Kapitel 63

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Sam by MusicalGirl200

Lexi und ich waren gerade mal vor zwei Stunden in Broken Hills angekommen. Es sah hier ganz nach einen netten Städtchen aus. Wir hatten in einem schönen Hotel vorerst eingecheckt, bis ich für uns ein gemütliches Häuschen gefunden hatte.

Kaum waren wir in dem Hotel hatte ich auch schon einen Ortungszauber ausgeführt und wusste wo die Green Hexe war. Ich war schon gespannt darauf, wie sie so war. Hoffentlich hasste sie mich nicht gleich, wie Thomas. Das wäre richtig scheiße. Dann war ich wirklich so gut wie tot.

Doch als ich mich dem Haus näherte, spürte ich eine Menge an Macht. Hier war ein kleiner Hexenzirkel am Werk. Ich dachte gar nicht lange nach und stieß die Tür auf. Die Hexen hörten mit ihrem Ritual sofort auf und sahen mich perplex an. Dabei erkannte ich Estelle und knurrte auf.

Ich kannte dieses Ritual. Sie wollten meiner Verwandten Ruby Green die Magie entziehen. Das konnten sie sowas von vergessen. "Finger weg von ihr!", knurrte ich sie an und ließ mein Vampirgesicht erscheinen. Oh ja, das würde mir gleich Spaß machen. Meine Feinde tötete ich immer noch, auch wenn ich etwas zahmer war.

Also stürzte ich mich gleich auf die erste Hexe und rammte ihr meine Zähne in den Hals und trank ihr Blut. Köstlich! Endlich mal wieder frisches Blut. Der nächsten brach ich das Genick, dann flog ein Herz auf den Boden und so ging es weiter, bis nur noch Estelle hier war.

Ich funkelte sie wütend an. "Du lässt gefälligst meine Familie in Ruhe Estelle!", knurrte ich sie bedrohlich an. Ich hatte auch nicht vergessen, was sie mit Lucy angerichtet hatte. "Es ist noch nicht vorbei!", setzte sie entgegen und verschwand, ehe ich es beenden konnte. Dann eilte ich an die Seite von Ruby und half ihr hoch. "Alles in Ordnung Kleines?", fragte ich sie ganz sanft.

Völlig entsetzt riss meine Verwandte ihre Augen auf, als sie mich sah. Wahrscheinlich wusste sie gerade nicht, ob sie Angst haben sollte, oder mir dankbar sein sollte. Das Letztere würde ich bevorzugen. „W... Wer bist du?", war das Einzige, was sie in ihrem Schock hervor brachte.

Ich half Ruby hoch und musterte sie. Sie war also eine aktuelle Green. Ich konnte ihre Macht deutlich spüren. Wie hatte sie da nur in diese Falle laufen können? Sie war doch keine Amateurin, oder?

„Ich bin Samuel Green, aber bitte nenn mich Sam Kleines. Ich brauche dringend deine Hilfe. Ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würden, dass es um Leben und Tod hierbei geht. Wie kommt es, dass du als Green Hexe in diese Falle gelaufen bist?", fragte ich sie gerade aus und stellte mich gleichzeitig vor. Einen dramatischen Auftritt hatte ich wenigstens schon mal hingelegt.

Wahrscheinlich war das für sie schwer zu glauben. Ja, wir waren sehr entfernt miteinander verwandt. Sie musste es doch bestimmt interessant finden, dass ich Hexer und Vampir war. Aber sie schien gerade was anderes im Kopf zu haben. Ich auch.

"Danke für deine Hilfe, Sam. Aber ich wüsste nicht wie ich dir helfen könnte. Ich... Muss Estelle finden. Sie hat zwei Menschen verhext, die ich sehr liebe. Ich muss sie finden und töten. Ich muss nur noch herausfinden, wie ich das machen soll", erklärte sie mir.

Aber dass wir inmitten von zwölf toten Hexen standen, war sehr wahrscheinlich alles andere als geeignet für ein Gespräch. Ja, ich hätte mir unser Kennenlernen auch anders vorgestellt, aber immerhin ging es um Leben und Tod und den Tod hatten wir abgehakt, also kam es jetzt hoffentlich zum Leben. Mein Leben, das gerettet werden würde. Für Lexi und Nathaniel.

Ich zog allerdings verwundert eine Augenbraue nach oben. Seit wann handelten Green Hexen so leichtsinnig und hatten keine Ahnung wie man an Flüche ran ging? „Und was soll es dir nützen, wenn du Estelle tötest? Nicht, das es mich stört, weil ich auch noch mit ihr eine Rechnung zu begleichen haben. Aber niemals hat sie ihre Flüche an sich gebunden", erklärte ich ihr.

Hatte dieses Mädchen überhaupt Ahnung von Magie? Sie hatte doch so viel Macht in sich. Warum nutzte sie sie nicht? Aber darüber konnte ich jetzt nicht weiter nachdenken. Ich würde eine Verwandte nicht im Stich lassen und ich brauchte sie dringend, mir lief nämlich die Zeit davon.

„Ok hör zu, bringe mich zu den beiden, die von Estelle verflucht wurden und lass mich helfen und dafür hilfst du mir. Ich stehe praktisch kurz vor dem Tod und ich habe eine schwangere Ehefrau im Hotelzimmer, die darauf wartet, dass ich zurückkehre und ihr sage, dass ich nicht sterben werde. Also haben wir einen Deal?", bat ich sie eingehend. Ich wollte für Lexi und unseren kleinen Nathaniel da sein.

Ruby hatte offensichtlich wirklich nicht die geringste Ahnung von Flüchen oder sonstige starke Magie. Was hatte sie denn bis jetzt gemacht? Das war ja eine Verschwendung ihrer Magie.

Ich verstand viel von der Magie und ich wollte wirklich helfen. Doch dazu musste sie zustimmen und ich brauchte dringend ihre Hilfe. Ich wollte nicht zu Lexi zurückkehren und sagen, dass es bald mit mir vorbei war. So durfte es nicht enden.

"Also gut, wir haben einen Deal", antwortete sie mir und dann nahmen wir uns an den Händen, damit sie uns teleportieren konnte. Dabei landeten wir in einem gigantischen Schloss.

Wow, in einem Schloss wohnte sie. Nicht schlecht. Ich spürte hier wahnsinnig viele Auren von Wesen. „Ok, wo sind die Zwei?", fragte ich Ruby und sah mich um.

Dann kam ein Typ, ein Höllenhund zu uns und umarmte Ruby. Wow! Es war schon ewig her, seit ich einen gesehen hatte. Naja, es gab ja auch nicht mehr viele auf der Welt. „Ruby, da bist du ja. Wir mussten Noah im Kerker einsperren, bevor er jemanden und sich selbst schadet", sagte der Höllenhund eindringlich und zog Ruby auch schon mit sich.

Ich folgte den beiden und unten im Kerker sah ich einen Jungen, der nach Vampir und Werwolf roch, angekettet an einer Wand. Er knurrte und versuchte sich loszureißen. Ok, da hatte Estelle wirklich ganz schön Arbeit geleistet.

Ruby begann zu weinen und ging auf einen jungen Mann zu der auch ein Vampir und Werwolf zugleich war. Was lebten hier doch für interessante Wesen. „Ruby, weißt du, wie wir Noah helfen können?", fragte dieser Hybrid meine Verwandte. „Ich hätte da vielleicht eine Idee", meldete ich mich zu Wort und wurde von dem Hybriden und dem Höllenhund zum ersten Mal richtig wahrgenommen. Doch willkommen fühlte ich mich nicht gerade. Naja, das war ich gewöhnt.

Cursed Beings - Bloody RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt