53. Heimgesucht

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(Kakashi's Sicht)
Als die Gestalten zur Ruhe kamen, konnte man die schwarzen Mäntel mit roten Wolken darauf erkennen. Sie sind also gekommen um die beiden zu holen... Es waren Itachi, ein grau- und ein orange-haariger Mann, sowie jemand dessen eine Gesichtshälfte schwarz, die andere weiß war. Ihre Gesichtsausdrücke waren kalt und emotionslos, außer des Orangenen: „Euch scheint es aber ziemlich gut zu gehen.“, warf er den beiden mit einer finsteren Mine vor. „Na hoffentlich haben sie sich auch dem entsprechend amüsiert!“, lachte der grau-haarige. „Euer kleiner Urlaub ist zu Ende.“, sprach der andere erneut. Deidara, der schützend vor Yuri und mir stand, schaute über seine Schulter verunsichert zu mir. Ich schüttelte leicht mit dem Kopf um ihm zu sagen, er solle sich nicht unterkriegen lassen. „Nein.“, stellte er sich dem scheinbaren Anführer von Akatsuki entgegen. Seine Stimme war selbstsicher, seine Körperhaltung zeugte eher vom Gegenteil. Bei dem was er durchmachen musste, wundert mich das nicht, aber Widerstand ist schonmal der Erste Schritt.
„Bitte, Deidara. Komm einfach friedlich mit.“, sagte der mit dem zwiegespaltenen Gesicht.
Der Anführer lief auf Deidara zu und gab ihm einen Kinnhaken, der ihn gegen die Wand prellen lies. Yuri und ich wurden, als hätte uns eine heftige Windböhe gepackt, in jeweils entgegengesetzte Richtungen, weggeschleudert und saßen nun beide in zwei Ecken des Raumes. Ich merkte, wie eine Person neben mich sprang. Ich drehte mich in dessen Richtung, um zu identifizieren, wer es war, doch stattdessen sah ich nur in zwei rote Augen. Das Rot, das anfangs nur in der Iris der Augen war, schien sich im gesamten Raum auszubreiten, wo es Leute berührte, verschwanden sie spurlos.
Auf ein Wiedersehen mit Itachi's Tsukuyomi hätte ich gerne verzichtet. Naja, immerhin hänge ich dieses Mal nicht an einem Kreuz.
„Keine Sorge ich habe nicht vor dir irgendwas anzutun.“, sprach er gleichgültig. Ich lies mich auf den Boden nieder: „Lange her, dass wir miteinander geredet haben.“, stellte ich fest. „Das stimmt wohl. Es ist viel passiert.“, meinte er. „Zu viel.“, stimmte ich mit. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen, dass ich es nicht geschafft habe auf deine Tochter aufzupassen.“, meinte er, sein Blick gerade aus gerichtet, als traue er sich nicht mir in die Augen zu sehen. „Du hast doch ein Auge auf sie geworfen, man kann ja nicht erwarten, dass du sie rund um die Uhr bewachst. Ich habe es mit deinem Bruder immerhin auch nicht geschafft...“, sagte ich und konnte ihm nun auch nicht mehr ins Gesicht sehen. „Sasuke...“, sagte er leise vor sich hin. „Hast du nochmal was von ihm gehört?“, fragte ich vorsichtig. Er nickte leicht, also wartete ich, bis er von sich aus beginnt zu reden: „Er lebt leider nicht mehr.“, antwortete er knapp. Was?! Aber wie? Ohne ein Wort zu sagen stand ich auf und zog ihn in eine Umarmung. „Ist schon ok. Ich bin nicht hergekommen, um Trost zu suchen.“, meinte er. „Ich weiß wie sowas ist... lass es ruhig raus.“, schlug ich vor. „Naja, das musste ich dir sagen, bevor ich gehe. Danke, dass du in unserer Jugend immer an meiner Seite warst.“, drückte er mich weg. „Hey! Du machst jetzt aber nichts dummes, oder?“, fragte ich. „Nein, nein, so war das nicht gemeint.“, meinte er und löste sogleich das Gen-Jutsu auf.
Als ich erneut zu ihm rüber sah, hustete er kräftig auf seinen Handrücken, welchen er gleich danach versuchte mit seinem Ärmel zu verstecken. Ich glaubte darunter Blut gesehen zu haben. „Was ist los, hast du gerade Blut -?“, fragte ich. „Mach dir keine Sorgen um mich.“, bat er und zeigte in die Richtung der anderen Akatsukis, während er nochmals begann zu husten. Erst jetzt sah ich, wie der Anführer sich meine regungslose Tochter über die Schulter warf und Deidara ebenfalls bewusslos an der Wand lehnte, gegen die er vorhin gestoßen ist. „Nein!“, rief ich und stürmte los. Itachi, der mittlerweile auf dem Boden saß, versuchte mich noch schwach am Ärmel aufzuhalten, doch ich war zu schnell, wesshalb er ihn nur noch leicht striff.
Aber wieso bin ich so langsam? Alles ist auf einmal so langsam.
Das Geräusch, das seine Finger machten, als sie über den Stoff meines Hemdes striffen hallte in meinen Ohren. Ein Geräusch, das immer greller und lauter wurde. Alles bewegte sich auf einmal in Zeitlupe. Mein Fuß, der in der Luft war und wohl noch ewig brauchen würde, bis er wieder den Boden berührt. Die furchteinflößenden, lila Augen, die der Anführer langsam in meine Richtung wendete... Ich versuchte mich weiter umzuschauen, doch sah nur noch, wie eine rote Sense auf meinen Kopf zukam.

(Yuri's Sicht)
Als ich aufwachte, spührte ich, wie mein Körper hin und her schaukelte. Zudem tat mein Nacken ziemlich weh... im Vergleich zu Pain hat mir Kabuto wirklich sanft die Finger in den Nacken gedrückt..
Ich hörte die Schritte von mehreren Personen. Die Akatsukis haben uns also mitgenommen. Ich sah nach oben, zu der Person, die mich in dessen Armen trug. Feuchte, schwarze Haare hingen in sein blasses Gesicht. „Itachi?“, fragte ich leise. Er senkte seinen Blick und sah mich vorerst still an. Sein Gesicht war in Schweiß gebadet, wesshalb auch seine Haare an seiner Haut hafteten. Zusammen mit dem schlaffem Gesichtsausdruck und die roten, müden Augen, sah er wirklich fertig aus. Was ist nur mit ihm? „Es tut mir so Leid...“, krächste er leise. „Was tut dir Leid?“, fragte ich. Anstelle mir zu antworten, wendete er seinen Blick von mir ab. „Geht es dir nicht gut?“, fragte ich erneut. „Wenn irgndetwas mit mir ist... musst du zu Kisame gehen.“, keuchte er.

~ 𝕋𝕙𝕖 𝕆𝕌𝕋𝕊𝕀𝔻𝔼 ~                         [Deidara X OC] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt