Kapitel 65

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Sam by MusicalGirl200

Diese beiden Werwölfe sahen mich ganz schön grimmig an. Hallo, ich spielte auch im Team der Guten und ich wollte hier jetzt gerne alle Probleme beseitigen und dann zurück zu meiner Frau und meinem ungeborenen Kind.

Ruby machte den Hündchen klar, dass ich gut war und dann gingen wir hinein, wo ein gefesselter Mann auf einem Stuhl saß. Als er uns sah, riss er an seinen Fesseln und wollte sich auf uns wie ein wildes Tier stürzen, obwohl er ein Mensch war. „Darf ich fragen, wer er ist?", fragte ich Ruby und trat an ihn heran.

Ich wollte nach seiner Hand greifen, doch er wehrte sich immer wieder dagegen, also sprach ich einen Spruch, dass er kurz still hielt und umfasste sie dann, um zu sehen, was los war.

"Das ist Riccardo Green. Mein Vater. Naja und... Angeblich sind er und Estelle jetzt verheiratet, obwohl mein Dad von der Magie und Hexen nichts wissen will. Noah hatte von ihm getrunken und ist dann krank geworden", erzählte Ruby mir, während sie dicht an der Tür stehen blieb, um offensichtlich möglichst viel Abstand zu wahren.

Jetzt wurde mir einiges klar. Ich öffnete wieder meine Augen und sah zu Ruby. Dabei ignorierte ich ein Stechen in meiner linken Brust. Es breitete sich aus. Mir blieb nicht mehr viel Zeit. „Estelle war vor einiger Zeit zu mir gekommen, um mich nach einem Liebeszauber zu fragen, aber ich hatte abgelehnt. Dieses Miststück konnte sich einfach nicht von meiner Verwandtschaft fern halten, weil sie so machthungrig ist", erzählte ich Ruby und schüttelte darüber meinen Kopf.

„Über deinem Vater liegt ein Liebeszauber und sonstige Flüche. Aber kein Problem, mit ein paar Zaubersprüchen kann ich es wieder von ihm nehmen. Danach sollte er unbedingt seine Ehe annullieren lassen", sagte ich zu der Kleinen und schloss wieder meine Augen und sprach die Sprüche.

Dann entfernte ich mich wieder von ihrem Dad und er schrie kurz auf und ließ dann seine Kopf hängen. Aber ich hörte sein Herz schlagen. Also lebte er. Die Zauber hatten funktioniert. Allerdings merkte ich, wie sehr mich das Hexen nun anstrengte und mir stach es erneut in meiner Brust. Ich biss die Zähne zusammen und stützte mich an der Wand ab. „Er müsste wieder der Alte sein", verkündete ich Ruby und versuchte tief ein und aus zu atmen.

Unsicher sah Ruby zwischen ihrem Dad und mir hin und her. Glaubte sie mir nicht, dass ich es geschafft hatte? „Dad?", fragte sie unsicher nach und er hob seinen Kopf.

"Ruby? Wo bin ich und wie bin ich hier her gekommen?", fragte er verwirrt. Aber dann sah sie zu mir. Doch mir ging es überhaupt nicht gut. Ich hatte ja gesagt, dass ich Hilfe brauchte. Und das dringender als ihr klar war.

"Dad, bitte bleib hier. In diesem Zimmer. Ich erkläre dir alles später, aber jetzt muss ich mich um was sehr dringendes kümmern, ok?", fragte sie ihn sanft und er nickte. Anschließend schnappte sie mich und ging mit mir in die Schlossbibliothek, wo wir erst einmal ungestört waren.

"Dir geht's nicht gut, Sam. Oder?", fragte sie mich und ich schüttelte meinen Kopf. Ich öffnete mein Hemd und sie sah die dutzende von schwarzen Linien, die sich über meinen gesamten Oberkörper erstreckten.

"Du hast mir geholfen wie versprochen. Und dafür bin ich dir unendlich dankbar. Aber jetzt bin ich dran dir zu helfen. Sag mir was ich tun soll", forderte sie mich mitfühlend auf und legte ihre Hand an meinen Arm.

Ich nickte und war Ruby mehr alles andere dankbar. Ich holte einen Zettel aus meiner Hosentasche und reichte ihn ihr. „Wir müssen gemeinsam diesen Blutzauber sprechen. Währenddessen müssen wir unsere Hände aneinander halten, aber dabei musst du dir in die Handfläche schneiden oder ich beiß dich kurz, damit unser Blut sich vermischen kann", erklärte ich ihr.

Ich wollte endlich zurück zu Lexi. „Denkst du, du schaffst das Kleine?", fragte ich sie hoffnungsvoll. Ich fragte mich immer noch, warum sie so wenig ihre Magie nutzte.

Ruby nahm den Zettel und las sich den Zauber durch und nickte. „Ja, ich schaffe das", bestätigte sie und hielt mir ihre Hand hin.

"Gut, dann beiss zu und lass es uns durchziehen damit du deiner Frau endlich sagen kannst dass du leben wirst. Aber wirst du dann wieder verschwinden?", fragte sie mich.

Ich lächelte Ruby dankend an. „Naja, also eigentlich hatten wir schon vorgehabt hier zu bleiben. Ich meine Lexi ist mit unserem Sohn hochschwanger und außerdem gibt es nichts mehr, was uns in unserer alten Stadt hält. Würdest du dich denn freuen, wenn ich bleibe?", antwortete ich ihr grinsend und nahm ihre Hand in meine.

Ich ließ meine Zähne erscheinen und biss ihr etwas in die Handfläche, dann tat ich bei mir das Gleiche und nahm ihre Hand. Wir schlossen unsere Augen und sprachen den Zauber. Dabei spürte, ich wie etwas in meinem Körper passierte und wir ließen unsere Hände los.

Ich öffnete mein Hemd und sah, wie die Linien verschwanden. Ich lachte leicht. Ich würde meinen Sohn aufwachsen sehen. Ich lächelte Ruby dankend an. „Oh Kleine, du ahnst gar nicht, wie dankbar ich dir bin. Ich werde meinen Sohn aufwachsen sehen und meine Frau weiter beschützen können. Ich danke dir", bedankte ich mich glücklich. Ich freute mich jetzt schon Lexis Gesicht zu sehen, wenn ich ihr die frohe Botschaft verkündete.

Ruby schien zu mir etwas sagen zu wollen und wirkte glücklich, dass es geklappt hatte, aber dann schaffte sie es nicht mehr ihre Magie zu bändigen. Der Zauber war mächtig gewesen und ihre Augen hörten nicht auf zu leuchten.

Die Regale in der Bibliothek fingen zu wackeln an, Bücher flogen heraus und stürzten dann wie Dominosteine um. Dann begannen an ihrer ganzen Haut grüne Linien zu leuchten. Sie bekam Panik, viel zu viel Panik.

Ich riss die Augen auf. Ruby hatte tatsächlich keine Kontrolle über ihre Kräfte und schien sie zu unterdrücken und nun bekam sie einen Magieanfall. Ich umfasste ihren Arm und begann einen Zauber zu murmeln und ihre Magie flachte ab, bis es schließlich vorbei war.

Ruby atmete tief ein und aus und ich sprach einen Zauber damit die Bibliothek wieder aufgeräumt war. Ich sah Ruby eindringlich an. „Ruby, bitte sei mir nicht böse, aber hast du jemals gelernt deine Magie richtig zu nutzen? So ein Magieanfall kommt nur zu Stande, wenn du deine Kräfte nicht beherrschen kannst und sie auch unterdrückst", sagte ich zu ihr eindringlich. So ein Anfall könnte sie töten.

Ruby brach in Tränen aus und schüttelte mit ihrem Kopf. Ich konnte ihr ansehen, dass sie sich offensichtlich als schlechte Hexe ansah. Doch das war sie keineswegs. Ihr fehlte nur der Schliff.

"Nein Sam, ich habe diese Kräfte noch nicht lange. Sie waren plötzlich da. Und meine Tante meinte sie wären gar nicht für mich bestimmt, aber ich fühle doch, dass sie zu mir gehören. Aber sie überwältigen mich. Meine Tante praktiziert nur Heil- und Naturmagie. Sie hat diese Kraft nicht. Kannst du mir helfen, Sam?", fragte sie mich schluchzend und wischte sich die Tränen weg, obwohl bereits neue wieder kamen.

Ich umarmte die kleine Ruby tröstend. Was ihre Tante da meinte, war doch Unsinn. Sie war eine Green. Diese Macht gehörte zu ihr. Es war ein wichtiger Teil von ihr und da sie nie sie genutzt hatte, hatte sie sich angestaut und war nun ausgebrochen.

„Ruby, die Kräfte waren immer schon in dir. Du bist eine Green. Diese Macht hatte nur in dir geschlummert, weil du sie unterdrückt hast und sie gehört sehr wohl zu dir. Sie gehört zu unserer Familie. Und natürlich helfe ich dir", versicherte ich ihr und wir lösten uns wieder voneinander.

„Danke Sam", erwiderte Ruby und fing sich langsam wieder. „Ok, bitte sei mir jetzt nicht böse, aber ich möchte jetzt unbedingt einfach nur zu meiner Ehefrau und ihr sagen, dass es mir gut geht. Sie ist bestimmt schon krank vor Sorge", sagte ich zu Ruby und begann zu lächeln, wenn ich an Lexi dachte.

Ruby verstand das natürlich und bot mir an, dass Lexi und ich gerne ins Schloss kommen durften. Sie würde das mit Lucas klären und ich nahm das Angebot gerne an und teleportierte mich dann auch schon zu Lexi, die mich mit großen, verweinten Augen ansah.

Cursed Beings - Bloody RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt