~ 𝕋𝕙𝕖 𝕆𝕌𝕋𝕊𝕀𝔻𝔼 ~ [Deidara X OC]

30. Kopfgeldjagd

Am nächsten Morgen bin ich ziemlich früh aufgewacht. Ich habe mich nochmal bei Karasu bedankt und bin runter gegangen. Ich war anscheinend die Erste, die wach ist. Ein paar Minuten später kam Kisame: „Na, schon gefrühstückt?", befrüßte er mich. „Ja schon vor ein paar Minuten.", log ich, denn eigentlich habe ich nichts gegessen. „Perfekt, dann können wir ja in ein paar Minuten loslegen.", Kisame setzte sich mit einem Stück Pizza neben mich, danach gingen wir auf die Lichtung um zu Trainieren. Zuerst sollte ich in einfach angreifen, damit er sieht wie gut oder schlecht ich aktuell bin. Etwas später stoppte er mich: „Hmm, also irgendwie passt dein Kampfstil überhaupt nicht zu dem, der beschrieben wurde als du das Dorf überfallen hast...", sagte er nachdenklich. Oh nein, hab ich mich jetzt verraten? Kann er es sich denken? Sollte ich ihm davon erzählen...? Einen Momet standen wir uns still gegenüber. „Weißt du über die Sache mit Orochimaru Bescheid?", fragte ich zögerlich. „Deidara hat es mal erwähnt.", meinte er. „Ja also... er war das... nur eben in meinem Körper...", erklärte ich vorsichtig. Ich hoffe er verrät mich nicht. Kisame schaute mich verdutzt an: „Das heißt, vor mir steht gar keine Killerin?" „Nein, in Konoha sollte ich die ganze Zeit Anbu werden, bis ich von Sasuke entführt wurde. Und ich meine, vielleicht kennst du Kakashi, der ist mein Vater und hätte es sowieso nie zugelassen, dass ich jemanden-", erklärte ich mit wässrigen Augen. „Kakashi ist dein Vater?", fragte er geschockt. Ich nickte. „Boa, also des mit Orochimaru is n Problem... wenn Pain Wind davon kriegt, ist was los...", sagt er, „Aber Probleme sind da um gelöst zu werden, dann bring ich dir Tai-jutsu bei und du gehst n bisschen mit Kakuzu auf Kopgeldjagten. Dann kannst du das Gelernte gleich im richtigen Kampf einsetzen und lernst damit umzugehen Leute zu töten.", schlug er vor. „Das heißt... du erzählst es Pain nicht?", fragte ich verwundert. „Nein natürlich nicht.", antwortete er, „Nur Hidan und Zetsu darfst du es nicht sagen, die würden dich verpetzen. Und Tobi vielleicht auch nicht, der hat ein Talent sich zu verplappern.", lachte er. Den restlichen Tag trainierten wir. Ums Mittagessen kam ich zwar nicht herum, dafür verlief Abends alles nach Plan. Bevor ich mich schlafen legte, ging ich draußen noch knapp über eine Stunde Joggen.
Am nächsten Morgen fragte ich Kakuzu ob ich mal für einen Tag für Hidan enspringen kann -um das Gelernte umzusetzen-. Das es eigentlich um etwas anderes ging, konnte ich ihm nicht sagen, es bestünde die Gefahr von Zetsu belauscht zu werden. Kakuzu freute sich richtig, dass er eine Pause von Hidan bekommt und wir brachen zeitnah auf.
Nachdem Kakuzu einigen Hinweisen gefolgt ist meinte er schließlich: „Der da vorne auf der Straße mit dem Braunen Mantel ist es. Dann tob dich mal aus." Als ich auf ihn zustürmte und den Kampf begann, suchten alle Passanten in der Nähe Schutz in den Häusern. Es war ein ziemlich einfacher Kampf, da der Gegner nicht sonderlich stark war. Trotzdem setzte ich das um, was mir Kisame lehrte. Nur etwa eine Minute später lag der Verbrecher kampfunfähig auf dem Boden. „Das ging aber flott. Hidan hätte wegen seinen ganzen Ritualen zehn Minuten dafür gabraucht.", Kakuzu kam zu mir gelaufen, „Hättest im Kampf nicht vorsichtig sein müssen, den Kerl müssen wir sowieso tot abliefern." Er stand da und wartet wahrscheinlich darauf, dass ich dem Mann den Todesstoß gebe, doch ich kann es nicht... „Kakuzu ich... ich kann das nicht.", stammelte ich. „Was kannst du nicht?", fragte er verwirrt. Ich erzählte ihm von der Sache mit Orochimaru und von Kisame's Plan. „Achso und du willst unbedingt bei Akatsuki bleiben und dich darum anpassen, ist ja kein Problem.", er nahm mein Schwert und hielt es über die Brust des Kampfunfähigen, „Nehmen.", befahl er mir, also nahm ich das Schwert ein Stück unter seiner Hand in meine. „Und jetzt schau ihm schön in die Augen.", sagte er. Seine Augen bettelten förmlich danach zu leben. In ihnen sah ich die Angst und den Schmerz. Ich will ihn nicht töten, das kann ich nicht. Dann stach Kakuzu mit dem Schwert in unseren Händen zu.
Ich zuckte zurück, es fühlte sich grausam an. Das Licht in den Augen des Mannes erlischte und sein Kopf fiel langsam auf die Seite. Ich stand weiterhin geschockt da und konnte den Blickkontakt nicht brechen, bis Kakuzu den Mann über seine Schulter warf und mir deutete mitzukommen. „Das machen wir jetzt jeden Tag, irgendwann zuckst du nicht mal mehr mit der Wimper weil es dir egal ist. Sollte nicht allzu lange dauern.", erklärte er. Er lief zu einem Toilettenhaus, ich blieb vor der Tür stehen um zu warten. „Nein nein, mitkommen.", meinte Kakuzu. Hm wieso? Ich kann doch nicht einfach in eine Herrentoilette gehen. Kakuzu legte seine Hand auf die Steinwand und es öffnete sich eine geheime Tür. Man hat davor nichts gesehen, keine Fugen, nichts! „Hier wird abgeliefert und kassiert." erklärte er und betrat den Raum. Ich folge ihm und sah einen Mann in jenem Raum. Kakuzu legte die Leiche auf einen Tisch und der andere holte ein Buch heraus. Er schlug eine Seite auf und begutachtete den Toten. Verrückt, dass ein Krimineller sich durchs Bingo-Buch durcharbeitet. Er müsste selbst in Kategorie S eingetragen sein... „Es besteht kein Zweifel, das ist er.", meinte der der Mann und gab Kakuzu sein Kopfgeld in einem Koffer. Wir verließen das Gebäude und steuerten Richtung Hauptquartier. „Ach, es ist jedes mal aufs Neue überwältigend so einen Koffer überreicht zu bekommen." sagte er glücklich. Ich wünschte ich könnte das auch so einfach sagen, aber ich bekomme es nicht aus dem Kopf jemanden getötet zu haben. Ich sollte mich aber besser daran gewöhnen, da es ab jetzt zur Alltagsroutine gehört. Ich bin ja mal gespannt, wenn ich mal richtig an der Seite von Akatsuki kämpfe und es nicht -nur- um eine gesuchte Person geht. Wird sich mein Charakter dadurch auch verändern? Würde mich Deidara dann immernoch mögen? Diese Fragen schossen mir auf dem Heimweg wieder und wieder durch den Kopf und beschäftigte mich auch noch als ich Abends im Bett lag...
Karasu leistete mir wieder Gesellschaft. Es beruhigte mich etwas, durch sein weiches Federkleid zu streicheln. So konnte ich gut einschlafen.

Eigentlich wollte ich am nächsten Tag mit Kisame trainieren, der musste aber mit Itachi auf eine Mission, also ging ich wieder mit Kakuzu. Im Grunde lief es genau so wie gestern ab, nur, dass ich mein -Opfer- diesmal alleine umbingen soll... „Und jetzt...?", versuchte mich Kakuzu erwartungsvoll zu motivieren. Aber ich stand wie eingefrohren da und wollte das Schwert nicht senken. „Nur etwa zehn Zentimeter weiter runter, dann hast du's geschafft.", hoffte er. Ich hob das Schwert und schloss die Augen, das macht es mir leichter ihn zu -. Kakuzu packte meinen Arm: „Neiiiin, Augen bleiben offen!", befahl er. Ich sah ihn bettelnd an, aber er schüttelte den Kopf. Muss das sein...? War das gestern für den Anfang nicht schon genug? Ich zögerte, doch widerwillig stieß ich ihm das Schwert lagsam ins Herz. Mir wurde etwas schwindelig und meine Arme und Beine zitterten. „Geschafft! Du hast jetzt offiziell deinen ersten Mord begangen.", sagte Kakuzu glücklich und streckte mir seine Hand zum einschlagen hin. Ich hab ihm ein leichtes High Five, ich kann immer noch nicht glauben, was ich gerade getan habe. Ich habe jemandem das Leben genommen. Das wertvollste, was ein Mensch hat...
Auf dem Weg zum Abgabeort, musste ich auch noch die Leiche schleppen. Der Geruch von getrocknetem Blut und Schweiß war nicht gerade angenehm... nachdem der Mann im Geheimraum den Leichnahm kontrolliert hat, holte er wieder einen Geldkoffer heraus. Kakuzu deutete mit seinem Finger leicht auf mich und der Mann hielt mir die Belohnung hin. Ich nahm es an, auch, wenn es sich nicht richtig anfühlte... Dafür belohnt zu werden, jemanden getötet zu haben ist wenn man mal darüber nachdenkt einfach nur grausam. Kakuzu versuchte mir meine üblen Gedanken auszumerzen. „Schau, jetzt kannst du sogar mit Konan shoppen gehen, ohne, dass ich mich darüber aufrege." Ich antwortete ihm nicht, ich will einfach heim und das gedanklich verarbeiten.