Aria
Wieso hat sie das getan? Ein Glück hat Caleb ihre Gedanken gelesen und mir ihr Geheimnis verraten! Und ganz ehrlich, Caleb ist echt ein guter Schauspieler, zumindest was Unwisseheit angeht, genau wie die anderen Jungs. Alle haben gehört, wie sie von Fenster zu Fenster geschlichen ist und sie dann die Haustür geknackt hat. Jetzt sitzt sie unten im Keller und schreit ab und zu schmerzerfüllt auf. "Was hast du ihr gegeben?" "Etwas von dem Werwolfsgift." "Du hast die gebissen?!" "Iuuh, nein! Ich habe etwas von Nicks Gift in eine Ampulle und ihr das dann per Spritze verabreicht!" "Warum nicht deins?" "Weil meins viel stärker ist. Hätte ich ihr die selbe Menge von meinem gegeben, würde sie jetzt nicht schreien, sondern heulen." "Ach so. Armer Nick!" "Er weiß nichts davon." "Wie?" "Ich habe ihm etwas abgezapft. Besser gesagt jedem von ihnen. Falls ich nicht da bin und sie schwer verletzt sind, heilt ihr Gift sie. Schau mich nicht so verwirrt an!" "Willst du mir damit sagen, eure Spucke kann euer Leben retten?!" "Wenn es die eigene oder meine ist, sozusagen." "Cool!" Er kommt zu mir und legt einen Arm um meine Taille, um mich zu sich ziehen zu können. "Ich denke, wir sollten es tatsächlich offiziell machen.", murmel ich und schau ihm denn in die Augen. Ein breites Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus, dann hebt er mich hoch und wirbelt mich durch die Luft. "Schon gut, mir wird schwindlig!" Als ich wieder festen Boden unter den Füßen habe, gehe ich runter in den Keller, um nochmal mit Bonny zu reden. Caleb ist dicht hiner mir und strahlt wieder dieses beschützerische aus, wodurch ich mich entspanne. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich jeden Muskel in meinem Körper angespannt hatte! Caleb nickt Alaric und Cole zu, die mit grimmigem Blick die Tür versperren. Beide gehen einen Schritt zur Seite, sodass ich und Caleb rein können. Die Tür schließt sich hinter uns und ein kleiner Spalt geht auf, durch den uns kalte goldene Augen beobachten. Und ich dachte immer, Gold wäre eine warme Farbe! "Alaric, wenn ich mit der Hand winke, öffnest du die Tür, klar?" "Ja" "Bonny? Wo bist du?" Ein ächtzen kommt aus dem Schrank, wahrscheinlich hat sie sich darin versteckt. Caleb reißt die Tür auf und tatsächlich, Bonny sitzt zusammengekauert auf einem der Bretter. "Lasst mich hier raus!" "Nein" "Lasst. Mich. Hier. Raus!" "Warum?" "Ich brauche Wasser!" "Du hast da drinnen eine Dusche!" "Die funktioniert nicht!" Caleb schiebt mich auf die Tür zu und geht dann zu der, hinter der das Bead liegt. Er öffnet sie, geht zur Dusche, schlägt ein wenig daran rum und schaltet dann an. Reines, klares Wasser prasselt auf den Boden und Bonny hechtet darauf zu. Kaum berührt sie das Wasser, wachsen ihre Beine und werden länger. Sie verbinden sich und ab ihrer Hüfte wachsen ihr blau schimmernde Schuppen. Ihre Füße werden dünn und breiten sich zur Seite aus, bis eine Meerjungfrau vor mir sitzt. "W-was..." "Verwirrt? Ihr Narren! Wie wollt ihr es mit einer Meerjungfrau aufnehmen ihr mickrigen Menschen? Ich kann Caleb schützen, hörst du Pascal?" "Tja, jetzt bist du der Narr und Naiv noch dazu! Was glaubst du was das war, was ich dir gespritzt habe, hm?" "I-ich weiß es nicht! Schlimm kann es ja nicht sein!" "Es war ein Gift!" "Na, damit werde ich schon fertig. Kein Gift kann mir etwas anhaben, außer Werwolfsgift... Scheiße!" "Wow, sie hat´s kapiert!" Inzwischen stehen alle zehn hier drin und beobachten sie mit spöttischem Blick. Sie wussten es! Sonst hätten sie ihr auch normales Gift geben können, sie müssen es gewusst haben! Bonny windet sich, ihre blauen Schuppen werden grau, dann schwarz. "Ja, wir wussten es. Der Geruch ist unverkennbar! Werwölfe sind in der Welt der Zauberwesen die mächtigsten, aus dem ganz einfachen Grund, dass wir unser Wissen, unsere Gaben, alles was wir haben, von den Hexen verliehen bekommen haben! Ihr wurdet erschaffen, damit wir uns nicht langweilen, aber keiner von euch kann etwas gegen uns ausrichten!" Bitte was? Hexen? Ich würde ja jetzt gerne ausflippen, aber ich habe mich scheinbar schon an das übernatürlich gewöhnt. Einzelne schwarze Schuppen fallen aus, allerdings wachsen gleich neue nach. Stück für Stück verwandelt sich ihre Ozeanblaue Flosse zu einer trostlosen schwarzen. "Du bist ein Bastard, von allen verachtet. Deine Schwestern haben dich aus ihrer Welt verbannt! Das Gift wird dich nicht töten, es wird dir nur die Flosse nehmen und dich zu einem normalen Mensch machen. Jedes Gift hat seine eigene Wirkung und das ist die von Nicks." Jetzt verstehe ich, warum er das von Nick genommen hat und nicht das von zum Beispiel Alaric oder Ethan! Er will sie nicht töten! "Bitte! Tötet mich, als Mensch will ich nicht leben!" "Ich werde dich nicht töten. Das wäre zu hart. Wir sollen das Gleichgewicht zwischen den Spezies wahren und das hast du gebrochen. Du wirst dich nicht selbst töten können, dafür habe ich gesorgt." Caleb geht auf sie zu und schaut ihr in die Augen. Nachdem sie geblinzelt hat, ist die Wut und die Angst aus ihrem Blick gewichen, zu sehen war nur Verwirrung. "Was mache ich hier? Oh, hi Aria!" Ich weiche einen Schritt zurück. "Sie hat vergessen, dass Werwölfe, Nixen und sonstige übernatürliche Wesen existieren. Der Teil, der sie böse gemacht hat ist weg. Die Nixe hat ihren Geist kontrolliert, sie ist jetzt sie selbst." Er streichelt mir über den Rücken und zieht mich dann mit sich aus dem Zimmer. "Du schaust müde aus. Leg dich schlafen!" Ich lege mich hin und ziehe ihn mit mir, sodass er neben mir aufs Bett fällt. Es ist noch nicht vorbei, sie war erst der Anfang spukt es durch meinen Kopf und ich gebe der Stimme recht. Es ist noch lange nicht überstanden!
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Ich hoffe, es gefällt euch, auch wenn es ein wenig kindisch ist. Ich wollte Nixen als die Bösen reinbringen, hoffe es ist mir gelungen!
Eure Moon
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Howl - Das Heulen der Wölfe
Hombres LoboEin furchterregendes Heulen aus dem Wald und leuchtend gelbe Augen, die einem aus dem Dickicht heraus beobachten. Mehr braucht es in dieser Stadt nicht, um die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen zu lassen. Arias Umzug hätte sie an k...