10. Das Massaker

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Als ich mein Bewusstsein wieder erlangte, spürte ich etwas weiches unter mir, trotzdem tat mir alles weh. Es fühlte sich an als würde mir jemand ein Messer in dem Bauch stoßen, wenn ich mich nur einen Zentimeter rührte. Zudem hatte ich das Gefühl als würde mich jemand erwürgen. Ich öffnete meine Augen und sah ich dass ich in einem Bett lag, anstelle auf einem steinernen Boden wie sonst. Ich wollte versuchen mich aufzurichten, doch merkte dass ich schon wieder gefesselt war. Ich blickte auf meine Hände. Meine kompletten Arme waren verbunden. Ich merkte, dass Kabuto neben dem Bett stand. Er hatte die Arme verschränkt. Ich ließ meinen Kopf wieder aufs Kissen fallen, ihn oben zu halten war zu anstrengend. „Tja, ich würde sagen, du hast uns ziemlich überrascht.“, sagte er, „Du hast dir ein paar Stellen geprellt, doch das sollte schnell wieder verheilen.“ Nachdem er mir meine Lage berichtet hat, verließ er mein Zimmer sogleich wieder. Nach wenigen Minuten habe ich beschlossen, mich doch aufzuquälen, um einen Blick in den Spiegel, der an der Wand hing, zu erhaschen. Wie die beiden es sagten, hatte ich nun silberne Haare und rote Augen... ein ungewohnter Anblick im Spiegel... Ich vermute, dass das Serum irgendwelche Zellen zerstört hat, die die Färbung meiner Augen und Haare verursachte. In Biologie hab ich noch nie aufgepasst, tja jetzt wäre es interessant gewesen. Naja, zurück zu meinem Äußeren. Eigentlich sah es nichtmal so schlecht aus, aber falls trotzdem jemand irgendwann hier her kommen würde, würde mich derjenige nicht erkennen.

Ein paar Tage später wurde mir gesagt, dass heute wieder ein Test stattfinden soll.
Als es dann soweit war, wurde ich zu Orochimaru geführt. Ich ging freiwillig mit Kabuto, mich zu wehren würde ja nichts bringen, ich wusste, dass er viel stärker ist als ich. Dann sollte ich Orochimaru begleiten, ich wusste nicht wohin. Er hatte eine kleine Eskorte dabei, falls etwas schief laufen sollte. Ich bin gespannt was auf mich zukommen wird. Als wir die Höhle verließen, sah ich nach so langer Zeit mal wieder die Außenwelt. Es war Nacht und alles war still. Wir liefen ein Stück, bis wir an einem kleinen kleinen Dorf waren. Ich kannte es nicht, da ich noch nie zuvor dort war. Überall in den Straßen hingen angezündete Fackeln. Es sah traumhaft friedlich aus. „So, da wären wir.“, meinte die Schlange, „Kabuto, würdest du bitte?“ Er lief mal wieder mit einer Spritze auf mich zu... Ich hatte ihn kaum einen Tag ohne gesehen. „Dann lassen wir mal den Spaß beginnen. So ein friedliches Dorf...“, sagte Orochimaru. „Was hast du vor?“, fragte ich geschockt. „Ach ich werde mir nicht die Hände dreckig machen... zumindest heute nicht, denn da wirst du für mich einspringen.“, antwortete er. „Was?! Das kannst du vergessen, das mache ich nicht!“, sagte ich grimmig. Was denkt der bitte von mir? Mag sein, dass ich zwei Jahre in seiner Gefangenschaft war, doch deswegen töte ich doch keine Menschen! Hat der sie noch alle? „Oh doch, das wirst du. Das heute ist kein Test wie du es gewohnt bist, heute testen wir deine neuen Fähigkeiten.“, meinte er. Ich schüttelte mit dem Kopf: „Das mache ich nicht! Ich töte keine unschuldigen Menschen!“, rief ich. „In wenigen Minuten wirst du keine Kontrolle mehr über deinen Körper haben. Kabuto hat dir ein Serum verabreicht was mir erlaubt ihn zu steuern, egal wie sehr du dich auch dagegen sträubst, es wird sinnlos sein. Und da du weder die nötige Kampferfahrung, noch den Mut jemanden zu ermorden, oder gar hunderte, werde ich das für dich übernehmen.“, kaum beendete er seinen Satz, fühlte es sich so an als würde mich jemand am Bauch packen und nach hinten ziehen. Auf einmal war alles verschwommen. Um mich herum war alles weiß. Ich sah was meine Augen wahrnahmen wie auf einem großen Bildschirm, vor dem ich saß. Ich war also gezwungen zu sehen, was Orochimaru in meiner Gestalt alles tun wird. Er blickte in meine Hand. Er schloss sie, als würde er etwas greifen. Dann kam von beiden Seiten etwas heraus. Es war in der gleichen Farbe wie die Kristalle im Labor, die ich versehentlich erschuf. Das in seiner Hand wuchs immer mehr und formte sich zu einem Schwert. Auch mit seiner anderen Hand schmiedete er sich eines. Anschließend lief er auf das Dorf zu. Er hat doch nicht wirklich vor...? Er kann doch nicht so viele Menschen einach töten! Er ging in eines der Häuser. Er öffnete einige Türen und befand sich offenbar im Schlafzimmer. Ein Pärchen lag darin und schlief. Er erhob eines der Kristallschwerter und stach der Frau in die Brust. Sie riss ihre Augen auf und schrie. Sie röchelte nach Luft und zerkrampfte. Sie hielt beide Hände auf ihre Brust, in der das Schwert steckte. Ich wollte ihr helfen, doch ich konnte nichts machen! Orochimaru hatte meinen Körper in seiner Gewalt. Ich hatte keine Kontrolle. Ihr Mann, der neben ihr im Bett lag, sprang auf und wollte Orochimaru mit einem Messer angreifen. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, schlug er ihm mit dem anderen Schwert den Kopf ab. Nein... Das darf nicht... Wieso tut er das! Ich rief das immer und immer wieder und schlug auf den Boden, falls man das so nennen konnte. Tränen flossen über mein Gesicht. Er lief zum nächsten Haus, und tötete auch dort alle. -Nein!- rief ich immer und immer wieder in die leere Welt in der ich mich befand. Als er zurück auf die Straße trat, gingen in allen Häusern des Dorfes die Lichter an. Sie rannten mit Laternen zu ihren Türen. Keiner von ihnen zögerte lange und alle stürmten mit Schwertern und Äxten auf mich zu, und Orochimaru... Orochimaru hat sie alle getötet... Ausnahmelos! In dieser Nacht haben unzählige, unschuldige Menschen ihr Leben verloren. Und das alles nur wegen Orochimaru. Und das tat er auch noch in meiner Gestalt. Alle würden denken, dass ich das war. An den Hauswänden waren Stellen, die mit Kristall bestückt waren. Wenn jemand hier her kommt und das sieht... und herausfindet, dass ich sowas kann... wäre ich geliefert.
Er ließ die Schwerter fallen und lief mit meinem Körper zurück zu den anderen. Als er ankam, ließ die Wirkung nach und ich kehrte wieder in ihn zurück. Ich konnte mich nur schwer auf den Beinen halten, ich war... geschockt und hatte eben einen Nervenzusammenbruch erlitten. Zudem hat er einiges von meinem Chakra verbraucht.. Das alles war zu viel für mich. Ich sah in Orochimaru's teuflisch grinsendes Gesicht. Danach blickte ich auf mich herab.
Sowohl meine Hände, als auch meine ganzen Klamotten, waren voll mit Blut...
Das war viel zu viel für mich... das konnte ich nicht ertragen... mir wurde schwarz vor Augen und ich kippte nach hinten um spürte nur noch wie ich in Kabuto's Arme fiel, danach trat ich weg...

~ 𝕋𝕙𝕖 𝕆𝕌𝕋𝕊𝕀𝔻𝔼 ~                         [Deidara X OC] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt