Kapitel 20

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Lucas by MusicalGirl200

Es war nicht gut, wenn Serafina sich so aufregte, weder für sich, noch für unser Baby. Ich sah zu unseren Freunden und unserer Familie. „Würdet ihr uns bitte alleine lassen?", bat ich sie alle und sie nickten verständnisvoll. Serafina brauchte jetzt Ruhe und ich ehrlich gesagt auch.

Clary stand auf und drückte nochmal tröstend Serafinas Schulter, ehe sie den anderen folge. Endlich waren wir allein. „Serafina, bitte beruhige dich. Du darfst dich nicht so aufregen mein Liebling", redete ich ruhig auf sie ein und seufzte.

„Glaube mir doch, wenn ich dir sage, dass ich auf mich aufpassen werde, ok? Ich verspreche es dir hoch und heilig." Sie schüttelte ihren Kopf. "Konntest du doch heute auch nicht. Was wäre passiert, wenn Sean nicht aufgetaucht wäre? Dann... Dann...", Serafina schien es gar nicht zu wagen ihre Worte zu Ende zu bringen. Ich wusste selbst, dass ich nicht mehr hier wäre, wenn Sean nicht aufgetaucht wäre.

"Bitte lass Seth und Ryder auf dich Acht geben, Schatz. Bis wir herausgefunden haben was los ist. Wer diese Hexe ist. Damit würde es mir einfach besser gehen. Bitte", flehte sie mich an und fiel mir schluchzend um den Hals.

Schließlich gab ich mich geschlagen. Ich wollte, dass sich Serafina etwas beruhigte und wenn es dafür nötig war, dass Seth und Ryder von nun an meine Leibwächter waren, dann sei es so. "Na gut, wenn es dich beruhigt. Dann sollen die Beiden ein Auge auf mich haben, aber ich bestehe auch noch auf etwas Privatsphäre, vor allem, wenn ich bei dir bin", hauchte ich ihr zu und löste mich etwas von ihr, um sie zu küssen.

Ich legte meine Hand auf ihre leichte Kugel und meinte plötzlich etwas gespürt zu haben. Verwundert zog ich eine Braue nach oben. Konnte das wirklich sein? Doch dann spürte ich es wieder. Ich strahlte Serafina an. "Unser Baby, ich habe gerade eine Bewegung gespürt", sagte ich zu ihr völlig aus dem Häuschen und zog ihre Hand auf ihren Bauch, damit sie es selbst fühlen konnte.

Serafina schien erleichtert zu sein, dass ich nun doch nachgab. Und das sich unser Baby in ihrem Bauch bewegte, machte sie noch glücklicklicher. Sie lachte etwas und wischte sich nun die nassen Wangen ab. "Ja, da ist wohl jemand Mamas Meinung", meinte sie schmunzelnd und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Ich konnte mir vorstellen, dass sie ihre Gefühle gerade ganz schön auf Trab hielten.

Einige Minuten saßen wir einfach nur da und hielten unsere Hände an ihrem Bauch und beobachten unser Baby bei seinen ersten Bewegungen. Doch wieder wurden wir unterbrochen, diesmal von Noah der auf uns zugelaufen kam, gefolgt von seiner Freundin Ruby.

Also irgendwie hatten heute alle ein schlechtes Timing. Nie war Serafina und mir etwas Zweisamkeit vergönnt. Aber ich war auch froh, dass die Beiden da waren. Nachdem Noah erstmal auch mich besorgt löcherte, konnte ich mich endlich an Ruby wenden.

"Bist du jetzt für das Ritual bereit? Sollen wir irgendwo besonders hingehen? Ich will diese dunkle Magie endlich aus mir raus bekommen", fragte ich sie. Ruby nickte. Scheinbar hatte sie nun alles, was sie für das Ritual brauchte.

"Alles ist bereit. Am besten wir gehen direkt in den Schlossgarten auf die große Wiese. Noah, hol bitte fünf Blutbeutel. Lucas wird das nach dem Ritual brauchen", erklärte Ruby uns allen. Noah nickte und keine zwei Minuten später war er mit dem Blut da und dann gingen wir auch schon auf die Wiese.

Kurz darauf erschien auch Liam. Ruby schien wieder seine Kraft zu brauchen und ich war auch froh, dass er hier war.

Serafina hielt die ganze Zeit über fest meine Hand, aber jetzt musste sie mich los lassen. Ruby holte eine Atame und ein leeres Fläschchen raus. Letzteres gab sie mir in die Hand. "Füll das bitte mit deinem Blut voll. Damit werde ich später versuchen die Spuren der Magie zurück zu verfolgen", erklärte sie.

Ich löste mich aus Serafinas Hand und biss mir kräftig in mein Handgelenk und ließ mein Blut in das Fläschen laufen, ehe sich wieder meine Wunde schloss. Dann reichte ich ihr das volle Fläschen wieder und holte tief Luft. Dieses Hexenzeug würde mir immer unheimlich bleiben.

Vor allem war ich auch besorgt, dass ich danach so viel Blut brauchen würde. Immerhin hatte ich es endlich mal geschafft, dass ich vollständig die Kontrolle über meinen Blutdurst hatte. Ich wollte das nicht schon wieder durchstehen. "Ok, was nun?", fragte ich Ruby und konnte dabei nicht verbergen, dass ich etwas nervös war.

Auch Ruby wirkte sehr nervös. "Ich... Muss dich mit dieser Atame... Also ich muss sie in dich... Rein stoßen", begann sie zu stammeln.
"Danach sprech ich meinen Zauber und wenn ich die Atame wieder raus ziehe, ziehe ich die Magie mit raus. Du wirst danach das Gefühl haben auszutrocknen, deshalb die Blutbeutel", erklärte sie weiter und atmete tief durch.

Noah ging an Serafinas Seite, das ließ mich vermuten das es kein Zuckerschlecken werden würde. Ruby holte noch mal tief Luft und ergriff Liams Hand. Sie trat näher an mich heran und setzte die Atame an meine Brust.

Wir waren alle angespannt und sie ließ einige Momente verstreichen, ehe sie die Atame fallen ließ und Liams Hand los ließ. „Tut mir leid, ich schaff dass einfach nicht. Ich kann nicht....", begann Ruby zu schluchzen.

Ich konnte Ruby ansehen, dass sie das nicht schaffen würde. Sie konnte mich einfach nicht erstechen. Aber diese dunkle Magie musste aus mir raus, koste es, was es wolle. Ich hob die Atame auf und hielt sie an meine Brust. Serafina begann zu weinen und Noah zog sie in seine Arme, um sie zu beruhigen.

"Es ist ok Ruby, ich mache es selbst. Wir müssen das jetzt durchziehen. Wird schon schief gehen", sagte ich entschlossen. Ich holte tief Luft und stach zu. Ein stechender, brennender Schmerz fuhr durch meinen Körper und ich stöhnte kurz vor Schmerzen auf. "Jetzt bis du an der Reihe Ruby", brachte ich keuchend hervor.

"Scheisse, Lucas...", entkam es Liam. Auch Rubys Augen waren vor Schrecken geweitet, als ich mir wirklich selbst die Atame rein stieß. Schnell umfasste sie den Griff der Atame und Liam begann wieder ihre Hand zu halten. Sie schloss ihre Augen und begann den Spruch leise zu murmeln.

Als sie ihre Augen wieder öffnete, leuchteten sie neongrün auf und sie flüsterte weiter, während sie begann die Atame langsam heraus zu ziehen. Ich schrie auf, während sie das tat. Es fühlte sich fürchterlich an, so als würde mir jemand mein gesamtes Blut aus dem Körper ziehen.

Schließlich war es geschafft und Ruby ließ die Atame zu Boden fallen, während sie selbst weinend zu Boden sank. Ich hatte mein Hybridengesicht angenommen und begann zu fauchen und zu knurren. Ich war am aushungern. Liam und Serafina gaben mir schnell die Blutbeutel, die ich gierig leer machte, während Noah sich an Rubys Seite begab und sie tröstend in seinen Armen hielt. Wir hatten es geschafft.

Ich hatte so unglaublichen Hunger. Ich war wie ausgetrocknet und selbst, als ich die Blutbeutel geleert hatte, verspürte ich immer noch einen schrecklichen Hunger und Rubys Blut lockte mich, aber ich schaffte es die Kontrolle zu behalten, wenn auch nur schwer.

Schweißperlen rannen über meine Stirn. Diesmal würde ich meinem Blutdurst nicht nachgeben. So etwas würde mir nie mehr wieder passieren. Ich würde ein Vorbild für mein Kind sein.

Erwartungsvoll sahen mich meine Freunde an und ich lächelte angestrengt. „Alles gut. Ich brauche nur noch mehr Blut und ich bin so gut wie neu", versicherte ich ihnen und richtete mich wieder auf.

Erleichtert viel mir Serafina um den Hals. Sie hatte heute schon so viel geweint und doch kamen ihr immer wieder neue Tränen. Es tat mir leid, dass sie das hatte mitansehen müssen.

"Komm, wir gehen ins Schloss und holen dir mehr Blut", sagte sie und bedankte sich auch bei Ruby. Für sie war es jedes Mal eine große Herausforderung Magie anzuwenden, vor allem da wir immer sehr mächtige Zauber brauchten. Wir fühlten uns schlecht, dass wir so viel von ihr abverlangten.

Noah hob unsere Freundin hoch und brachte sie in ihr Zimmer und Liam folgte ihnen. Anschließend ergriff ich Serafinas Hand und wir gingen auch ins Schloss, um in die Küche zu gehen. Seit Serafina schwanger war, hatte ich nicht mehr von mir getrunken. Ich wusste, das sie mir ihr Blut gegeben hätte, aber wir wollten das Risiko nicht eingehen.

Ich holte mir noch ein paar Blutbeutel und begann sie gierig zu trinken. Doch nach noch weiteren fünf wirkte mein Hunger endlich soweit gestillt. Ich drückte Serafina einen Kuss auf den Mund. „Komm, gehen wir in unsere Wohnung. Ich bräuchte jetzt etwas Schlaf", sagte ich zu ihr. Ich brauchte tatsächlich mal dringend Ruhe von dem heutigen Tag und Serafina auch.

Cursed Beings - Bloody RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt