7. Kunst

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Ich richtete mich langsam auf und ging zu meinem Schreibtisch. Ich holte den Schmetterling heraus, denn mir Deidara gab und sah ihn mir genau an.
Jetzt konnte ich ihn gut sehen, da ich nun genug Licht hatte. Nun konnte ich auch die ganzen Details wahrnehmen. Das ist wirklich der Wahnsinn! Ich was schon begeistert als ich Nachts nur seinen Umriss erkennen konnte, doch jetzt bin ich einfach nur sprachlos. Er war nicht mal so groß wie meine Handfläche, und hatte so viele Details. Wenn er nicht weiß, sondern bunt wäre könnte man locker glauben er sei echt, wie hat er das nur hinbekommen?
Dann erinnerte ich mich dass er Abend sagte... will er sich vielleicht früher mit mir treffen? Hat es eventuell etwas mit der Figur zu tun, dass er mir etwas zeigen will? Aber was sollte er schon mit der Figur machen, sie ist doch schon perfekt? Naja, ich bin jedenfalls sehr gespannt. Wieder vertrieb ich mir die Zeit mit Zeichnen.
Ich liebte es, da ich meiner Kreativität freien Lauf lassen kann...
Ich fragte mich wie Deidara es finden würde, immerhin ist er auch ein Künstler.
Nur er kann dinge 3D fertigen, und ich nur langweilige Bilder, die man sich irgendwo aufhängt... Ob er meine Zeichnungen wertschätzen würde? Oder nichts damit anfangen zu weiß? Keine Ahnung... aber vielleicht könnte ich ihm ja etwas malen, er hat mir schließlich auch etwas geschenkt! Ja, das werde ich machen!
Morgen werde ich mir etwas für ihn überlegen! Doch jetzt brach schon langsam die Dämmerung an. Ich legte meinen Zeichenblock weg und machte mich fertig.
Ich kämmte noch fix meine Haare ehe ich mich auf den Weg machte. Den Schmetterling hatte ich natürlich dabei. Auch wenn ich auf ihn warten müsste, weil er erst Nachts kommt, das wäre mir egal. Ich bin eine sehr geduldige Kunoichi. Als ich an unserem Treffpunkt ankam war keiner da, also setzte ich mich ins Gras und lies meine Haare im Wind flattern. Auf einmal hörte ich wie jemand hinter mich sprang. Ich sprang sofort auf und erschrak. Für Deidara wäre so eine Begrüßung untypisch, ich wollte schreien, doch jemand hielt seine Hand an meinen Mund und drückte mich fest an sich. Nun wollte ich umso mehr schreien und die Person verstärkte den Druck. Ein Fingernagel von ihm bohrte sich in meine Wange. Ich kniff die Augen fest zusammen, es tat weh.
„Shhhh“, hörte ich eine bekannte ruhige stimme flüstern... „Ich bin es“
Er ließ mich wieder los. Ich drehte mich um und sah, dass es Deidara war.
Ich war wegen dem Schock noch immer nicht ganz bei mir. „Tut mir Leid ich wollte dich nicht erschrecken-“, begann er. „Du hast mir weh getan!“, sagte ich und hielt meine Wange. Er zuckte leicht hoch und nah mich in die Arme, er drückte meinen Kopf fest an sich und streichelte sanft meinen Kopf: „Das wollte ich nicht Yuri, bitte vergib mir!“ „Aber wieso hast du so fest...?“, begann ich. „Hättest du geschrien, hätte man uns bemerkt... Tut mir Leid...“, sagte er traurig.
„Ist schon ok.“, meinte ich nachdem ich mich wieder beruhigt hatte und lächelte ihn an.
„Ähm... du meintest gestern, ich soll -.“, fing ich und wollte den Lehmschmetterling aus meiner Tasche nehmen. Doch Deidara glitt mit seinen Armen, die eben noch an meinem Kopf waren über meinen Körper runter bis zur Taille und zog mich leicht zu ihm heran. Ich war starr. Was hat er jetzt vor?
„Aber vorher sollten wir uns ein Stück vom Dorf entfernen...“, sagte er.
„Es könnte etwas lauter werden...“, sagte er mit einem teuflischem Grinsen im Gesicht. Was meinte er damit? Was hat er vor? Er meint doch nicht...?
Mit einem Ruck nahm er einen Arm in meinen Nacken, den anderen in meine Kniekehle und sprang auf den nächsten Ast. Ich erschreckte etwas und klammerte mich um seinen Hals. Als ich runter auf den Boden sah, merkte ich wie schnell Deidara war. Er war um einiges schneller als ich. „Alles gut Yuri... bei mir bist du in Sicherheit.“, sagte er. Ich lockerte meine Umklammerung etwas und schmiegte mich an seine Brust.

Etwa eine Minute später sprang er auf einen verlassenen Feldweg und setzte mich wieder ab. Die Abenddämmerung hielt noch immer an.
„Wir sind da.“, meinte er, stets mit einem Lächeln, „Und nun dem was du eben wolltest.“, sagte er und zwinkerte mir zu. Er schaute mich an und dann kurz runter auf meine Tasche.
Ich verstand und holte sofort seine Figur aus dieser hervor.
„Okay.“, meinte er, „Dreh dich um und leg ihn auf deine Handflächen“, sagte er mit einer warmen Stimme. Ich tat was er sagte und drehte mich um. Dann nahm ich den Schmetterling auf meine beiden Handflächen. Ich spührte wie Deidara seine Hände in meine Taille legt und mit dem Kopf über meine Schulter sah. „Und jetzt pass auf.“, meinte er leise. Kurz später fing der Schmetterling an zu fliegen. Er bewegte sich wie ein echter... leichtfüßig und elegant. Wie hat er das bloß geschafft? Es ist... wunderschön... Ich verfolgte den Schmetterling mit meinen Augen, wie er langsam durch die Luft gleitet.
Als er etwa 10 Meter von uns entfernt war, kam Deidara mit seinem Mund näher an mein Ohr. Er entfernte eine Hand von meiner Taille und machte ein einhändiges Fingerzeichen. Danach machte er ein Zeichen, als ob du leise sein sollst. Er kam noch näher an mich heran und flüsterte in mein Ohr: „Katsk.“
Der Schmetterling explodierte mit einem lauten Knall, ich erschrak aber nicht, sondern sah einfach nur zu. Er explodierte in mehreren wunderschönen Farben,
es war ein kleines Feuerwerk. Die Funken, die daraus entsprangen, teilten sich auch und hinterließen bunte Farben am Himmel. Ich konnte es fast nicht glauben, war es ein Traum oder Realität? Ich war einfach fasziniert, ich war... überglücklich.
„Deidara wie hast du...?“, fragte ich noch immer mit Blick auf das kleine Feuerwerk.
„Das... das ist Kunst.“, sagte er und und umarmte mich mit beiden Armen um den Bauch. Ich legte meine Hände auf seine. „Es ist wunderschön...“, meinte ich und konnte meinen Blick nicht lösen, bis auch der letzte Funken in seiner wahren Gestalt aufblühte. „Freut mich, dass es dir gefällt.“, sagte er und lächelte. Er kuschelte seinen Kopf in meine Halsseite und schloss seine Augen. Ich legte meinen Kopf auf seinen und schloss ebenfalls meine Augen.
Nach einiger Zeit setzen wir uns ins Feld, wieder hatte er seinen Arm um meine Taille und ich meinen Kopf auf seiner Schulter. Ich fühlte mich wirklich toll, wenn ich bei ihm bin. „Und Yuri... weißt du jetzt was du fühlst?“, fragte Deidara vorsichtig. „Ist die Antwort nicht offensichtlich?“, fragte ich und musste über mein gesamtes Gesicht grinsen. Deidara sah mich an und strahlte im ganzen Gesicht. „Ich freu mich das zu hören.“, sagte er und grinste noch immer. Er atmete einmal tief ein und wieder aus, bevor er sagte: „Leider ist es schon wieder ziemlich spät... Du hast schon gestern nicht viel geschlafen und wenn dein Vater...“, er klang ziemlich enttäuscht, ich unterbrach ihn: „Mein Vater ist auf einer Mission und kommt erst in fünf Tagen weiter. Ich kann also länger bleiben.“, meinte ich und kuschelte mich an ihn.
Nur wenige Minuten später gähnte ich. „Meinst du nicht, es wäre besser für dich wenn du schlafen gehst?“, fragte er besorgt. „Komm doch mit.“, sagte ich und schaute ihn an. „Naja, das würde ich gerne aber...“, begann er doch ich stand auf und zerrte ihn mit mir. „Es ist keiner Zuhause... Bitte Dei...“, bettelte ich. Er zögerte doch stimmte zu und wir liefen Hand in Hand zurück nach Konoha. Wir schlichen schnell zu meinem Haus, damit uns keiner bemerkt. Wir gingen hoch in mein Zimmer und setzten uns auf mein Bett. „Schickes Zimmer.“, meinte er. „Danke. Wie ist das eigentlich bei euch Akatsukis?“, fragte ich. „Also wir haben ein Hauptquartier, in dem wir schlafen, wenn wir gerade nicht auf Mission sind. Nur dass die Räume dort etwas blutiger sind...“, antwortete er. Meine Augen wurden ziemlich groß. Bringen sie Leute -in ihrem Hauptquartier- um?? Oder raufen sie sich häufiger, oder schlimmeres?? „War nur ein Witz.“, sagte er lachend. „Oh man Dei, ich hab mir schon Sorgen um dich gemacht...“, sagte ich wahrheitsgemäß und ließ mich mit der Seite auf mein Bett fallen. „Ach Yuri... du musst dir keine Sorgen um mich machen.“, sagte er und legte sich hinter mich. Er umarmte mich von hinten. Er drückte mich etwas zu sich, sodass kein Millimeter Luft mehr zwischen unseren Körpern war. Ich fühlte mich sicher und geborgen. Langsam holte mich meine Müdigkeit ein und meine Augen fielen zu. Deidara erhob sich leicht und flüsterte mir -schlaf gut- ins Ohr und gab mir sanft einen Kuss auf meine Schläfe.
Dann schlief ich ein.

~ 𝕋𝕙𝕖 𝕆𝕌𝕋𝕊𝕀𝔻𝔼 ~                         [Deidara X OC] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt