Kapitel 19

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Serafina by LuanaWhite

Nachdem ich endlich die letzten Anrufe getätigt hatte und alle Emails versendet hatte, war alles bereit. Übermorgen, am Samstag, begann das erste große Familienfest im Schlossgarten. Ich freute mich schon wahnsinnig darauf. Es würde eine große Hüpfburg geben, viele Fahrgeschäfte und Imbissstände. Und das Highlight war, alles zum freien Eintritt. Sogar einen Clown der Ballontiere machen würde, sollte da sein. Ich hoffte nur, dass das Wetter auch mitspielte. Aber die Vorhersage war schon mal gut.

Gut gelaunt lief ich auf die große Terrasse des Schlosses und ließ mir einen vitaminreichen Smoothie bringen. Ich freute mich den Tag entspannt enden zu lassen. Vielleicht würden ja die anderen noch dazu kommen. Immerhin saß ich hier fast jeden Tag in letzter Zeit. Ich genoss einfach den Frieden der uns umgab. Alles war gerade perfekt.

Und als Lucas zu mir auf die Terrasse kam, schien mein Abend vollkommen zu sein. Ich strahlte ihm regelrecht entgegen, dies verging mir aber als ich sein erschöpftes und besorgte Gesicht erblickte. Oh nein, das war gar nicht gut...

Lucas ließ sich erschöpft auf den Stuhl neben mir nieder.
"Wie war dein Tag?" fragte er mich einfach banal und ich merkte das sein Lächeln richtig gezwungen war. Meine Sorge um meinen Liebsten stieg von Sekunde zu Sekunde an.

Ich betrachtete Lucas besorgt und ergriff seine Hand. Mit meinen Daumen streichelte ich zärtlich darüber.
"Mein Tag war gut, aber wenn ich mir dich so ansehe, deiner wohl nicht so. Was ist los, Liebling?" forderte ich ihn auf mir zu erzählen was ihm so zu bedrücken schien.

Mein Schatz seufzte. Ja, ich kannte ihn inzwischen sehr gut, aber andersrum war es genauso.
"Nein. Mein Tag war einfach nur scheisse." gestand er mir.
"Serafina, ich..." begann er, doch dann wurde er von seiner kleinen Schwester unterbrochen die völlig besorgt zu uns auf die Terrasse stürmte.

Clary fiel Lucas regelrecht um den Hals und drückte ihn ganz fest.
"Oh mein Gott, Lucas! Geht es dir gut? Sean hat mir von dem Vorfall heute erzählt. Ist wirklich alles gut? Hast du keine Halluzinationen mehr?" löcherte sie ihn panisch mit Fragen. Dann löste sie sich um ihren Bruder genau anzusehen.

"Alles ist gut, Clary." versuchte Lucas sie zu beruhigen, aber ich verstand gerade wirklich nicht was los war. Daher riss ich entsetzt meine Augen weit auf. Was sagte Clary da? Lucas hatte Halluzinationen? Von was? Und wann? Und warum erfuhr Clary das vor mir?

Ich erhob mich vom Stuhl und schaute die beiden Geschwister schockiert an. Mein Atem begann schneller zu gehen ebenso wie mein Herz. Es pochte vor Aufregung wild gegen meine Brust.
"Lucas, was für Halluzinationen? Was ist passiert?" fragte ich panisch nach.

Ich wusste ich sollte ruhig bleiben und das Lucas mir eben erzählen wollte was vorgefallen war, aber ich war dennoch voller hysterischer Sorge. Lucas nahm wieder meine Hand und küsste dessen Handrücken.
"Bitte beruhigt euch jetzt beide erstmal." bat er Clary und mich eingehend.

Anschließend begann Lucas mir genau zu erzählen was heute passiert war. Und zwar dass Lucas seine toten Eltern gesehen hatte, dass diese Erscheinungen ihn in den Wald gelockt hatten. Von ihren Stimmen die meinen Liebsten mit den schrecklichsten Worten gequält hatten, bis er tatsächlich bereit war sich selbst das Leben zu nehmen. Und das Sean dann gekommen war und das Schlimmste verhindert hatte.

Lucas erzählte auch, dass er bereits mit Ruby gesprochen hatte. Irgend eine Hexe hatte meinen Lucas mit böser Magie verflucht. Und diese würde so lange in ihm wohnen bis meine Freundin ein Reinigungsritual vollzogen hatte.

"Ich hatte dir gerade davon erzählen wollen, Baby. Aber Clary ist mir zuvor gekommen." sagte Lucas zu mir, als ich einfach nur geschockt da saß. Ich musste das alles erstmal realisieren. Und die Panik stieg in mir drin einfach nur weiter an. Und Angst. Und Entsetzen. Fast hätte ich meine große Liebe verloren und ich saß einfach nur in meinen dämlichen Büro.

"Tut mir leid. Ich dachte, du wüsstest es schon." entschuldigte sich Clary und setzte sich neben mich.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich konnte nichts sagen. Ich hatte mit allem gerechnet aber nicht mit so etwas. Das war einfach nur schrecklich!

Tränen stiegen mir in die Augen und ich konnte es einfach nicht glauben. Aber das, was mich am allermeisten schockierte, war dass Lucas wirklich bereit war sich selbst zu töten. Egal wie stark diese Magie war, unsere Liebe sollte eigentlich stärker sein. Das dachte ich zumindest immer.

Ehe ich es schaffte etwas zu sagen, holte ich mein Handy raus und rief Liam an. Ich ignorierte dabei das Lucas auf mich einredete.
"Hallo Liam. Bitte tu mir einen Gefallen. Hol Seth, Ryder und Dom und kommt so schnell wie möglich auf die Terrasse." schluchzte ich und Liam willigte sofort ein. Ruby würde Noah einweihen, dessen war ich mir sicher.

Dann stützte ich mein Gesicht in meine Hände und brach einfach nur in Tränen aus.
"Baby..." sagte Lucas und nahm mich in den Arm. Ich erwiderte seine Umarmung und weinte bitterlich weiter, bis unsere Freunde zehn Minuten später eintrafen. Auch Sean war inzwischen gekommen. Zusammen mit Lucas erzählte ich ihnen was geschehen war und natürlich waren alle bestürzt und besorgt um ihren Anführer und Freund.

Ich wandte mich dann an die beiden Werwölfe.
"Seth, Ryder, ich möchte bitte dass ihr ab jetzt Lucas persönliche Leibwächter seit. Ihr lasst ihn nicht mehr aus den Augen, keine Sekunde. Egal wo er hin geht. Sein Leben hängt davon ab. Unser Kind braucht seinen Vater." wies ich die beiden an und sie nickten sofort.

"Natürlich, Serafina. Das ist selbstverständlich. Niemand von uns will dass dir etwas passiert, Lucas." entgegnete Seth an seinen Alpha gerichtet. Ich wischte mir die Tränen weg aber immer wieder kamen neue hervor. Ich konnte nicht glauben dass das real war.

Aber Lucas sah mich an als hätte ich den Verstand verloren. Als würde ich aus ner Mücke einen Elefanten machen. Aber war ihm der Ernst der Lage etwa nicht klar?
"Baby, du übertreibst. Mir geht es gut und Ruby wird mich in wenigen Minuten davon heilen und dann ist alles wie immer. Unser Kind wird seinen Vater nicht verlieren, dass verspreche ich dir und du wirst mich auch nicht verlieren. Ich brauche also keine Leibwächter." meinte mein Spider-Wolf ganz sanft.

Seth und Ryder erwiderten dazu nichts und warteten wohl weitere Worte ab.

Ich schnaufte durch. Dachte Lucas ernsthaft daran das mit brechen dieses Fluches alles getan war?
"Doch, die brauchst du, Lucas. Wer auch immer dir das angetan hat, wird es wieder versuchen. Begreifst du es denn nicht? Irgend eine Hexe ist scharf darauf dich tot zu sehen und ich werde alles in meiner Macht stehende tun um das zu verhindern. Es ist nur zu deinem Besten." versuchte ich ihm klar zu machen.

Der Rest der Jungs war still. Ich blickte zu Clary und hoffte wenigstens dass sie auf meiner Seite war. Lucas war in Gefahr und auch wenn wir Ruby hatten, so durften wir nicht den Fehler machen diese Hexe, wer auch immer sie war, zu unterschätzen.

Dann jedoch bekam ich Schmerzen. Richtig starke Schmerzen. Das war zu viel Aufregung. Ich versuchte tief durchzuatmen und setzte mich wieder auf meinen Stuhl.
"Danke Sean. Danke das du Lucas gerettet hast." sprach ich nun endlich meine Worte an dem Vampir aus, der meinen Lebensinhalt davon abgehalten hatte von uns zu gehen. Wieder brach ich in Tränen aus. Wer um alles in der Welt hatte solch einen Groll gegen meinen Schatz? Wer wollte einem kleinen Baby den Vater nehmen? Wer war so kaltherzig? So böse?

Cursed Beings - Bloody RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt