Dominic by LuanaWhite
Seit ich meine Seele wieder bekommen hatte, hatte sich einfach alles verändert und doch blieb alles gleich.
Neu waren all diese Gefühle und Erinnerungen die mich regelrecht überschwemmten und mich drohten in die Tiefe zu reißen. Aber anders als Sean und Clary rief ich nicht nach Hilfe, denn die wollte ich nicht. Was würde es schon bringen herum zu jammern? Damit wäre niemanden geholfen. Meine Familie würde leiden, ebenso wie ich. Und Leid hatte ich ihnen schon genug angetan.
Weder meiner Schwester noch Lucas, konnte ich in die Augen sehen. Was war ich in der Vergangenheit doch für ein abscheuliches Monster gewesen. Ich hatte immer gesehen wie sehr Serafina unter der Herrschaft Constantins litt. Ich habe zwar immer das Schlimmste verhindert, dabei hätte ich sie dort raus holen sollen. Und als ich dann bei den Jägern war, hatte sie niemanden mehr. Vater war unserem Erschaffer immer gehörig gewesen und er ließ es sogar zu dass er meine Schwester ihm als Tochter entriss. Dass er uns alle unseren Eltern entriss.
Doch was hatte ich getan? Bei den Jägern hatte ich mein Schicksal irgendwann akzeptiert. Ich hätte viel mehr unternehmen müssen um wieder zu meiner kleiner Schwester zurück zu kehren. Aber ich dachte nicht mal daran was sie alles durchleiden hatte müssen.
Und Lucas... Er war in dieser Zelle ein richtiger Freund gewesen. Er hatte mich von diesem Werwolfgift geheilt und wie dankte ich es ihm? Immer wieder hatte ich ihm entgegen seiner Überzeugung überredet von Menschen zu trinken. Ich wollte ihn zu einem Monster machen, welches ich auch war. Und als ich Serafina dieses Geheimnis steckte, einfach kalt und ohne Rücksicht auf Konsequenzen, hatte sie diesen Autounfall. Doch hat es mich gejuckt? Nein. Immerhin war sie ein Vampir. Ich wusste von ihrer ansteigenden Menschlichkeit. Was, wenn ihre Heilkräfte nicht mehr funktioniert hätten? Wenn sie bei diesem Unfall ihr Leben verloren hätte? Dann hätte ich höchst persönlich das Leben meiner Schwester auf dem Gewissen gehabt.
All diese Schuld belastete mich unglaublich. Aber ich konnte nicht darüber sprechen. Stattdessen zog ich mich immer mehr zurück. Und wenn die Emotionen überhand nahmen, dann projezierte ich das auf meinen Blutdurst. Jedes Mal wenn es mir zu viel war, bekam ich einen solch gewaltigen Hunger wie ich ihn als seelenloses Monster nie verspürt hatte. Doch Blutbeutel konnten diesen Durst nicht löschen. Stattdessen machte ich genau das, was ich nicht tun sollte.
Ich manipulierte weiter die Angestellten und Besucher des Schlosses. Ich manipulierte sie, versteckte mich mit ihnen tief im Wald und ließ meine Blutgier aus. Wenn meine Zähne sich in das weiche Fleisch bohrten und ich das warme, köstliche Blut schmeckte, fühlte es sich einfach nur befreiend an. Ein kleiner Moment des Friedens. Aber sobald ich diese Menschen geheilt und ohne Erinnerung an das Erlebte weg schickte, begannen mich neue Schuldgefühle zu plagen. Schlimmer als die der anderen Beiden. Denn ich war trotz Seele ein Monster.
Jedes Mal wenn das passierte, versteckte ich mich so lange im Wald, bis diese Gefühle abschwächten. Doch kaum war ich wieder im Schloss begann alles von vorne.
Ich konnte das aber gut vor den anderen verstecken. Niemand schien Verdacht zu schöpfen. Nicht mal meine Schwester oder Lucas. Aber dann, vor einer Woche ungefähr, erwischte mich Liam im Wald wie ich das Blut eines Menschen trank. Ich erklärte ihm alles und er schien Mitleid zu haben, was mich wirklich wunderte. Warum verpetzte er mich nicht?
Liam versprach mir zu helfen. Er wollte das wirklich tun. Selbst als ich ihm weiß machen wollte dass mir nicht mehr zu helfen war. Er versprach mir sogar, Serafina und Lucas nichts zu verraten solange es nicht notwendig war. Und als kleinen Ausgleich für meine Emotionen und meinen Hunger, begannen wir im Wald zu trainieren. So wie auch heute.
Liam zog sich bis auf seine feuerfeste Boxershorts auf dieser Lichtung aus und ich musterte ihm schmunzelnd mit hoch gezogener Augenbraue. Der Höllenhund rollte wegen meines Blickes mit seinen Augen. Tja, er sah eben gut aus. Aber das Beste kam noch, als er begann sich zu wandeln und sein ganzer Körper aus Feuer bestand.
"Echt heiß." witzelte ich, da begann unser Spiel.Liam schoss mit Feuerbällen auf mich und ich wich in meiner Vampirgeschwindigkeit aus. Ich musste versuchen ihm zu entkommen und wenn es möglich wäre ihn anzugreifen, aber das war fast unmöglich. Diese Art des Trainings tat uns beiden wahnsinnig gut und ich konnte meinen Schmerz, meinen Hunger und meine Schuld etwas vergessen.
Schließlich schaffte ich es Liam anzugreifen, doch er beförderte mich mit voller Kraft auf den Boden, dass ich etwas vor Schmerz aufstöhnte. Dann ließ er wieder von mir ab und er ließ sich auf dem Gras nieder. Liam blickte an sich herab und war voller Asche. Bestimmt freute er sich schon jetzt auf eine Dusche.
"Du hast dich besser geschlagen als gestern." witzelte der Höllenhund und genoss es etwas, dass sich die Sonne zeigte.
"Aber ich glaube für heute reicht es. Ich habe Serafina noch versprochen, dass ich mich noch um ein paar Sachen für den Club im Schloss kümmere. Immerhin eröffnet er in einer Woche. Ich hoffe doch sehr, dass du bei der Eröffnung auch dabei sein wirst, Dom. Ich könnte einen Freund als Unterstützung brauchen. Das war mein erstes eigenes Projekt." sagte er zu mir und sah mich erwartungsvoll an.Ich seufzte etwas. Es war schön dass Liam mich als seinen Freund bezeichnete, aber nach den jüngsten Ereignissen wunderte es mich dennoch stark dass er mich zu der Eröffnung des Clubs einlud.
"Ich denke nicht dass es klug wäre mich inmitten lauter Menschen zu mischen, Liam. Aber danke für deine Einladung, das rechne ich dir hoch an." entgegnete ich ihm etwas traurig. Doch als er etwas darauf erwidern wollte, rochen wir beide plötzlich etwas.
"Ein Werwolf. Aber nicht Seth und auch nicht Ryder." schlussfolgerte ich."Vielleicht hat sich einer aus dem Rudel hierher verlaufen?" meinte Liam aber ich schüttelte meinen Kopf.
"Bestimmt nicht verlaufen. Wenn es einer aus dem Rudel ist, dann bestimmt nicht zum plaudern." argumentierte ich und rechnete mit dem Schlimmsten. Wenn ein Wolf gekommen war, dann um mich zu töten. Und das hätte ich sogar verdient.
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Cursed Beings - Bloody Revenge
FantasyEs ist wirklich passiert. Serafina ist schwanger. Doch wie ist das nur möglich und wird dieses Baby normal oder übernatürlich sein? Wie geht es mit Sean, Clary und Dominic weiter, wo sie jetzt eine Seele haben? Begleitet die Vampire, die Hybriden, d...