20. Offene Karten

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Es vergingen etwa zwei Tage, ich lag in meiner Zelle und versuchte einzuschlafen. Das war gar nicht so leicht, der Boden war hart und Kalt. Auf einmal hörte ich ein Kratzen an den Gitterstäben. Ich konnte keinen erkennen, da es dunkel war. Ich stand auf und ging zur Tür um zu sehen was los ist. Ein Schatten kniete vor dem Gitter und versuchte das Schloss zu knacken. Ich ging in die Hocke um zu sehen wer es war. „Yuri...?", flüsterte ich. „Nenn mich in der Öffentlichkeit nicht so.", sagte sie leise. „Das bringt nichts, wenn du keinen Schlüssel hast. Lass mich hier und hau ab. Ich komm schon irgedwie frei.", meinte ich.
„Halt den Mund, ich schaff das schon.", sagte sie leise. Dennoch konnte ich Wut in ihrer Stimme hören. Sie erschuf mit ihren Kristallen einen Schlüssel nach dem anderen, bis sie den Richtigen hatte.

(Yuri's Sicht)
Endlich hatte ichs. Ich öffnete leise die Tür. Gleich danach stürmte er auf mich und umarmte mich. Wegen dem Schwung drückte er mich gegen die Wand hinter mir. Mein Kopf knallte gegen die Steinwand, das tat höllisch weh. Deidara sank auf die Knie und riss mich mit sich. Er erdrückte mich fast. „Es tut mir so Leid was gewesen ist, ich...", begann er zu schluchzen. „Es ist schon ok, wenn du Konan -", fing ich an, doch er unterbrach mich: „Nein.", er nahm mein Kinn und zwang mich so zu sagen dazu ihm ins Gesicht zu sehen, „Ich will dich... und keine andere, hörst du?"
Ich sah ihn an. Ich musste erst mal kurz begreifen, dass er das wirklich sagte. Itachi muss es ihm erzählt haben... Ich bin so froh, ihn wieder zu haben. Ich sprang um seinen Hals und umarmte ihn. „Ok, aber erstmal verschwinden wir von hier, ja?", meinte er. Ich nickte und wir schlichen uns im Schutz der Dunkelheit aus Konoha. Als wir einige Meter zurückgelegt hatten, erschuf er einen riesigen Lehmvogel und sprang auf seinen Rücken. Er reichte mir die Hand um mir zu helfen. „Ähmm... wollen wir nicht zurück laufen?", fragte ich schüchtern. „Wieso, fliegen geht doch viel schneller?", fragte er. Jetzt muss ich mir schnell eine Ausrede einfallen lassen... „Ähm, also...", stammelte ich. „Du hast Höhenangst.", sagte er mit einer warmen, ruhigen Stimme und lächelte mich dabei an. Er stieg vom Vogel und stellte sich mir gegenüber. Er nahm meine Hände und blickte tief in meine Augen. „Lass es uns wenigstens versuchen.", meinte er. „Na gut...", stimmte ich zu. Wir stiegen auf den Vogel. Deidara setzte sich hinter mich und legte seine Arme um meinen Bauch. „Schau einfach nicht nach unten... ich halte dich auch fest, ja?", fragte er. Ich nickte und der Vogel hob ab. An den Bäumen konnte ich erkennen, dass wir ziemlich tief flogen. Ich hielt mich an Deidara's Armen fest und schloss die Augen. Wir waren ziemlich schnell unterwegs. Er löste einen Arm und legte ihn auf meine. Er streichelte mich leicht mit dem Daumen. Ich habe zwar Angst, fühle mich aber trotzdem sicher bei ihm. Daran hat sich seit damals nichts geändert. Nachdem wir beim Hauptquartier angekommen sind, schlichen wir leise ins Haus. Es ist schließlich Nachts und die anderen schlafen mit Sicherheit. Deidara hat mich getragen und wir gingen in sein Zimmer.
Er legte mich sanft aufs Bett und legte sich hinter mich. Er drückte mich fest: „Ich liebe dich!", sagte er, „Ich bin so froh, dass du wieder da bist." Er kuschelte sich fest an mich. „Ich liebe dich auch.", erwiderte ich. Wir verweilten noch einige Sekunden. Langsam wurde ich etwas müde. Das regenerieren im Krankenhaus, die Befreiung aus dem Gefängnis und die Flucht mit ihm strengte mich schon etwas an. „Schlaf gut.", flüsterte er und mir fielen die Augen zu.
Am nächsten Morgen wachte ich auf, weil mich Dei leicht rüttelte.
Ich rieb mir die Augen, bevor ich sie öffnete, die Sonne strahlte direkt ins Zimmer und blendete mich. Dann hörte ich ein Synchrones -Nawww-. Ich schaute auf und sah, wie die anderen im Zimmer standen. Konan war kurz vorm heulen und klammerte sich an Kisame's Schulter. „Ist das nicht süß?", fragte sie ihn. Deidara gab mir einen Kuss auf die Schläfe und klammerte sich wieder an mich. „Ich hab mein Mädchen wieder.", grinste er zufrieden.
„Ich denke wir sollten den beiden nun etwas Privatsphäre geben.", meinte Kakuzu. „Wehe wenn du später auch nur ein Detail vergisst zu erzählen!", heulte Konan, während sie alle gingen. „Also dass aus dir ein Romantiker wird hätte ich im Leben nie gedacht.", lachte Hidan.
Als sie die Tür wieder schlossen, drehte ich mich zu Deidara um und legte meine Hände auf seine Brust. Ich lächelte ihn an, doch sein Blick wurde auf einmal ernst. „Ist irgendwas?", fragte ich. „Yuri... warst du das mit dem Land der Berge wirklich?", wollte er wissen. „Naja, Orochimaru hat meinen Körper gesteuert, weißt du...", antwortete ich. Ich hörte ein leises -verdammt-. „Wieso fragst du?", wollte ich wissen. „Das wird heute noch ein Problem mehr...", meinte er. Ich blickte ihn fragend an. „Damals hab ich mich hinter seinem Rücken mit einer kleinen Konoha-nin getroffen...", er pickste mir mit dem Zeigefinger leicht in den Bauch, „... bin ohne seine Erlaubnis zum Hokage und hab diesen um Hilfe geben, was kein all zu gutes Licht auf Akatsuki wirft und jetzt auch noch das... Er wird später sicher fragen wer dich geheilt hat, verstehst du?", erklärte er. „Ist es so schlimm, wenn ich das mit dem Dorf nicht war?", fragte ich. „Yuri... wir Akatsukis töten Menschen... und das nicht gerade selten. Wenn du es nicht übers Herz bringen kannst jemanden umzubringen und Pain das herausfindet, weiß ich nicht was er -", begann er. „Wir müssen es ihm doch nicht heute sagen. Vielleich kannst du es mir -", diesmal redete er dazwischen: „Dir lernen wie man jemanden tötet? Nein, ich möchte nicht, dass du so wirst wie ich.", er schüttelte den Kopf. „Was meinst du? Wenn man in einem entscheidenden Kampf ist kommt es doch häufig vor, dass es zu härteren Folgen kommt.", meinte ich. „Nein, ich meine bevor ich dich kannte. Ich habe nicht gekämpft, weil ich es musste. Ich habe aus Spaß getötet. Das Gefühl hat mich so überwältigt, dass es fast schon zu einer Sucht wurde. Nach solchen Leuten sucht Pain. Und ich möchte nicht, dass es bei dir genauso wird. Wobei ich mir bei dir eher Gedanken mache, dass du an den Schuldgefühlen zerbrichst."
„Hey... uns wird schon was einfallen. Itachi weiß auch Bescheid, vielleicht hat er ja eine Idee. Zerbrech dir meinetwegen nicht den Kopf.", bat ich. Er nickte und wir gingen gemeinsam runter. Pain und Zetsu waren vorhin die einzigen, die nicht in Dei's Zimmer waren, desshalb waren sie etwas überrascht. „Kira?", Pain schaute mich verwirrt an, „Hast du es trotzdem geschafft Konan?", fragte er sie. Wir setzten uns zu den anderen an den Tisch. „Nein...", Deidara schüttelte den Kopf, „Ich ähm... hab sie zu einer etwas bekannteren Heilerin gebracht." „Welcher?", fragte Pain. Sein Blick verfinsterte sich ein bisschen. „Zu Hashirama's Enkelin... dem fünften Hokage.", erklärte Deidara zögernd. „Ach die kleine ist Hokage geworden? Das wusste ich ja noch gar nicht.", meinte Kakuzu. „Du kennst sie?", fragte ich. „Ich hab sie nur gesehen, als ich gegen Hashirama gekämpf hatte.", gab er als Antwort. „Was? Du hast gegen den ersten Hokage gekämpft? Wie alt bist du denn dann?", fragte ich.
„93", meinte er. Da fiel mir die Kinnlade runter. Wtf? „Was, wie ist das...?", stotterte ich. „Ich hab ja fünf Herzen und immer wenn eines kurz vorm Aufhörn ist zu schlagen, ersetze ich es duch ein neues.", erklärte er. Wow, das ist echt krass, dann könnte er theoretisch unendlich lange leben. Deidara stupste mich unter dem Tisch leicht an und wies mich auf Pain hin. Dieser saß mit hasserfüllten Augen da und wechselte seinen Blick immer wieder zwischen mir und Deidara. „Du willst mir also sagen, dass du dich erst hinterrücks vor zwei Jahren mit einem Konoha-Nin verabredet hast und jetzt ohne meine Erlaubnis zum Hokage gehst und ihn um Hilfe bittest?! Weißt du eigentlich, wie du damit unser Ansehen geschädigt hast? Wie soll man für den Frieden kämpfen, wenn einem die Menschen keinen Respekt schenken?", rief er wütend. „Du weißt genau, dass ich deiner Organisation nie beitreten wollte.", antwortete er scharf. „Aber Deidara- sen-", begann Tobi. „Okay jetzt reicht es. Itachi, du bist dran!", sprach Pain. Was passiert jetzt? Itachi saß still da und schaute Deidara an. Er wechselte den Blick kurz zu Kisame, der neben mir saß. „Ach komm, wir gehen mal frische Luft schnappen, ist so schönes Wetter draußen!", Kisame zog mich auf und zerrte mich Richtung Tür. „Nein! Kisame, was soll das!", rief ich. Er brachte mich als wir draußen waren noch einige Meter von der Basis weg. „Lass mich los! Was machen die da drin?", fragte ich besorgt und wütend zugleich. Kisame stoppte und versuchte mich nun zu beruhigen: „Es ist besser, wenn du das nicht siehst, vertrau mir.", spach er ruhig. „Ich dachte die beiden wären Freunde.", sagte ich und sank auf die Knie. „Nein, eher wie Vater und Sohn. Pain nennt es Erziehung, ich nenne es Folter, aber naja, wir können sowieso nichts daran ändern.", Kisame ging in die Hocke und legte mir seine Hand auf die Schulter. „Was passiert nun mit ihm?", krächste ich. „Er wird jetzt bestraft. Ab heute wird er vermutlich besser überwacht werden, aber mehr wird er nicht mit Deidara machen lassen. Mach dir da mal keine Sorgen.", meinte er ruhig.

~ 𝕋𝕙𝕖 𝕆𝕌𝕋𝕊𝕀𝔻𝔼 ~                         [Deidara X OC] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt