35. Blut an den Händen

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(Yuri's Sicht)
Widerwillig setzte ich mich hin und verschränkte die Arme vor der Brust. Weg gehen kenn ich nicht und ich hab gerade keine Lust mit irgendjemanden in diesem Haus zu reden. Ich starrte die Wand an, um nicht zu explodieren. Kakuzu kam herein und entdeckte mich: „Oh Kira? Du bist ja wieder da.", meinte er und sezte sich neben mich, „Wo warst du denn?", fragte er. Ich antwortete ihm nicht. Ich will jetzt einfach alleine, weg von allen sein. „Kiiira?", er wedelte mit sener Hand vor meinem Gesicht rum, verstand aber schnell, dass ich mir wünschte, er würde gehen. Er war gerade dabei zu gehen, als Konan dazukam: „Ich mach das Essen heute eine Stunde früher, Tobi quängelt die ganze Zeit, dass er Hunger hat...", sagte sie und ging weiter in die Küche.

Ich hatte etwa eine halbe Stunde meine Ruhe, dann füllte sich das Zimmer und Konan brachte das Essen. „Wo ist Deidara?", fragte Konan „Ich hol ihn.", sagte Hidan und stand auf. Die anderen bedienten sich schonmal und fingen an zu essen. „Willst du nichts?", fragte Kisame, der neben mir saß. „Hab keinen Appetit.", sagte ich kalt. „Das ist nicht gesund, du hast die letzten Tage kaum-", begann er, doch ich schnitt ihm das Wort ab: „Ich sagte ich habe keinen Appetit!", schnauzte ich. Plötzlich riss Hidan die Tür auf und stürmte an uns allein vorbei zur Küche und rief dabei panisch: „Es geht wieder los!" Alles unterbrechend, eilten alle auf und rannten durch die Tür. Was soll wieder losgehen? Ach, kann mir doch egal sein. Hidan kam mit etwas roten in der Hand wieder und folgte den anderen. Ist vielleicht was passiert? Ich beschloss sitzen zu bleiben, die kommen sowieso bald wieder und irgendjemand wird mir schon sagen, was los war. Und ich hatte Recht, nach nichtmal fünf Minuten stand unser Anführer im Türrahmen. „Komm mit.", bafahl er kühl wie immer. Ich schüttelte ignorant den Kopf. Pain kam zu mir, packte mein Hangelenk und zog mich hinter sich her. Mich zu wehren, traute ich mich aber doch nicht... wir gingen die Treppen hoch und er lief Richtung Zimmer, wo im Flur die ganzen Akatsukis an der Wand saßen und uns ansahen. Fast jeder von ihnen hatte Blut an den Händen...
Eine Schlägerei wird es kaum gegeben haben, also ist vermutlich wirklich was passiert. Ich spürte, wie mein Herz begann schneller zu schlagen.
Wir gingen in Dei's Zimmer, was ich dort sah, ließ meine Augen groß werden: Auf dem Boden war eine riesige Blutlaache und in dessen Mitte... lag Deidara!

Ich vergaß augenblicklich alles, was zuvor geschah und ging schnell zu ihm. Ich kniete mich neben ihn hin und legte in von Tränen verschwommener Sicht zwei Finger an seine Halsschlagader um seinen Puls zu spüren. -Bitte... bitte verlass mich nicht. Du darfst nicht sterben...!- schoss es mir durch den Kopf. Und da spürte ich es. Nur ganz leicht, aber ein Pochen war da!
Pain schloss die Tür hinter sich und kam zu uns. „Ich wollte, dass du das hier siehst.", sagte er. „Was-", fragte ich und Pain hob Deidara's linken Arm hoch. Ein frisch genähter Schlitz zog sich von seiner Armbeuge bis zu seinem Handgelenk. Er wollte... sich das Leben nehmen... Ich sah zu Deidara und anschließend zu Pain. „Er wird es schaffen, da wir ihm Blut gegeben haben. Bevor du fragst, warum wir darauf so gut vorbereitet waren, das was heute passiert ist, spielte sich vor zwei Jahren mehrmals die Woche ab.", erklärte er, hob Deidara vorsichtig hoch und legte ihn auf die Matratze. „Ich denke du weißt am besten von uns, was vor zwei Jahren war oder?", fragte er und setzte sich auf die Bettkante. Ich tat es ihm gleich und nickte stumm. Das mit Orochimaru... „Du musst wissen, Deidara hatte schon früh mit dem Verlust von ihm wichtigen Personen zu kämpfen.", sagte er ruhig. „Seine Eltern...", sagte ich vor mich hin. „Er war damals sehr beliebt in der Akademie und war immer Klassenbester in Nin-jutsu. Doch eines Tages hat er in der Pause mit seinen Frunden gespielt und gesehen, dass etwas vom Fluss in Iwagakure angeschwemmt wurde. Die Kinder schauten es sich an und entdeckten, dass es die Leichen von Deidara's Eltern waren. In deren Häute das Clan-Zeichen der Uchihas eingeritzt. Daraufhin haben sich auf einmal alle von ihm abgewandt. In anderen Dörfern, als Konoha, heißt es, wenn die Eltern schwach sind, wird es deren Kind auch nicht weit schaffen. Das war der erste Knackpunkt in seinem Leben. Der Tsuchikage hatte Mitleid mit ihm, nahm ihn bei sich auf und trainierte ihn. Nach etwa zwei Jahren gab er sich mit den seiner Meinung nach schwachen Jutsus des Kages nicht mehr zufrieden und stahl die verbotene Schriftrolle seines Dorfes. Er eignete sich einige dieser gefährlichen Jutsus und wurde gnadenlos vom Dorf verstoßen. Von den Jutsus bekam er übrigens auch die Münder an seinen Händen. Diese Jutsus sind immerhin nicht grundlos verboten. Jedenfalls, wollte er seine neue Kraft testen und da er seine ehemalige Klasse für ihre Abneigung hasste, brachte er jeden einzelnen um und zerstörte dabei einen großen Teil von Iwagakure. Dadurch wurde ich auf ihn aufmerksam und wollte das junge Talent für meine Friedenszwecke einsetzen. Ich schickte Kisame, Sasori und Itachi um ihn zu holen. Von seinem Hass auf die Uchihas wusste ich damals noch nichts. Da er nicht freiwillig mitkommen wollte, vereinbarten er und Itachi, dass er sich Akatsuki anschließt, wenn er den Kampf verliere. Mit einem Gen-jutsu des Sharingans war es ein Leichtes für Itachi. Der zweite Knackpunkt. Im Hauptquartier angekommen, war er so auf seine Rache an den Uchihas, unter anderem Itachi, besessen, dass er sich meinen Anweisungen widersetzte und ich harte Erziehungsmaßnahmen an den Tag legen musste. Darauf gehe ich jedoch nicht weiter ein. Durch den Groll auf Itachi und die wiederholte Anwendung des Tsukuyomis auf ihn, entwickelte er eine Immunität gegen Gen-jutsus, sogar gegen die des Sharingans und mit meiner Zurechtweisung wurde er zu dem Killer, den ich in meiner Organisation haben wollte. Dann verstarb Sasori in einem Kampf und noch im gleichen Jahr wurdest du von Orochimaru entführt...", erzählte Pain. Das ist also der Grund, warum ihn das so getroffen hat... Ich kann gar nicht beschreiben, wie stark ich mich gerade selbst dafür hasse. Ich merkte wie meine Augen feucht wurden und kurz darauf Pain's Hand auf meiner Schulter. Er schaute mich nicht an doch seine Ruhe ging in mich über. Dann realisierte ich etwas: „Woher weißt du, dass Orochimaru mich entführt hat?", fragte ich. „In dem Haus passiert nichts, ohne, dass ich davon weiß. Doch was wäre ich, wenn ich Deidara die letzte Person die ihm wichtig ist endgültig wegnehmen würde? Aber mit einem hatte er Recht. Ich hätte dich getötet, weil du keine Leute umbringen kannst, zumindest, wenn du nicht seine Freundin wärst. Doch, mit der Herangehensweise von Kisame und Kakuzu es dir beizubringen, bin ich im Übrigen einverstanden.", erklärte er. „Und warum brauchst du Killer, wenn du Frieden willst?", fragte ich. „Wie ich dir bei der Anreise gesagt habe: für Frieden muss es Opfer geben. Einen natürlichen Frieden wird es ohne Hilfe niemals geben. Und dazu benötige ich Leute, die bereit sind zu töten. Alle hier habe eine spezielle Fähigkeit und sind daher sehr stark. Die meisten wurden in jungen Jaren gebrochen und haben sich Fähigkeiten angeeignet um Rache zu nehmen. Ich werde dafür sorgen, dass jeder seine Rache bekommt. Im Gegenzug werden sie die in Jinchuurikis versiegelten Bijuus für mich sammeln. Mit allen neun Geistern erschaffe dich durch das Mondaugen Ritual eine mehrschwänzige Monstewaffe in Form eines Bijuus, die so mächtig ist, dass sie mit nem Schlag ein ganzes Reich auslöschen kann. Die Welt wird bis ins Mark erschüttert werden. Die Angst vor dieser Waff wird sämtliche Kriege verhindern. Die Menschen werden zu Stabilität und Frieden zurückfinden. Darum ist dies der einzige Weg um Frieden zu schaffen.", erkäuterte er. Das ist also sein Plan. Eines muss man ihm lassen, das hat er sich wirklich verdammt gut überlegt. Und es stimmt, ohne Druck wird es niemals Frieden geben...
„Also, nun weißt auch du über den Plan Akatsuki's Bescheid. Verrate ihn keinem Außenstehenden und vermeide es mit den anderen darüber zu reden. Es ist zwar unwahrscheinlich, aber es besteht jederzeit die Gefahr, dass euch jemand hören könnte. Und sei in Zukunft nicht mehr so streng mit ihm. Er liebt dich und in seinen Augen bist du perfekt. Das hat er mit dieser Tat wohl mehr als nur bewiesen.", er stand auf und ging aus dem Zimmer.

~ 𝕋𝕙𝕖 𝕆𝕌𝕋𝕊𝕀𝔻𝔼 ~                         [Deidara X OC] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt