Kapitel 49

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Serafina by LuanaWhite

Ich hatte doch keine Kontrolle über diese Sache in mir wenn sich meine Gefühle änderten. Ich konnte nicht beeinflussen wann meine Vampirseite stärker und wann schwächer wurde. Ich hatte über meine Kräfte keine Kontrolle sie wie Lucas oder Noah.

"Ich habe versucht mich zu entschuldigen, Lucas. Ich tue alles in meiner Macht stehende um stark zu sein. Aber du weißt nicht wie das ist. Meine Hormone spielen verrückt, gleichzeitig kämpfen der Vampir und der Mensch ständig um Kontrolle. Ich bin nicht so stark wie du. Ich will es sein, aber ich bekomme es einfach nicht hin." versuchte ich so ruhig wie möglich zu ihm zu sagen.

"Ich lebe schon um sehr vieles länger wie du Lucas. Ich muss alles was ich erlebt habe noch immer verarbeiten. Du ahnst gar nicht wie anstrengend das alles ist. All diese Veränderungen und ich versuche wirklich die Frau zu sein die du verdienst. Aber anscheinend mache ich immer Fehler. Du bist doch das einzige dass mich über Wasser hält. Ich ertrinke ohne dich und ertrage es nicht. Ich ertrage es einfach nicht dich so verletzt zu haben. Dass ich wirklich fähig dazu war solche schrecklichen Dinge gesagt zu haben. Es tut mir so wahnsinnig leid." sagte ich und hielt mir die Hände vors Gesicht da ich einfach nicht aufhören konnte zu weinen.

Lucas fuhr sich angestrengt mit der Hand übers Gesicht.
"Ich möchte einfach nur, dass du nicht aufgibst Serafina und gleich alles in Frage stellst, wenn wir uns streiten. Streiten kommt nun mal in einer Beziehung vor. Und ich weiß genau, wie anstrengend es ist, was du verarbeitest. Ich verarbeite selbst noch, was bei mir alles passiert war. Ich verstehe, was du durchmachst seit wir zusammengekommen sind und ich habe dir immer versucht damit zu helfen. Weißt du, wie weh es tut, dass du mir das nun auch noch vorwirfst?"

Jetzt kamen auch ihm die Tränen und er wandte wieder seinen Blick ab.
"Kannst du mich denn gar nicht verstehen? Wie konnte das nur so eskalieren? Ich hätte mir gewünscht, dass wir einfach nur geredet hätten. Das hast du mir beigebracht." schluchzte er und wurde von seinen Emotionen überrannt.

Ich öffnete meinen Mund um etwas zu sagen, aber anscheinend machte ich es mit jedem Satz den ich sagte nur noch schlimmer. Ich wusste gerade einfach nicht weiter.

Also beschloss ich einfach nichts zu sagen. Ich griff stattdessen nach Lucas Hand. Ich hoffte einfach nur dass er sie mir nicht entzog. Ich wollte sagen dass es mir leid tut, aber das hatte ich doch jetzt schon einige Male getan. Mein Vampirgesicht verschwand zwar nicht, aber zumindest schaffte ich es langsam mich wieder zu beruhigen.

"Ich liebe dich, Lucas. Ich hoffe du kannst mir irgendwann all meine Fehler verzeihen." flüsterte ich dann doch.

Überraschenderweise ließ er es zu, dass ich seine Hand ergriff und ich merkte wie er ein paar Tränen hinunter schluckte. Ihm nahm das hier gerade genauso mit, wie mich.
"Ich liebe dich Serafina." hauchte er leise und wieder rannten ihm Tränen übers Gesicht.

"Ich will nur wissen, wieso du nicht einfach mit mir geredet hast und wie du auf all das gekommen bist. Ich will es verstehen. Ich hätte dir doch immer zugehört, das weißt du." schluchzte er etwas und mied den Blick zu mir. Es tat wirklich weh dass er mich nicht ansehen wollte, aber ich konnte es verstehen.

Ich senkte meinen Blick ebenfalls. Wenn ich Lucas erzählte, woher das alles kam, würde ich vermutlich wieder alles schlimmer machen. Aber wir hatten uns geschworen ehrlich zueinander zu sein. Doch ich konnte dieses Versprechen nicht halten.

Dann wandte ich mein Gesicht zu Lucas und mein Vampirgesicht verschwand endlich wieder. Ich legte meine Hand auf Lucas Wange um seinen Kopf zu mir zu drehen und legte meine andere Hand nun auf seine andere Wange.
"Lucas... Ich... Es gibt da etwas was ich dir nicht erzählt habe. Ich wollte nicht dass du dir Sorgen machst. In letzter Zeit lief alles so gut. Ich wollte dir deine Freude, dein Glück nicht nehmen." meinte ich und weitere Tränen liefen meine Wangen hinab.

"Ich habe Alpträume Lucas. Manchmal kommen sie einige Nächte hintereinander, dann wieder ein paar Wochen gar nicht. Ich weiß nicht was diese Träume auslöst aber deren Bilder verfolgen mich. In diesen Träumen durchlebe ich die Schlimmsten Szenarien. Ich habe versucht sie zu verdrängen und mir einzureden dass das alles nur Blödsinn ist. Aber als ich dich mit Kat so vertraut und eng umschlungen gesehen habe, da sind diese Bilder wieder hoch gekommen und ich konnte mich nicht mehr zurück halten. Es tut mir wirklich Leid. Ich weiß ich hätte dir viel eher davon erzählen sollen, aber ich hatte gehofft dass die Träume von allein wieder weg gehen. Aber sie fühlen sich jedes mal so verdammt real an. Ich wollte dir diese Last nicht aufbürden. Ich wollte stark sein, wie du es immer von mir wolltest." gestand ich ihm nun und Lucas sah mich einfach nur voller Entsetzen an.

Ich erkannte wie sehr ihm das erneut verletzte was ich ihm eben gebeichtet hatte. Er nahm meine Hand von seiner Wange und konnte die Enttäuschung in seinem Gesicht nicht verstecken.

"Wieso redest du mit mir nicht mehr über solche Dinge? Habe ich irgendetwas gemacht oder getan, dass du das Vertrauen in mir verloren hast? Wenn das so ist, habe ich wohl in einigem versagt." sagte er bitter und ließ meine Hand los, um sich an die Bettkante zu setzen. Er vergrub sein Gesicht hinter seinen Hände und weinte.
"Ich war seit dem Tage deines Autounfalls immer ehrlich zu dir gewesen, weil ich meine Lektion wegen des Bluttrinkens von Menschen gelernt hatte." schluchzte Lucas.

"Du hast nicht versagt und ich vertraue dir, Lucas! Ich wollte dich doch nur beschützen. Ich wollte sowas wie das hier vermeiden. Ich wollte immer nur dass es dir gut geht. Ich wollte es dir ein paar Mal sagen, aber ich wollte unseren schönen Momente nicht kaputt machen, dann hattest du diese Halluzinationen und ich wollte das nicht noch schlimmer machen. Ich wollte mir einreden dass es bloß Träume sind und das doch nicht so wichtig wäre. Lucas, ich wollte dich niemals verletzen. Wirklich niemals. Das war das allerletzte das ich wollen würde." schluchzte ich verzweifelt.

"Weißt du, wie es in unserem Eheversprechen heißen wird? In guten, wie in schlechten Tagen. Ich wünschte, du hättest mit mir geredet, dann hätten wir das hier wirklich vermeiden können und du hättest unsere schönen Momente damit doch nicht kaputt gemacht. Wir wären diese Themen gemeinsam als Team angegangen, so wie sonst doch auch immer." meinte er.

Dann stand er vom Bett auf und öffnete etwas unser Fenster. Lucas lehnte sich an das Fensterbrett und atmete tief die Abendluft ein.

Ich versuchte mir die Tränen etwas weg zu wischen und stand nun ebenfalls vom Bett auf um zu Lucas zu gehen.
"Und werden wir das jetzt tun? Ich kann meine Fehler nicht mehr ungeschehen machen, aber können wir es jetzt zusammen als Team lösen? Ich liebe dich doch so sehr Lucas. Ich hatte einfach Angst. Es tut mir so wahnsinnig leid." schluchzte ich und legte meine Hand vorsichtig auf seinen Rücken.

Ich wünschte mir gerade nichts sehnlicher als ihn in meine Arme zu schließen. Ihm zu zeigen wie Leid es mir tat ihm diesen Schmerz zugefügt zu haben. Doch ich würde es auch verstehen wenn er jetzt Abstand brauchte. Ich würde alles über mich ergehen lassen wenn er nur bei mir bleiben würde.

Als Lucas zunächst nichts sagte und weiter aus den Fenster starrte, legte ich vorsichtig meine Wange an seinen Rücken und schloss meine Augen um weitere Tränen zu unterdrücken. Doch dann drehte er sich plötzlich zu mir um.

Lucas zog mich fest in seine Arme und drückte mich so fest es ging an sich. Er vergrub sein Gesicht in meinen Haar und atmete tief meinen Duft ein.

"Das werden wir." hauchte er und schloss die Augen, während ihm weitere stille Tränen die Wange hinunter liefen.
"Kannst du mir bitte was versprechen? Versprichst du mir, dass egal was ist, dass du gleich mit mir sprichst, damit wir es klären können?" flehte er mich an. Wir wollten beide diesen furchtbaren Streit endlich beenden.

Ich klammerte mich ganz fest an Lucas, meinen Helden. Ich war so froh als er mich endlich umarmte und stumme Tränen flossen nun wieder wie ein Wasserfall meine Wangen hinunter.

"Ich verspreche es dir, Lucas. Ich verspreche es dir." schluchzte ich an seine Brust. Dann nahm er meine Hand und wir setzten uns zusammen auf das Bett.

"Aber eines muss ich dir noch sagen." begann ich und sah meinen Schatz fest an. Ich konnte seinem Gesicht ansehen dass er Angst hatte was jetzt noch kommen würde.

"Ruby und Clary haben zugesagt meine Brautjungfern zu sein. Also... Falls du immer noch heiraten möchtest."

Cursed Beings - Bloody RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt