Cursed Beings - Bloody Revenge

Kapitel 23

Dominic by LuanaWhite

Was war das gestern nur gewesen? Woher kamen diese Gefühle für Liam und Katherine? Verliebte man sich nicht für gewöhnlich in nur eine Person? Wenn Liam für mich auch etwas empfand, wie sah es dann bei ihm mit seinen Gefühlen für Kat aus? Und Kat? Wollte sie uns beide einfach nur für ihr Vergnügen oder steckte da mehr dahinter? Das war alles mehr als kompliziert und ich wurde einfach nicht schlau daraus. Dazu kam noch dieser unbeschreibliche Durst, jedes mal wenn ich darüber nachdachte.

Ich war gestern, nachdem wir im Schloss angekommen waren an einem Punkt, wo ich nicht mehr allein sein wollte. Wo ich mich jemanden anvertrauen wollte. Ich brauchte meine Schwester. Also ging ich nach oben zu ihrer Wohnung und als ich an die Tür klopfen wollte, hörte ich wie sie sich mit Lucas unterhielt. Sie lachten. Sprachen über die Zukunft. Sie waren glücklich. Und die beiden hatten es mehr als verdient dieses Glück zu haben. Ich konnte und durfte ihnen das jetzt nicht kaputt machen also war ich wieder gegangen. Ohne mit jemandem zu reden.

Heute Morgen hatte mich Kat abgepasst. Wieder hat sie ihre Flirtversuche bei mir versucht. Schließlich bin ich schwach geworden und habe sie geküsst und ihr Blut getrunken. Dabei konnte ich wieder spüren wie ihr Blut auf mich wirkte. Plötzlich spürte ich wieder wie mir heiß wurde, wie warm ihr Körper war. Und wie sehr ich sie wollte. Doch im Schloss war man nie lange allein und wir hatten es verpasst auf einem Zimmer zu verschwinden, deshalb brach ich trotz meinen Verlangen nach ihr diese Aktion ab. So schnell konnte die Wölfin nicht schauen, da ließ ich sie in ihrer Extase zurück und war verschwunden.

Heute Nachmittag fand dieses Familienfest statt, also musste ich sowieso abhauen. Zu viele Menschen, zu viele Frauen, Männer und Kinder die mich mit ihrem Blut locken würden. Ich fragte mich echt wie die Anderen das schafften. Wie konnten sie Tag für Tag in der Nähe von Menschen sein ohne in Versuchung zu kommen? Oder war ich einfach nur schwach? Ein erbärmlicher Jammerlappen. Einer der süchtig war und das Blut seine Droge und ich schaffte es nicht aufzuhören.

Meine Beine trugen mich also in die Innenstadt von Broken Hills. Weit weg vom Schloss entfernt. Jeder der anderen, sogar Kat, hatte bei diesem Fest eine Aufgabe. Also würde ich vermutlich niemanden über den Weg laufen. Perfekt für mich um endlich wieder mal meine Sucht auszuleben. Vermutlich würden mich danach wieder Schuld und Qualen belasten, aber ich konnte nicht anders. Ich brauchte wenigstens für ein paar Augenblicke meinen Frieden.

Ich suchte mir eine menschenleeren Gasse. Dort begann ich auf der Lauer zu liegen und wenn ein einsamens Menschlein vorbei ging, dann war ich da und zerrte ihn oder sie in diese Gasse und manipulierte diesen Menschen. Ich begann genüsslich das Blut zu trinken und war für diese Momente zufrieden. Ich konnte mich nicht ausschließlich von Blutkonserven ernähren. Ich brauchte frisches und warmes Blut.

Natürlich heilte und manipulierte ich meine Opfer erneut. Doch nach ungefähr sechs Menschen brach ich in dieser Gasse weinend zusammen. Was war ich bitte für ein schreckliches Monster? Wie konnte ich diesen Leuten das nur antun? Wieso schaffte ich es einfach nicht damit aufzuhören? Ich zog meine Beine an meine Brust und lehnte meinen Kopf auf meine Arme und weinte jämmerlich weiter. Was war ich doch für ein Schwächling. Und wenn Liam oder Kat mich so sehen würden, dann würde ich mich so schämen. Aber das tat ich ja bereits.

"Hallo? Geht es ihnen nicht gut? Brauchen sie Hilfe?"
Eine junge Frau war in die Gasse gekommen. Sie hatte meinen erbärmlichen Zustand bemerkt. Ich raufte mir die Haare und weinte weiter.

"Es gibt niemanden der mir helfen kann. Ich bin ein verdammtes Monster! Diese Gefühle. Oh wie sehr hasse ich diese Gefühle! Ich will doch nur dass es aufhört. Dass der Schmerz weg geht. Es tut so weh! Es tut so verdammt weh. Ich will meine Seele nicht mehr!" sprach ich meine Gedanken vor dieser Fremden laut aus. Sie ging vor mir in die Hocke und lächelte mich an.

"Manchmal tut es eben weh. Aber ich bin mir sicher dass es auch schöne Momente gibt und diese sind es wert, wenn man vorher leiden muss. Die Sonne scheint immer, auch wenn wir sie nicht sehen." redete sie zu mir und erstaunt sah ich auf. Was wollte sie mir damit sagen? Doch plötzlich waren wir nicht mehr allein.

Fünf Wölfe standen plötzlich in ihrer Menschengestalt in dieser Gasse. Verdammter Mist, das Rudel.
"Verschwinden sie, dieser Mann ist ein Mörder!" rief einer der Wölfe. Die nette Frau sah verwirrt zwischen uns hin und her und dann nickte ich. Ich hatte tatsächlich schon einige Male getötet, also hatte der Wolf recht. Auch wenn ich meine Opfer nicht mehr tötete.

Die Frau schien nicht zu glauben und dann ließ ich meine Augen rot aufleuchten.
"Verschwinde!" schrie ich sie an und plötzlich konnte ich große Angst in ihrem Gesicht erblicken und sie lief so schnell davon wie ihre Beine sie tragen konnten.

"Wissen deine Leute was du hier treibst du elender Blutsauger? Nun ist deine Zeit abgelaufen. Du wirst niemanden mehr verletzen und die Menschen in Frieden lassen!" knurrte einer der Wölfe, aber ich bewegte mich nicht vom Fleck. Vielleicht wäre es besser wenn ich mich einfach töten ließe, aber die Vorstellung Kat und Liam nicht mehr zu sehen, war grauenvoll. Und meine Schwester. Und Lucas. Meine Familie. Also stand ich auf.

"Lassen wir es darauf ankommen." knurrte ich und die Wölfe begannen sich mit gelben Augen und Krallen an ihren Fingern auf mich zu stürzen. Das viele Training mit Liam hatte sich ausbezahlt und ich konnte einen Angriff nach dem anderen abwehren. Aber fünf Wölfe gegen einen Vampir war ein unfaires Gleichgewicht. Schließlich überwältigten sie mich und begannen mich überall zu beissen. Sie warteten, aber ich zeigte keine Anzeichen dass ihr Gift mich schwächte also bissen sie immer wieder zu bis ein lautstarkes Knurren ertönte.

In der Gasse befand sich nun eine weitere Gestalt. Die Wölfe hielten inne und ich erkannte orange Augen. Ein Hybrid. War das Lucas? Aber das war unmöglich. Er war doch bei Serafina auf dem Fest im Schloss.

"Verschwindet! Sofort!" rief der Hybrid und ich erkannte die Stimme. Das war Noah! Was machte er hier?