed Beings - Bloody RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt