Kapitel 42

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Lucas by MusicalGirl200

Ich wusste gar nicht, wie ich anfangen sollte. Aber ich konnte das nicht so im Raum stehen lassen. Serafinas Worte waren hart gegenüber Kat und mir gewesen.

Wie konnte sie uns so etwas vorwerfen? Jeder von uns hatte schließlich eine Vergangenheit. Sie hatte das doch genauso. „Serafina, das was du vorhin gesagt hast...das war nicht fair gewesen", fing ich schließlich an.

Doch sie sah mich nicht einmal an. Das tat weh. „Ja, ich habe eine Vergangenheit mit Kat, aber was soll ich daran ändern? Und ich war als Mensch nicht viel anders, als wie du mich kennst. Und meine Wünsche und Träume haben sich verändert ja, aber das hätten sie so oder so. Und das mit meinen Eltern war auch nicht fair gewesen. Niemals hat irgendjemand ein Wort darüber gesagt, dass sie Kat als Schwiegertochter wollten. Meine Eltern hätten sich über jedes Mädchen gefreut, dass mich glücklich macht.

Und es kann auch keiner was dafür, dass sie ein Werwolf ist, wo ich auch nur noch zur Hälfte ein Werwolf bin. Ich bin genauso zur Hälfte deine Natur. Und ja, sie mag wissen was es heißt ein Rudel zu haben, aber das wissen Seth und Ryder genauso. Ich habe dir versprochen, dass ich dich nicht anlüge und deswegen sage dir das."

Ich ließ den Kopf hängen und eine Träne huschte über meine Wange. Diese Eifersucht von Serafina war mehr als unbegründet und am schlimmsten war die Sache mit meinen Eltern, weil es irgendwie auch so klang, als würde sie sie verurteilen. Ich stand vom Bett auf und ging zur Tür. „Ich hole für uns ein paar Blutbeutel und dir auch einen Tee zur Beruhigung", seufzte ich und ließ sie kurz alleine, um in die Küche zu gehen.

Als ich wieder herein kam, zog Serafina die Decke über den Kopf und drehte sich so, dass ich ihr Gesicht nicht sehen konnte. Das sagte bereits alles. Ich wusste nicht, was ich zu Serafina sagen sollte und stellte ihr den Tee auf den Tisch und legte ihr zwei Blutbeutel noch dazu. Normalerweise würde ich sie, wie immer, von mir trinken lassen. Aber mir war gerade nicht danach. Also nahm ich mir einen eigenen Blutbeutel und setzte mich auf den Sessel und trank etwas.

Serafina versteckte sich weiter unter ihrer Decke und sagte kein Wort, zu dem was ich ihr gerade gesagt hatte. Das tat weh. Ich war auch auf Sean eifersüchtig gewesen, aber ich hatte damit abgeschlossen, weil ich wusste, dass er meine Schwester liebte und das war auch gut so. Aber von Kat aus war nie eine Bedrohung ausgegangen. Sie war mit Dom und Liam glücklich und ich konnte einfach nicht vergessen, was Serafina mir vorgeworfen hatte.

Gerade das mit meinen Eltern war wie ein Stich ins Herz gewesen. Sie hatte sie nie gekannt und hatte nicht so über sie reden dürfen. Diesmal würde nicht wieder ich klein bei geben, weil ich nichts falsch gemacht hatte. Ich wollte jetzt einfach nur noch wo darauf schlagen.

Also erhob ich mich vom Stuhl und ging wieder zur Tür. "Ich gehe nochmal mit Seth und Ryder trainieren. Es wird spät werden", ließ ich Serafina nur kurz wissen und war auch schon weg.

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Katherine by MusicalGirl200

Mit gesenktem Blick ging ich durch die Gänge des Schlosses. Das was Serafina vorhin zu mir und Lucas gesagt hatte, war nicht schön gewesen und das tat auch mir weh. Ich wollte mir erst gar nicht vorstellen, wie es wohl Lucas ging. Vor allem, als sie diese Sache mit seinen Eltern erwähnt hatte. Dabei müsste doch gerade Serafina wissen, dass das Thema mit seinen Eltern ein heikles Thema war.

Mich hatte noch nie eine Frau so sehr gehasst, wie Serafina. Wahrscheinlich wäre es besser, wenn ich das Schloss verließ, damit ich nicht noch mehr Unheil anrichtete. Ich war hier nicht willkommen. Die Message war angekommen. Dabei hatte ich mich doch gerade so sehr in Dominic und Liam verliebt.

Ich marschierte in mein Zimmer und begann meine Sachen zu packen. Serafina würde auch gegen die Beziehung von Dom und mir sein. Wir hatten keine Chance. Tränen rannen über mein Gesicht. Und da hatten wir es wieder. Ich ließ Glück und Liebe zu und wurde dafür bestraft. "Was tust du da?", fragte mich plötzlich eine Stimme.

Ich sah auf und blickte in Doms Augen und ließ erschrocken meine Kleidung in meinen Koffer fallen. Dominic schien nicht glauben zu können, was er da sah. Ich hatte gehofft nicht auf ihn zu treffen. "Was ist passiert, Süße?", fragte er mich so ruhig, wie möglich und ergriff meine Hand. Doch ich drückte mich sofort an ihn und schlang meine Arme um seinen Hals, während ich bitterlich zu weinen begann.

"Kat, bitte sage mir was los ist. Warum packst du? Habe ich etwas falsch gemacht? Was ist passiert. Rede mit mir", forderte er mich auf und nahm mein Gesicht in seine Hände, um mich voller Liebe anzusehen.

Wie sollte ich ihm das nur sagen? Ich wollte doch nicht, dass er sich mit seiner kleinen Schwester nur wegen mir stritt. Ich wollte doch hier gar nicht weg, aber ich wollte nicht für noch mehr Unruhen sorgen.

Dominic und ich setzten uns auf die Bettkante, doch ich konnte nicht aufhören zu weinen. Ich fühlte mich so schlecht. „Du hast nichts falsch gemacht Dom. Du und Liam ihr seid perfekt und darum geht es auch gar nicht mein Schatz."

Ich machte eine Pause. „Ich bin hier nicht willkommen und deswegen ist es besser, wenn ich gehe. Deine Schwester will mich hier nicht. Das hat sie mir heute nur allzu deutlich gemacht und ich will nicht für Streit zwischen ihr und Lucas sorgen oder mit dir. Ich will ihr nicht ihren Bruder wegnehmen", sagte ich traurig und weinte wieder.

Wahrscheinlich konnte er einfach nicht glauben, dass mich seine Schwester hasste. Ich wünschte auch, es wäre anders. Dominic stand auf, nahm meine Sachen und räumte sie wieder in den Schrank. "Du gehst nirgendwo hin, Kat. Das hier ist zwar ihr Schloss, aber wir sind eine Familie. Egal was vorgefallen ist, sie hat kein Recht dich raus zu schmeißen. Nicht ohne mit mir vorher darüber gesprochen zu haben", sagte er streng zu mir.

Dann kniete er sich vor mich, zog mich eng an sich heran und küsste mich liebevoll.
"Meine Schwester ist unserer Mutter sehr ähnlich. Vertrau mir, Liebes. Ich regle das", sagte er und dann begab er sich auch schon zu Serafinas Wohnung, wahrscheinlich um sie zur Rede zu stellen.

"Dom, sie hat mich nicht rausgeschmissen, ich wollte freiwillig gehen!", versuchte ich ihm hinterher zu rufen. Ich konnte nur hoffen, dass er das gehört hatte. Serafinas Zorn auf mich würde nur noch weiter wachsen, wenn er das so zu ihr sagte. Dabei hatte ich das nicht einmal so gesagt.

Ich begann wieder zu weinen und kauerte mich in die Ecke meines Zimmers. Ich tat doch niemandem etwas. Ich hatte versucht mit ihr befreundet zu sein, aber jedes Mal hatte sie abgeblockt. Ich hatte dabei wirklich bei unserem letzten Ausflug gedacht, wir würden uns anfreunden. Aber ich hatte mich getäuscht.

Hoffentlich kam Dom bald wieder zurück. Ich brauchte ihn jetzt so sehr. Doch wenn er mit Serafina gesprochen hatte, würde auch er sich gegen mich stellen und ich würde es ihm nicht einmal übel nehmen. Familie ging über alles und das respektierte ich. Ich wollte nicht der Grund sein, dass sich die Beiden entzweiten. Das würde ich mir nie verzeihen.

Cursed Beings - Bloody RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt