Kapitel 11

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Serafina by LuanaWhite

Als Dominic dann wieder ging, wollte ich das nächste Thema angehen was mich sehr beschäftigte und ich immer weiter hinaus geschoben hatte. Clary. Es war Zeit dass wir endlich miteinander sprechen würden und vielleicht könnte sie mir sogar mehr über Lucas Exfreundin erzählen. Aber eins nach dem anderen.

Zuerst holte ich aus der Küche zwei Blutbeutel und lief dann in den Gang wo ihr Zimmer lag. Davor ging ich aber bei Noahs und Ruby's Zimmer vorbei, welches direkt daneben lag. Ich hörte die beiden glücklich lachen, was mich auch wieder etwas fröhlich stimmte. Meine besten Freunde hatten es verdient glücklich zu sein. Dann atmete ich einmal tief durch und klopfte an Clarys Tür. Ich hoffte sie war da.

Clary öffnete etwas zögerlich die Tür und sie wirkte erstaunt mich davor zu sehen und bekam große Augen.
"Hallo Serafina." begrüßte sie mich schüchtern und ließ mich rein. Ihr Blick fiel auf die Blutbeutel in meiner Hand.

Nervös fuchtelte Clary an ihrem Haar und wusste anscheinend nicht, was sie sagen sollte.
"Wie geht es dir so? Also ich meine wegen eurem Baby? Ist dir noch oft übel?" erkundigte sie sich schließlich.

Ich lächelte Clary unsicher zu.
"Ähm, uns geht's gut. Nicht mehr so oft. Aber das Blut hilft. Ich habe dir übrigens welches mitgebracht. "meinte ich und hielt ihr einen der Blutbeutel entgegen.

"Ich hatte gehofft wir könnten uns ein wenig unterhalten. Das haben wir eigentlich noch gar nicht gemacht seit... Du naja, deine Seele wieder hast." meinte ich unsicher und strich mir eine Sträne hinter mein Ohr. Ich kannte immerhin nur die gefühlskalte Clary. Die Person die sie jetzt mit Seele war, war mir fremd. Aber ich wollte ihr eine Chance geben. Schon allein wegen Lucas und schließlich war sie die Tante meines ungeborenen Babys.

Clary nahm dankend den Blutbeutel an und dann setzten wir uns an den Tisch, ehe sie daran zu nippen begann.
"Ja, stimmt." gab Clary zu.

"Ich möchte dir erstmal sagen, dass es mir wirklich leid tut, wie ich zu dir gewesen bin. Ich bereue es. Eigentlich bin ich gar nicht so. Ich hoffe, du kannst mir irgendwann verzeihen. Aber ich verstehe es natürlich auch, wenn du mit mir nichts zu tun haben möchtest und immer nur das Monster sehen wirst. Ihr seid alle sowieso netter zu mir, als ich es verdiene." meinte sie und ließ den Kopf plötzlich hängen. Ich konnte deutlich sehen wie sie mit den Tränen kämpfte.

Ich presste meine Lippen fest zusammen als Clary sich erneut bei mir entschuldigte und so ehrlich zu mir war. Dabei fragte ich mich wirklich was mein Problem war. Sean hatte ich doch auch alles so schnell verziehen. Aber er wollte mich auch niemals töten. Ich konnte mich noch gut daran erinnern wie Clary mich in der Gruft angegriffen hatte.

Doch ich musste über meinen Schatten springen. "Hör zu, Clary." begann ich und ergriff die Hand der Vampirin.
"Ich kann verstehen wie du dich fühlst. So viele Jahre habe ich mich selbst als Monster gesehen weil ich meinen Blutdurst nicht unter Kontrolle hatte. Ich dachte ich verdiene es nicht zu leben, ich sehnte mich nach dem Tod. Aber dann ist dein Bruder in mein Leben getreten und hat mir beigebracht mich selbst wieder zu lieben.

Ich kann nicht leugnen, dass deine Aktionen es mir schwer machen zu vergessen, aber diese Person warst nicht du. Es war ein Dämon. Ich weiß, all diese Dinge hättest du, Lucas Schwester und Nichte von Elena, niemals getan. Die Wahrheit ist, ich kenne die Person nicht die du jetzt bist. Aber ich würde sie gerne kennen lernen. Wie wäre es also, wenn wir komplett von vorne beginnen würden? Immerhin... Sind wir eine Familie."

Ich konnte Clary deutlich ansehen wie erstaunt sie über meine Worte war. Aber ich wollte wirklich dass wir miteinander auskamen.
"Das würde mich sehr freuen. Danke Serafina. Du hast so ein großes Herz. Ich kann mir vorstellen, warum sich mein Bruder in dich verliebt hat." schniefte sie und stand vom Stuhl auf um zu mir zu gehen.

"Darf ich dich umarmen?" fragte Clary vorsichtig. Ich nickte und dann umarmte sie mich.
"Ich freue mich immr noch so sehr, dass ihr beide ein Kind bekommt. Ihr werdet wundervolle Eltern. Hoffentlich werde ich eine gute Tante." meinte sie dann plötzlich und wie automatisch erwiderte ich ihre Umarmung. Das war doch ein guter Anfang.

Ich lächelte etwas. Clary und ich umarmten uns noch ein wenig ehe wir uns wieder voneinander lösten.
"Ich bin sicher du wirst die beste Tante der Welt. Man sieht noch nicht mal was und dieses Kind wird schon so unglaublich geliebt. Das ist alles was sich eine werdende Mutter wünschen kann." begann ich laut zu denken und bereute es dann wieder. Clary schmerzte es bestimmt sehr, dass sie als Vampir kein eigenes Kind bekommen konnte, und ich wusste nur zu gut wie sich dieses Leid anfühlte.

Ich wollte schnell das Thema wechseln also sprach ich das an, was mir noch unangenehmer war als alles andere gerade.
"Hast du schon gehört? Die Ex deines Bruders ist seit gestern da. Sie ist ein Werwolf und wird bei uns wohnen." teilte ich Clary mit und konnte nicht verhindern etwas verbittert zu klingen. Und aus Frust begann nun ich meinen Blutbeutel zu öffnen und gierige Schlucke daraus zu machen.

Lucas Schwester sah mich erstaunt an, sie musste vermutlich erst mal realisieren was ich ihr gerade erzählt hatte.
"Ist es Kat?" fragte sie und ich nickte bitter. "Das ist bestimmt hart für dich. Es ist einfach komisch, wenn die Ex deines Freundes in der Nähe ist. Naja, also ich kann das leider nicht wirklich beurteilen, weil ich nur sexuell von Jake ausgenutzt worden war und bis jetzt noch keinen Freund gehabt hatte, aber egal." Clary schluckte und schloss kurz die Augen. Wie hart musste das für sie sein? Alles wogegen ich mich immer gewehrt hatte, hatte sie durchlebt in diesem Jahr im Anwesen. Auch wenn sie damals ihre Einwilligung gegeben hatte, musste es sich jetzt einfach furchtbar anfühlen.

"Sorry, das macht mich manchmal immer noch fertig. Aber wegen Kat brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen. Ich weiß, dass ist leichter gesagt, als getan. Aber Kat ist eine ganz Liebe. Sie war zu mir immer sehr nett gewesen und sie und Lucas sind im Guten auseinander gegangen und mein Bruder liebt nur dich. Ich habe ihn noch nie so glücklich und verliebt gesehen, wie mit dir. Ich hoffe, dass hilft dir vielleicht etwas, damit du dich besser fühlst." ergänzte die Vampirin und trank ihren Blutbeutel schließlich leer.

Tja, anscheinend war diese Kat wirklich beliebt. Noah sprach damals auch gut von Katherine. Ob es hier überhaupt jemanden gab mit dem ich mich gegen diese Werwölfin verschwören könnte? Ich konnte sie nicht leiden und ihre Art auch nicht, aber anscheinend stand ich mit dieser Meinung alleine da.

"Danke." sagte ich zu Clary und plötzlich begann mein Handy zu klingeln. Ich warf der Vampirin einen entschuldigenden Blick zu und nahm schließlich ab. Ich tauschte ein paar Sätze mit meinen Gesprächspartner aus und lege dann wieder auf.

Ich fuhr mir gestresst durchs Gesicht.
"Sorry Clary. Ich muss ins Schlosscafe, dort gibt es ein paar Probleme und werde vermutlich den ganzen Tag dort fest sitzen. Wie führen unsere Unterhaltung ein anderes mal weiter." meinte ich zu ihr und ging bereits eilig zur Tür.

Doch dann stand Clary plötzlich neben mir.
"Kann ich dir helfen?" fragte sie mich. Verwundert zog ich meine Brauen hoch. Das konnte sie tatsächlich.

Cursed Beings - Bloody RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt