5. Date-Night

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„Yuri?", hörte ich Deidara's Stimme sagen, „Du bist wirklich gekommen!"
Er lächelte als hätte er nicht mit meinem Erscheinen gerechnet. „Ja, irgendetwas in mir sagte mir ich sollte kommen.", erklärte ich und sprang vom Baum, auf dem ich eben noch saß. „Tut mir übrigens Leid, dass ich mich verspätet hab, ich hab die Stelle nicht auf Anhieb gefunden.", sagte er und kratze sich verlegen am Hinterkopf. „Nicht schlimm, wenigstens weiß ich, dass ich nicht zu spät bin.", sagte ich während ich mich auf den Boden setzte und lächelte Deidara an. Mir fiel erst jetzt auf, dass er seinen Mantel gar nicht trug. „Warum trägst du deinen Mantel nicht? Ist das nicht ein Markenzeichen für Akatsuki?", fragte ich. „Ich wollte nicht so auffallen, deswegen habe ich ihn im Versteck gelassen.", antwortete er und ließ sich neben mich nieder. „Naja, solange dich keiner erkennt, ist ja alles gut.", sagte ich. Er nickte. „Sag mal, hat Akatsuki nur Mäntel oder noch etwas anderes als Markenzeichen?", fragte ich aus Neugier. „Nein, wir haben auch Hüte mit Glöckchen dran und... Nagellack....", sagte er nicht so ganz begeistert.
„Nagellack? Ist das nicht eher was für Frauen?", lachte ich. „Eigentlich schon, aber eine gewisse Person hat darauf bestanden.", sagte er schmollig. Ich kicherte etwas weil er sich aufregte. „Habt ihr alle die gleiche Farbe?" Er schüttelte den Kopf:„Nein. Wir alle haben unterschiedliche. Ich hab immerhin schwarz bekommen." Er hob die Hand, sodass ich ich es sehen konnte. Auch wenn ich nicht besonders viel sah, da es so dunkel war. Irgendwie ist es ja schon interessant. „Aber erzähl doch mal etwas über dich!", sagte Deidara und schaute mich gespannt an.
„Also...", fing ich an, nachdem ich tief Luft holte, "Mein Vater ist Kakashi und hat immer Angst um mich, deswegen soll ich eigentlich, wie auch er, immer eine Maske tragen, aber naja... Der Hokage hat mir schon mehrmals angeboten Anbu zu werden, aber mein Vater weigert sich strickt dagegen. Manchmal fühle ich mich wie ein Vogel im Käfig..." „Das tut mir Leid...", sagte er, "Das klingt nicht besonders toll..." „Das ist es auch nicht. Besonders jetzt. Mein Vater hat mitbekommen, dass wir geredet haben... Ich dürfte gar nicht hier sein... geschweige denn mit dir...", meinte ich. Deidara nickte: „Itachi sagte mir das bereits. Und warum auch immer will er uns helfen, dass wir uns treffen können." In seiner Stimme schwang Verwunderung mit. „Ich glaube unser Eisklotz taut langsam wieder auf und muss zurück in den Kühlschrank.", winselte Deidara. „Stimmt, so kennt keiner Itachi. Oder generell einen Uchiha.", ich musste lachen, „Wirklich gesprächig sind sie nicht und für sie ist hm die passende Antwort auf alles, egal um was es gerade geht", spaßte ich. „Ja, und immer diese Angeberei... Ich kann dies, und ich kann das... Ich bin ein Uchiha, und du nicht.. und mein Sharingan....", versuchte Deidara einen Uchiha nachzuäffen und brachte mich damit zum lachen. Es ist unglaublich lustig mit ihm, obwohl er Nuke-nin ist und mich innerhalb einer Sekunde töten könnte...
„Und, ist deine Mutter auch so streng, oder bekannt wie dein Vater?", fragte Deidara. „Nein, sie ist die Ruhe in Person.", log ich mit einem falschen Lächeln im Gesicht. Ich wollte ihm nicht sagen, dass sie bei meiner Geburt starb, es würde die Stimmung knicken. Und gerade war es so schön in seiner Nähe. „Und wie sind deine Eltern so? Waren sie sauer als du Akatsuki beitratst?", fragte ich.
„Das kann ich dir schlecht sagen, ich wurde Waise als ich fünf war...", antwortete er, ich spürte sofort den Schmerz in seiner Stimme. Jetzt habe ich genau das getan was ich verhindern wollte, die Stimmung kippen. Das muss ihn fürchterlich mitgenommen haben, und das in dem Alter! Und er war ehrlich zu mir, wohingegen ich ihn angelogen habe. Einen Augenblick später ergriff er wieder das Wort, vermutlich um nicht an sie denken zu müssen, was ich voll und ganz verstehe. „Naja, ist nicht so wichtig, ich bin das Leben so gewohnt... Ich sehe, du hast gar keine Waffen oder sonstiges dabei.", stellte Deidara fest und konnte zum Glück vom Thema ablenken.
„Ich weiß... Ich hab mir gedacht: Ach ich treffe mich mit einem Akatsuki, da brauche ich keine Waffen, wenn er mich töten wollen würde, könnte ich mich sowieso nicht wehren.", scherzte ich, obwohl es der Wahrheit entspricht. „Könnte ich, aber keine Sorge, das hatte ich nicht vor.", schmunzelte er. „Nein... ich vertraue dir Deidara...", sagte ich, „In deiner Nähe fühle ich mich irgendwie... sicher...", stellte ich fest. Deidara lächelte geschmeichelt. Er legte vorsichtig einen Arm um meine Taille Ich erwiderte und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Er war warm, und ich fühlte mich noch geborgener als zuvor. Wir saßen noch lange so da, blickten in den Himmel, und genossen die Nähe des andern. Nach einer Weile bildeten sich vereinzelte horizontale orangene Streifen am Himmel. „Die Sonne geht langsam auf.", sagte Deidara, seine Stimme klang warm und ruhig. „Ja.", antwortete ich leise, „Leider..."
„Naja, wenn du willst, können wir das gerne mal wiederholen!", sagte er lächelnd und wuschelte mir durch meine Haare. „Lass das!", sagte ich grimmig und drehte mich von ihm weg. „Och jetzt schmoll doch nicht... Yuri...", sagte er, „Ich mach das nicht noch mal, ok?" „Wirklich?", fragte ich und drehte meinen Kopf zu ihm um. „Versprochen.", nickte er, wieder mit dieser warmen, ruhigen Stimme. Ich verlor mich wieder in seinen blauen Augen... sie nahmen mich in ihren Bann, weshalb ich mich unfähig fühlte mich zu bewegen. Dann kam Deidara näher und umarmte mich von hinten. Wieder konnte ich die Wärme, die von seinem Körper aus ging spüren.
Ich genoss seine Nähe und schloss die Augen. Er schmiegte sich an mich und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Wir verweilten noch einige Minuten in dieser Umarmung, bis Deidara sie löste und in dem Himmel blickte. Der Himmel war mittlerweile komplett mit schönen orange und rot Tönen verziert. „Du solltest besser nach Hause...", sagte Deidara. Ich konnte die Enttäuschung in seiner Stimme hören. Ich will auch nicht gehen, aber er hat Recht... Ich sollte Zuhause sein bevor die Bewohner aus Konoha-gakure aufwachen. Ich wollte aufstehen, doch ich fühlte mich zu schwach und fiel zurück in seine Arme. „Oh Yuri...", sagte er leise. Einen kurzen Moment später nahm er mein Kinn und drehte meinen Kopf in seine Richtung, ich drehe meinen Körper mit und verlor mich wieder in seinen blauen Augen, die endlos wirkten. Er legte mich sanft mit dem Rücken ins Gras, er war über mir, doch unsere Körper berührenten sich nicht. Wir hatten immer noch Augenkontakt. Ich merkte kaum, dass er mir näher kam, erst als ich seine Hand auf meiner Wange spührte. Er steckte mir meine Haare auf der einen Seite hinters Ohr. Danach berührte seine Hand wieder meine Wange und ruhte auf ihr. Ich blinzelte einige Male, bis ich realisierte, dass Deidara mir ziemlich nahe war. Er bückte sich etwas mit seinem Kopf zu mir runter, ich schaute ihm noch immer in seine Augen und er in meine. Nur wenige Zentimeter trennten unsere Lippen.
„Ich mag dich, Yuri... sehr sogar.", hauchte Deidara, „Ich, weiß nur nicht wie sehr... darf.. ich etwas versuchen?" Ich nickte. Er lächelte kurz und überwindete die wenigen Zentimeter die zwischen unseren Lippen lagen und küsste mich. Ich wusste nicht wie mir geschieht oder was ich tun soll. Es fühlte sich toll an, doch ich war irgendwie ach etwas überfordert, weshalb ich es nur halb genießen konnte. Deidara löste sich von mir. „I-ich... Ähm...", versuchte er einen vernünftigen Satz zu bilden. Auch er schien etwas unsicher. Ich glaube er überlegte ob ich das gleiche beim Kuss spürte als er. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und zog ihn zu mir runter. Anschließend küsste ich ihn. Ich schloss die Augen und merkte, wie Deidara den leichten Druck erwidert.
Als wir uns lösten, lächelte ich ihn an. "Ich mag dich auch sehr, Deidara...", flüsterte ich zögerlich. Er lächelte. „Yuri...?", murmelte er leise. „Ja?", fragte ich. „Ich glaube... ich glaube ich liebe dich...", flüstere er.

~ 𝕋𝕙𝕖 𝕆𝕌𝕋𝕊𝕀𝔻𝔼 ~                         [Deidara X OC] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt