9. Orochimaru's Experimente

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Schließlich wachte ich irgendwann wieder auf. Ich lag auf dem Boden. Mein Kopf fühlte sich schwer an und tat weh. Ich konnte mich kaum bewegen, einerseits wegen den Fesseln, andererseits weil ich viel zu schwach war.
Ich lag da und überlegte wie ich entkommen könnte, doch mir viel nichts ein. Kabuto wird bestimmt in ein paar Stunden wiederkommen und mir eine neue Spritze verabreichen, damit die Lähmung nicht nachlässt und ich weiter hier gefangen sitze. Doch vielleicht werde ich irgendwann resistenter oder gar immun, wenn er mir für einen längeren Zeitraum regelmäßig das gleiche Gift spritzt.
Dann könnte ich irgendwann nur so tun als wäre ich gelähmt, meine Kräfte sammeln und entkommen! Doch um diesen Zustand zu erreichen würde es mehrere Monate, vielleicht sogar Jahre dauern und er wird die Dosis sicher langsam erhöhen... Ich sitze fest...
Ich hörte Schritte in der ferne. Sie wurden immer lauter und scheinen sich meinem Raum zu nähern. Kabuto kann es nicht sein. Sein Gang ist so leise, dass man ihn kaum hört. Ich schob meinen Körper mit den Füßen weiter Richtung Tür, sodass ich unter dem Türschlitz hindurchsehen konnte. Der Schlitz war etwa fünf Zentimeter hoch, ich konnte also viel sehen. Der Gang außerhalb meines Zimmers war beleuchtet. Die Schritte waren nun sehr laut und ich hörte dass die Person etwas hinter sich her schleift. Dann sah ich die Füße zweier Männer, die jeweils einen anderen Mann mit den Füßen hinter sich her zogen. Sie hielten vor meiner Tür an und ich konnte den Kopf des einen Mannes sehen. Seine Haut war verbrannt und es lief Blut aus seinem Mund. Kurz später erkannte ich dass er einen Arm verloren hat! „Was ist mit ihnen, Dosu?“, hörte ich Kabuto's Stimme fragen. Eine mir unbekannte Stimme sagte: „Tot, Sasuke meinte sie wären in einem Kampf durch eine Explosion umgekommen.“ „Das ist aber bedauernswert, jetzt muss sich Orochimaru neue Untergebene beschaffen... Die Nachricht könnt ihr beide ihm selbst überbringen, ich muss noch etwas vorbereiten“, hörte ich Kabuto sagen.
Das müssen die beiden gewesen sein die gegen Deidara gekämpft haben. Er hat sie also umgebracht! Das ist echt grausam... aber was erwarte ich von einem Akatsuki? Naja, immerhin hat er gewonnen, es geht ihm also bestimmt gut. Das hoffe ich zumindest. Der Kampf... Ich blickte schnell auf meinen Hals hinab, doch ich sah meine Kette nich. Sie war weg! Das muss passiert sein als mir Sasuke in den Nacken schlug. Ich schluchzte. Die sehe ich bestimmt nie wieder...
Die Männer liefen wieder weg. Ich beschloss, dass ich versuche ein Auge zuzudrücken. Ich schlief schneller ein als ich dachte, vermutlich lag es daran, dass das Gift noch in großen Mengen in meinem Kreislauf war.
Dann wurde ich aus dem Schlaf gerissen. Jemand öffnete die Tür und ich schoss ruckartig hoch. „Hm, du bist stärker als ich geglaubt habe, ich werde die Dosis wohl etwas erhöhen müssen.“, sagte Kabuto. Na super, als hätte mich das Gift gestern nicht schon genug zu schaffen gemacht, wird die Menge schon am zweiten Tag erhöht. Ich bündelte meine Kraft und setzte mich hin. Er kam zu mir, kniete sich neben mich und stieß die Nadel wieder in meine Haut. Mit seinen Fingerspitzen drückte er mein Kinn nach oben und ich sah ihm direkt in die Augen. Er drehte meinen Kopf von links nach rechts und musterte mich. „Warum macht ihr das?“, sagte ich und drehte meinen Kopf weg. Ich hustete zweimal, ich war wirklich in keiner guten Verfassung. „Das wirst du früh genug erfahren.“, antwortete er mit einem bösen Grinsen.
Er verließ das Zimmer „Mal sehen, ob dein Körper auch das so problemlos überstehen kann.“, sagte er kalt. Er schloss die Tür ab und ich kippte erneut um.
In meinem Kopf drehte sich alles und ich verspürte das Bedrängnis zu erbrechen, doch dann wurde mir wieder schwarz vor Augen.

Und so verbrachte ich einen Tag nach dem anderen. Ich bekam jeden Tag Nervengift verabreicht, damit ich mich nicht bewegen kann. Einmal die Woche bekam ich was Essen, was nur eine trockene Scheibe Brot war, und drei mal was zu trinken.
Einmal pro Woche schleppte mich Kabuto in ein Labor, mit weißer Einrichtung, und testete meine Körperreaktion auf die verschiedenste Substanzen, die er mir verabreichte. Bei manchen wurde ich nur bewusstlos, andere verursachten Muskelkrämpfe oder Schmerzen wie ich sie noch nie zuvor erlitten habe. Und zwei mal musste er mich sogar wiederbeleben. Kabuto meinte mal zu mir, es hätte noch keinen gegeben der auch nur eines der Gifte überlebte, auch nicht nach mehreren Versuchen. Mit der Zeit wurde ich immer resistenter und konnte auch die am Anfang tödlichen Tests überstehen, wenn auch nur knapp. Mein Körper wurde bis aufs letzte strapaziert. Bei dem Test von vorletzer Woche sah Orochimaru zu.
Es war ein Test mit der Flüssigkeit, die mir schon zweimal das Leben kostete.
Aber ich überstand es. Letzte Woche gab es keinen Test.
Ich sitze jetzt schon fast zwei Jahre in diesem Loch. Von meinen Freunden, meinem Vater oder Deidara, gab es keine Spur. Ich saß einige Zeit einfach nur da. Ich wartete, bis wieder jemand kommt... was bleibt mir anderes übrig? Nach einigen Stunden kam Kabuto wieder. „So...“, meinte er als er auf mich zukam, „Heute und morgen nur die halbe Menge, du sollst wieder zu Kräften kommen, denn die wirst du brauchen.“ Ich schaute ihn fragend an. „Orochimaru glaubt du bist soweit für den großen Versuch.“, gab er mir als Antwort. Ich war verblüfft und auch etwas verängstigt. Was würde da nur passieren?
„Meinen Glückwunsch, du bist die Auserwählte“, sagte er ironisch, „ Doch das wird selbst für dich anstrengend, Yuri, deswegen solltest du genug essen, wir wollen ja nicht, dass du uns dabei abkratzt.“, meinte er in seinem üblichen hinterlistigen Ton. Ohje, jetzt ist es wirklich bald soweit... Doch er hat Recht, ich muss viel essen, damit mein Körper genug Ressourcen hat um das Gift zu überstehen. Ich war schon jetzt ziemlich abgemagert, die ganzen Versuche haben mich echt zu schaffen gemacht.
Dann war es soweit, zwei Tage später holte mich Kabuto ab und brachte mich ins Labor. Orochimaru war bereits dort, er wird wohl zusehen, immerhin soll es sein erfolgsversprechendstes Gemisch sein. Ich hoffe ich überstehe das. Ich legte mich wie immer auf den Tisch, der in der Mitte des Labors stand. Kabuto band meine Hände unter dem Tisch zusammen. Ich atmete tief durch... Scheiße, das muss echt krass werden... Schließlich kam er mit einer Spritze zurück, in der ein hellblaues Serum war. Blasen stiegen darin auf. Sie lorderten richtig. Er verabreichte es mir und entfernte sich einige Schritte von mir. Beide sahen mich erwartungsvoll an.
Ich sah von einem zum anderen. Es passierte nichts. Normal dauerte es nicht lange, bis irgendetwas passierte. Ich hebte meinen Kopf etwas an, ich war... verwirrt. Auf einmal scheinte es zu wirken. Ich dachte man würde von allen Seiten Kunais in mich hineinstoßen. Immer und immer wieder. Der Schmerz war unbeschreiblich. Ich wendete mich von einer Seite auf die andere. Ich verkrampfte und bekam kaum noch Luft. Mein Brustkorb erhob sich, mein Rücken streckte sich durch und ich konnte den Schmerz nicht länger halten. Ich kniff die Augen zusammen und musste schreien. Alles um mich herum fühlte sich geladen an, es war viel Energie im Raum, was passiert hier???

Als kurz später alles vorbei war, legte ich mich flach hin. Ich atmete schnell, es war so anstrengend und schmerzhaft. Es fühlte sich an als wären sämtliche Knochen in meinen Armen und in meinem Brustbereich gebrochen. Ich verschnaufte erst mal...
Erschöpft sah ich zu Orochimaru und Kabuto. Überall um den Tisch herum waren riesige rosa-durchsichtige Kristallsplitter. Sie hatten spitze Enden die von mir weg ragten. Die beiden mussten anscheinend ausweichen. „Welch erstaunliche Kräfte...“, sagte Orochimaru. Er leckte einen der Kristalle mit seiner riesigen Schlangenzunge ab.
„Sie sind vergiftet.“, meinte er dann. Aber wie ist das möglich? Das war doch nicht etwa ich? Die beiden kamen auf mich zu. „Hmm, sie hat es also wirklich geschafft.“, sagte Orochimaru in einem Ton bei dem es mir eiskalt den Rücken runterlief.
Es war gruselig wie die beiden auf meiner rechten und linken Seite standen und mich anstarrten. „Interessant, steht dir aber irgendwie.“, sagte Kabuto. Ich schaute zu ihm rüber. Er hielt eine Haarsträhne von mir in der Hand. Doch anstelle von schwarz, waren meine Haare plötzlich Silber! Außerdem sahen sie viel länger aus. In der Zeit, in der ich nun schon hier war sind sie zwar gewachsen, aber nicht so viel. Sie reichten mir nun bestimmt bis zu Taille. „Kabuto, unternimm doch bitte etwas gegen ihre Augen. Man könnte sie so mit einem Uchiha verwechseln und das würde meine Pläne zerstören.“, meinte Orochimaru und verließ den Raum. „Sicher.“, antwortete dieser und band mich los. Hab ich... ich hab doch keine roten Augen oder? Ich versuchte mich aufzurichten, doch da war wieder dieses Stechen, das mir den Atem raubte. Kabuto merke das und trug mich aus dem Raum. Das musste er schon öfters machen, da ich nach vielen Experimenten zu schwach war um zu gehen. Er bog jedoch in eine andere Richtung ab, als die von der wir vorhin kamen. „Wo bringst du mich hin?“, fragte ich leise. „Nun ja, du gehörst jetzt zu Orochimarus Waffen.“, antwortete er. „Was aber-“, begann ich, doch er drückte mir zwei Finger in den Nacken, woraufhin ich einschlief.

~ 𝕋𝕙𝕖 𝕆𝕌𝕋𝕊𝕀𝔻𝔼 ~                         [Deidara X OC] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt