Kapitel 46

59 8 0
                                    

Sean by LuanaWhite

Ich eilte so schnell wie möglich Clary hinterher aber sie lief anscheinend vor mir weg. Wieso lief sie weg? Was hatte sie denn?
"Clary!" rief ich ihr hinterher und da traf ich auf Lucas. Sofort roch ich den Alkohol an ihm. Aber auch er hatte gerade nach seiner Schwester gerufen.

"Sean, was ist mit Clary los?" fragte mich Lucas doch ich schüttelte meinen Kopf.

"Ich weiß nicht. Ich war gerade bei Serafina und da hab ich sie gerochen. Als ich zu ihr wollte ist sie einfach weg gelaufen." teilte ich ihm mit.

Lucas schien völlig verwirrt zu sein. Aber vermutlich machte er sich einfach nur große Sorgen um seine Schwester, genau wie ich.
"Was hat Clary gesehen und was hast du bei Serafina gemacht? Sie hat fürchterlich geweint." fragte er mich sofort.
"Es ist gefährlich da draußen. Vampire eures ehemaligen Clans sind wieder zurück und treiben ihr Unwesen. Ich will nicht, dass sie Clary was zu leide tun." fügte Lucas ernst hinzu.

Das waren schreckliche Neuigkeiten. Wenn Vampire unseres ehemaligen Clans hier waren konnte Clary wirklich in Gefahr sein. Ich fuhr mir etwas verzweifelt durch mein Haar.

"Serafina hat den Blutvorrat leer getrunken und geweint. Ich habe versucht sie zu trösten. Sonst nichts. Wir müssen Clary finden, Lucas!" meinte ich hektisch und lief bereits in meiner Vampirgeschwindigkeit los um Clary weiter hinterher zu laufen.

Ich war für Serafina doch nur ein Freund gewesen. Das konnte sie nicht verstört haben. Das konnte einfach nicht der Grund sein. Clary, wo willst du bloß hin? Lauf nicht vor mir weg, Kleines!

Lucas rannte mir sofort hinterher.
"Hast du vielleicht irgendeine Ahnung, wo sie hin sein könnte? Habt ihr einen besonderen Ort irgendetwas?" fragte mich mein Freund panisch.

Ich versuchte immer wieder ihren Geruch zu wittern, aber er verlor sich im Nichts. Ich rannte und rannte und dachte nach, aber mir fiel einfach kein Ort ein. Aber dann machte es Klick. Die Blumenwiese!

"Vielleicht weiß ich wo sie ist!" rief ich zu Lucas und rannte noch schneller. Ich hatte wirklich Angst um Clary. Nicht nur die Vampire waren eine Gefahr, denn die Wolfsrudel trieben sich auch immer wieder hier herum obwohl es unser Gebiet war.

Je näher wir der Blumenwiese kamen, umso stärker wurde der Geruch nach Vampir. Aber das Problem war, es war nicht nur ein Vampir. Lucas und ich rannten so schnell wir konnten doch als wir dort ankamen bot sich uns ein grauenhaftes Bild.

Ein Vampir hatte seine Zähne in Clary versenkt und war dabei sie auszusaugen. Und er hatte seine Hand.... Oh mein Gott er begrabschte Clary! Er fasste sie unsittlich an und meine Wut stieg von der einen Sekunde auf die andere so enorm an. Mein Gesicht verwandelte sich augenblicklich und ich knurrte laut.

Ich riss den Vampir brutal von meiner Liebsten weg.
"Du elendes Schwein!" brüllte ich und Lucas rammte auch schon seine Hand durch die Brust dieses Monsters ehe er realisieren konnte was los war und er riss ihm brutal das Herz heraus.

Sofort eilten wir zu meiner armen Clary die am Boden zusammen gebrochen war. Ich biss mir sofort in meine Pulsschlagader und hielt sie ihr hin.
"Trink, Clary. Trink, Süße!" forderte ich sie auf aber sie schob mich weg. Wieso tat sie das?

Ich war völlig irritiert und verstand nicht was mit Clary los war. Wieso lief sie vor mir weg und verschmähte jetzt sogar mein Blut obwohl sie es so dringend brauchte? Sie weinte einfach nur weiter und vergrub ihr Gesicht.
"Clary, jetzt sei doch vernünftig und trink." redete nun auch ihr Bruder auf sie ein, doch auch bei ihm schüttelte sie den Kopf.

Schließlich hob Lucas seine Schwester hoch, ob sie wollte oder nicht und dann liefen wir beide los und brachten Clary zurück ins Schloss, wo Lucas dann meine Freundin in ihrem Bett ablegte. Aber sie wandte ihren Blick von uns beiden ab und weinte einfach weiter. Lucas setzte sich neben sie an die Bettkante und seufzte.
"Clary, du musst Blut trinken, damit es dir wieder besser geht." wies er sie sanft daraufhin.

"Ich will nicht." schluchzte meine Kleine und weinte weiter.

Ich raufte mir meine blonden Haare und war verzweifelt. Wieso benahm sich Clary denn jetzt so? Lag das nur an dem Vampirangriff? Oder war noch was schreckliches passiert?

Es brachte nichts weiter auf sie einzureden. Ich musste wissen was mit ihr los war. Also ging ich neben dem Bett auf meine Knie und ergriff Clarys Hand. Aber sie entzog sie mir. Das tat weh. Sie stieß mich von sich fort. Aber weshalb?

"Kleines, warum bist du vorhin weg gelaufen? Ich liebe dich doch und du weißt du kannst mir alles sagen." bohrte ich etwas nach und hoffte sehr sie würde mir und Lucas erzählen warum sie einfach blind in den Wald gelaufen war. Und wenn sie es uns erzählt hatte auch etwas trinken.

Clary versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen und weinte einfach weiter. Sie sagte kein Wort auf meine Frage hin.

Lucas seufzte und versuchte ihren Kopf zu streicheln, doch auch bei ihm drückte sie sich weg. Lucas stand schließlich auf und legte mir seine Hand auf die Schulter.

"Ich schau mal, ob ich noch einen Blutbeutel für Clary auftreiben kann. Vielleicht kriegst du sie ja zum Reden. Ich bin gleich wieder da." sagte der Hybrid und ließ mich mit Clary alleine.

Allmählich verzweifelte ich vollständig. Was war nur mit meiner Clary los? Ich verstand sie nicht.

Als Lucas raus ging, setzte ich mich neben dem Bett auf den Boden. Mir stiegen nun selbst Tränen in die Augen.
"Clary bitte. Sprich mit mir! Wenn du mir nicht sagst was los ist kann ich dir nicht helfen. Du musst mit mir reden. Habe ich irgendwas gemacht was dich verärgert hat?" fragte ich sie verzweifelt.

Ich würde es nicht aushalten wenn Clary mich jetzt abwies. Wenn sie sich von mir abwendete. Wenn sie mich verließ. Meine Seele würde das einfach nicht aushalten.

All die Schmerzen die diese Seele mit sich brachte begannen mich wieder zu überschwemmen. Meine Selbstkontrolle über meine Emotionen war dahin und die Tränen flossen einfach meine Wangen hinunter.

"Bitte Clary. Du bist doch meine Prinzessin. Meine Göttin. Meine Sonne! Bitte! Ich will doch für dich da sein." flehte ich sie an.

Nach einer kurzen Weile zog Clary einen Zettel aus ihrer Hosentasche heraus und warf ihn mir auf den Schoß.
"Ich habe diesen Brief bekommen und habe dich danach, wie verrückt überall gesucht und hatte so große Angst. Weißt du, wie weh es mir getan hat dich dort mit Serafina vorzufinden, wo sie sich so fest an dich geklammert hat? Ich hatte so große Angst gehabt und das war wie ein Stich ins Herz gewesen." schluchzte sie und begann aufs Neue zu weinen.

"Und dann der Angriff. Sie werden es wieder versuchen. Sie wollen Rache für deinen Verrat an den Clan und mich sehen sie nur als eine Schlampe mit der sie das schaffen können." Ihre Stimme brach ab und sie weinte weiter.

Meine Augen weiteten sich als ich diese Drohung auf Papier las. Und Clarys Worte... Es war meine Schuld dass die Vampire hinter ihr her waren. Ganz alleine meine Schuld. Und dann war ich nicht da als sie mich brauchte.

"Clary... Ich wusste nicht... Es tut mir leid. Ich habe Serafina nur getröstet. Als ich dich gerochen habe bin ich dir doch sofort hinter her gelaufen. Du müsstest doch wissen dass ich immer für dich da bin. Ich..."

Ich konnte das alles doch nicht ahnen. Woher hätte ich das bitte wissen sollen? Ich hatte Schuld an dem Leid der Frau die ich über alles liebte. Ohne mich wäre sie niemals in dieser Lage gewesen.

Dann kam Lucas auch wieder zurück und sah irritiert zwischen uns hin und her da nun wir beide weinten. Ich reichte Lucas den Zettel und vergrub anschließend mein Gesicht unter meinen Händen. Ich hatte seiner Schwester Leid zugefügt. Das war das Letzte das ich wollte.

Cursed Beings - Bloody RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt