2. Nächtliches Treffen

523 55 4
                                    

Die Schriftrolle war übergeben und wir durften noch ein paar Tage in Sunagakure bleiben, bevor wir unsere Rückreise antraten. Nach dem Abendessen ging ich mit Sakura in unser gemeinsames Hotelzimmer. Sie nervte mich die ganze Zeit damit was ich mir eingebildet hatte, als ich bei unserer Übernachtung in der Wüste Wache hielt. „Ist doch egal. Ich dachte da wäre jemand und fertig.“, antwortete ich nach einer Weile, in der Hoffnung sie würde sich damit zufrieden geben. „Ja ich weiß, aber wieso hattest du ein Kunai in der Hand?“, fragte sie. „Weil ich dachte da wäre ein Feind.“, sagte ich etwas genervt und ging ins Bad. Der Sand in meinen Haaren machte mich verrückt. Ich griff nach einer Bürste und kämmte mir die Haare. „Mach bitte schneller, ich will auch noch ins Bad!“, drängte Sakura. „Sekunde, ich bin noch nicht ganz fertig.“, rief ich als Antwort. Als ich mir sicher war, dass der ganze Sand aus meinen Haaren draußen war, ging ich aus dem Bad und ließ meine Team -genossin hinein. Ich zog die Vorhänge zu, ließ aber ein kleines Stückchen offen, damit ich von meinem Bett aus hinaus sehen konnte. Sakura kam aus dem Bad und legte sich hin. Es war bereits Nachts. Sie wünschte mir eine Gute Nacht und ich ihr ebenfalls. Wir beide schliefen schnell ein.

Gegen drei Uhr nachts wurde ich wach. Ich hörte ein leises Klopfen an dem Fenster. Ich setzte mich auf und schaute zu den Fenstern. An dem Stück wo ich frei gelassen hatte sah ich eine Hand. Sie wies darauf hin, dass ich raus sollte. Ich stand vorsichtig auf und ging auf den Balkon, den unser Appartement hatte. Ich machte die Tür leise auf um Sakura nicht zu wecken. Es war kalt, aber ich war selbst Schuld, ich hatte nur kurze Klamotten an. Ich sah mich um, doch auf dem Balkon war außer mir niemand. Ich kehrte mich wieder in Richtung Tür um hineinzugehen. „So sieht man sich wieder!“, sprach eine bekannte Stimme. Ich zuckte leicht zusammen und drehte mich zugleich um. Der Akatsuki von gestern stand auf dem Balkon-Geländer. „Woher weißt du, dass ich hier bin?“, fragte ich ängstlich. „Ich habe irgendwie so ein Gespür...“, antwortete er leise und sprang vom Geländer. „Aber... wieso bist du hier? Ist es nicht viel zu gefährlich?“, fragte ich. „Eigentlich schon, aber ich hatte das Gefühl, dich wieder sehen zu müssen.“, meinte er. „Ach wirklich? Du weißt schon ich könnte jetzt einfach schreien.“, schmunzelte ich. „Ich weiß... ich weiß aber auch, dass du es nicht tun wirst.“, grinste er. „Woher willst du das wissen?“, fragte ich. „Weil du Angst hast, dass ich dich verletze, oder gar töte.“, entgegnete er mir. „Ertappt.“, antwortete ich knapp und atmete tief aus. Es war eine Zeit lang still. Ich lehnte mich mit meinen Unterarmen auf das Geländer ab und schaute auf die Straßen Suna's. Sie waren leer, kein Wunder um diese Uhrzeit.
„Ist dir nicht kalt?“, fragte er vorsichtig. „Es ist ein bisschen frisch, aber ich bin es ja gewöhnt.“, sagte ich noch immer mit Blick auf die Straßen. „Du könntest krank werden...“, meinte er. Ich glaubte etwas Sorge in seiner Stimme gehört zu haben also fragte ich: "Machst du dir etwa Sorgen um mich?“ Ich wendete meinen Blick auf ihn und lächelte. Er schaute weiter gerade aus und stütze seine Hände neben mir auf dem Geländer ab. „Ich mache mir keine Sorgen um Konoha-nins.“, meinte er kühl. Ich stellte mich wieder gerade hin. “ Kommt mir anders vor.“, lachte ich leicht. „Denk was du willst.“, erwiderte er. Es wurde wieder still. Ich wollte gerne mehr mit ihm reden, aber ich weiß nicht worüber. Nach einer Zeit brach Deidara die Stille: "Yuri, kann ich dich fragen wie alt du bist?“ Er klang etwas unsicher. „Ich bin 17. Und du?“, fragte ich. Er schmunzelte leicht. „Ich bin 19“, sagte er schließlich. „Ziemlich jung für einen Nuke-nin bei Akatsuki“, meinte ich und sah ihn an. „Naja. Ich wollte eigentlich nie zu Akatsuki.“, sagte er. „Warum bist du dann dort?“, fragte ich nach. „Ich sollte gegen einen Uchiha kämpfen. Hätte ich den Kampf damals gewonnen, hätte ich ihnen nicht beitreten müssen... Aber naja...“, erklärte er mir. „Meinst du gegen Itachi?“, fragte ich vorsichtig. Er nickte. „Nach dem was der getan hat, wundert es mich nicht, dass er bei Akatsuki ist.“, murmelte ich. Wieder wurde es still. Wie ich diese Stille hasse. Es macht mich nervös, aber mir fällt einfach nichts ein über das wir reden könnten. Ein kalter Lufthauch wehte vorbei. Ich fröstelte. „Sicher, dass dir nicht kalt ist?“, fragte er lachend. „Ja ich geb's zu, mir wird langsam kalt...“, sagte ich und drehte meinen Kopf etwas von ihm weg. Nach einem kurzen Moment fragte ich: "Wer war eigentlich der andere?“ „Meinst du den, der mich immer Deidara-senpai nennt?“, stellte er die Gegenfrage. Ich nickte. „Das ist Tobi, mein Partner. Aber nur weil Sasori no Danna gestorben ist. Deine Kollegin da drin...“, erklärte er und deutete mit seinem Kopf auf unser Appartement. „Oh...“, antwortete ich, „Meinst du Akasuna no Sasori?“ Er nickte, „Ja, aber woher kennst du seinen kompletten Namen?“, fragte er und schaute mich an. Seine blauen Augen leuchteten im Mondschein. Der Wind wehte durch seine Haare, und ich erstarrte bei seinem Anblick. Seine Augen nahmen mich gefangen und ich konnte mich nicht bewegen, ich war wie festgefroren. Ich wollte ihm antworten, doch ich konnte nicht.
„Yuri? Ist alles ok?“, fragte er besorgt und verwirrt zugleich. Ich zuckte leicht zusammen. “Oh ähm, man hört einiges über den Giftspezialisten und den bekannten Marionettenspieler.“, sagte ich und löste meinen Blick. „Yuri...“, fing er nach einer Weile an „... Ich wollte eigentlich nur hier hin um dich wiederzusehen. Seit gestern bekomme ich dich irgendwie nicht mehr aus dem Kopf.“ Ich wurde etwas rot. „W-wie meinst du? Wir kennen uns doch gar nicht?“, stotterte ich verlegen. „Ich weiß. Ich erhoffte deswegen, dass wir uns besser kennenlernen.“, meinte er. „Wie soll das gehen? Du bist doch ein Nuke-nin und ich eine
Konoha-nin. Das ist doch verboten.“, sagte ich und machte einen kleinen Schritt nach hinten. „Ich weiß...“, murmelte er, „Ich möchte dich aber gerne öfters sehen.“, seufzte er. „Lass es mich überdenken. Vielleicht können wir uns in vier Tagen in der Nähe von Konoha treffen.“, schlug ich vor. „Ja, komm aber bitte nur, wenn du dich dafür entschieden hast, dass wir uns besser kennenlernen.“, sagte er. Ich nickte. „So, jetzt geh aber lieber rein, sonst wirst du echt noch krank!“, lächelte er. „Okay, dann pass du aber auf, dass dich hier keiner erwischt.“, entgegnete ich ihm ebenfalls lächelnd. „Das werde ich.“, meinte er und sprang vom Balkon von einem Dach zum nächsten. Danach tapste ich zurück in mein Bett. Ich hoffe mein Vater hat nichts von diesem geheimen treffen mitbekommen... Dann schlief ich ein.

~ 𝕋𝕙𝕖 𝕆𝕌𝕋𝕊𝕀𝔻𝔼 ~                         [Deidara X OC] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt