Kapitel 8

5.2K 326 11
                                    

Caleb

Heute sollte ich wohl wieder zu Schule gehen. Einen Tag schwänzen reicht. Also stehe ich auf, wasch mir Schlamm und Blut aus den Haaren und vom Körper, gehe runter und Frühstücke. Dann gehe ich aus dem Haus, steige in mein Auto und fahre zur Schule. Angekommen parke ich mein Auto auf meinem Stammplatz und steige aus. Der Mini parkt ein bisschen weiter entfernt, der Lack schon wieder ausgebessert. Scheibenwischer hat er trotzdem keine. Da kommt die Mini-Fahrerin auf mich zu, ihr Gesicht wutverzerrt. "Was fällt die ein du Arsch? Du wirst die Reperaturkosten zahlen und komm mir jetzt nicht wie Alaric daher! Mit dem habe ich auch schon geredet!" "Das hast du überlebt?" "Nein. Ich bin nur ein Geist, weißt du? Zahl, dann lass ich dich in ruhe, ansonsten kannst du dich auf was gefasst machen!" Ich lache auf und kriege mich einfach nicht mehr ein. "Jetzt erklär ich dir mal was. Ich weiß, dass du wegen deiner Schrottkarre gestern bei mir warst und ich weiß auch, dass du gesehen hast, wie die Bullen geflohen sind. Also erklär mir, wieso sollte ich angst haben vor so einem kleinen, wehrlosen Mädchen?" "Woher...", weiter kam sie nicht, ich drängte mich einfach an ihr vorbei und lief zu meinen Kumpels. Ein einziger Blick genügte und die Schlampen verzogen sich. "Was ist denn mit dir los?" "Die mit dem Mini hat versucht, mir zu drohen." Alle neun fingen gleichzeitig an zu lachen. "Ernsthaft?" "Jope. Außerdem habe ich wohl ein Geheimtreffen platzen lassen." "Meinst du, nachdem du von der Klippe gesprungen bist? Alaric wollte dir schon hinterher springen, aber außer die überlebt das wohl keiner. Wir konnten ihn gerade noch stoppen! Und deine Spur haben wir auch nicht gefunden." "Ich hatte mich in Schlamm gewälzt. Aber zurück zum Thema: Die haben gesagt, die wollen Lebendfallen aufstellen und uns in den Zoo bringen. Ich habe gelauscht, da kam einer raus. Hat mich scheinbar nicht gesehen, ist aber in meine Richtung gegangen und als ich ihn dann nicht mehr näher kommen lassen wollte, habe ich geknurrt. Letztendlich dürfte er jetzt im Bett liegen und sich vor Schmerzen winden." "D-du hast ihn verwandelt?" "Nein, es war eher ein Warnbiss. Nicht genug für eine Verwandlung, aber schmerzen wird er davon trotzdem bekommen." Sie nickten als es zur ertsten Stunde gongte, dann teilten sie sich auf und gingen in ihre jeweiligen Stunden. In jeder Klasse ist mindestens einer von ihnen, um auf zu passen, dass niemand der Normalos Mist baut, den sie ihnen in die Schuhe schieben. Sie machen sich selber genug Ärger! Als er das Klassenzimmer betritt, stehen neben dem Pult die Polizisten von gestern. Unwillkürlich spannte er seinen Kiefer an und ballte die Hände zu Fäusten. Als sie mich sehen, lächeln sie mich an. Ich mustere sie nur von ober bis unten. Wie sind die bloß durch die Türen gekommen? Einer schien meinen spöttischen Blick zu sehen, da er mich fragt:"Was ist den so lustig?" "Ach nichts, ich habe mich nur gewundert, wie sie durch die Türen gekommen sind, so ohne Abreißkugel..." Sein Gesicht verhärtete sich, während die ganze Klasse anfängt zu lachen, zumindest versuchte er das. Ist aber schwer, wenn überall Fett dranhängt. "Sie kommen jetzt mit! Sie werden in das naheliegende Kinderheim gebracht, ob sie wollen oder nicht." 'Jungs? Kommt sofort hierher! Sonst verwandle ich mich noch!´ Ich teilte meine Gedanken mit den neun, die keine Minute später hinter mir stehen. "Wie haben sie das gemacht? Die haben das doch gar nicht wissen können!" "Wenn ich sie wäre, würde ich schauen, dass ich hier so schnell wie möglich verschwinde! Wir sind alle nicht allzu begeistert davon, dass sie unserem Caleb hier, gestern eine Scheibe eingeschlagen haben. Seinen wir mal ehrlich, sie kämen nicht mal gegen Caleb alleine an und wir stehen hier aber zu zehnt vor ihnen. Verschwinden sie!", Alaric steht links hinter mir. Ich bin der stärkste, aber er ist auch nicht gerade ein Schwächling, außer ihm schafft es keiner, meine Faust abzubremsen. Warum auf der linken Seite? Ich bin Linkshänder. Er legt seine Hand auf meine Schulter um mich zu beruhigen, aber ich schüttle sie ab und gehe auf die Polizisten zu. Es ist mir egal, wie der Lehrer oder die Schüler mich anschauen, ich platze gleich vor Wut. "Sie. Verschwinden. Jetzt! Wenn sie oder einer ihrer Kollegen sich noch mal blicken lässt, kann ich mich nicht mehr zurückhalten!" Sie schienen zu merken, wie ich krampfhaft versuchte, meine Faust nicht in ihrem Gesicht landen zu lassen. Langsam traten die Adern hervor, pochten und wurden immer deutlicher sichtbar, je näher ich der Verwandlung bin. "Sie sollten jetzt wirklich gehen. Caleb ist kurz davor, auszurasten!", meint jetzt Pascal auf meiner rechten Seite. Die Polizisten schlucken, verschwinden aber so schnell sie können. Ich senke den Blick um meine Arme zu betrachten. Die Adern treten schwarz hervor, die Muskeln angespannt. Als ich den Blick wieder hebe, schaut mich der Lehrer geschockt an. "Danke Jungs, sonst würden die Bullen jetzt im Krankenhaus liegen." "Meinst du nicht eher im Leichenschauhaus?" "Sehr witzig, Alaric" Die Schüler schauen uns alle geschockt an. "Starrt wo anders hin!" Sofort ziehen sie die Köpfe ein, ich weiß auch warum. Ethan steht in der Tür und redet. Das macht er normalerweise nicht, somit sind sie seine Stimme nicht gewohnt, die immer drohend klingt. Noch dazu seine Augen, die einen zu durchbohren scheinen. Er ist nach Alaric mein bester Freund, das schon lange vor unserer Verwandlung. "Ich verzieh mich, bis später Caleb.", er nickt mir einmal respektvoll zu und geht dann den Gang zurück zu seinem Klassenzimmer. Plötzlich beginnt Cole lauthals zu lachen. "Ihr solltet auch gehen." nachdem sich Cole wieder beruhigt hatte, nicken die Acht und sind dann schon verschwunden. Ich gehe in die letzte Reihe und lasse mich auf meinen Stuhl sinken, die Blicke der Schüler und des Lehrers folgen mir. "Was? Ich dachte wir machen Unterricht?" Schnell drehten sich die Mädchen und Jungen zur Tafel, während der Lehrer mit zitternder Stimme den Unterricht führte. Ansonsten ist heute in der Schule eigentlich nicht viel passiert.

Howl - Das Heulen der WölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt