Caleb
Kurz darauf sind Aria und ich schon auf dem Weg zum Kinderheim, wo wir den kleinen abholen sollen. "Wie heißt er eigentlich?" "Keine Ahnung. Denkst du, wir müssen ihn wirklich verwandeln?" "Ich fürchte ja, aber erst wenn er älter ist." Aria nickt und schaut dann wieder aus dem Fenster. Neben uns her läuft Ethan an der Baumgrenze und passt auf, dass es niemandem auffällt, dass wir zum Kinderheim fahren. Es ist unwahrscheinlich, dass jemand wie ich ein Baby aus dem Kinderheim holt, zumindest unwahrschenlich, dass es gute Absichten sind. Mein Ruf eilt mir vorraus, was manchmal ein Segen und manchmal ein Fluch ist. Auch Scarlett läuft am Waldrand entlang, weil wir bei ihr eine interessante Fähigkeit festgestellt haben. Was es ist? Sie kann mit einem Biss Erinnerungen kontrollieren, also sie verändern oder einfach verschwinden lassen. Sie wollte nicht ohne Deric los, also läuft auch er jetzt am Waldrand entlang, was Ethan echt nervt. Scheinbar will er was von Scar. Als ich vor dem Kinderheim stehen bleibe, verkrampfe ich mich und ich bin mir ziemlich sicher, dass man meine Pulsadern deutlich sehen kann. Zumindest treten die Adern an meinen Armen hervor und pochen förmlich. "Wenn du da nicht rein willst, musst du nicht. Ich kann den kleinen auch alleine holen!" "Nein, ich komme mit. Scar kommt auch mit rein." "Und Deric?" "Der wohl auch. Ohne ihn geht sie da nicht rein!" "Ok, dann hol ich die Beiden und du wartest hier!" Ich nicke, während Aria schon aussteigt und die beiden holt, während Ethan das Auto im Auge behalten soll. So ein Audi R8 ist doch etwas kostspieligeres, dass unheimlich viele gerne hätten. Ich steige aus, als ich höre, dass sie wieder zurück kommen, werfe die Autotür zu und sperre zu, bevor ich den Schlüssel zu Ethan werfe, der inzwischen als Mensch am Waldrand steht. "Gut, gehen wir rein." An einem kleinen Tresen steht ein Schild. Bitte warten, wir sind gleich zurück. Kurz darauf kommt eine Frau mit grimmigem Blick und einem streng gebundenen Zopf um die Ecke und setzt sich dann auf den Stuhl hinter dem Trsen. "Was kann ich für sie tun?" "Wir würden gerne den kleinen Adoptieren, der neu hier rein gekommen ist." "Zu uns kommen jeden zweiten Tag neue Kinder. Sind sie sich sicher, von wem sie reden?" "Seine Eltern wurden von den Wölfen getötet." "Achso, den. Ich weiß nicht, ob sie dafür geeignet sind!" Wie gut, dass ich Deric drausen habe warten lassen! Er kommt zum Angriff geduckt als Wolf rein und bedroht die Frau. "Ich bin da anderer Meinung!" "I-ist d-das e-ein W-wolf?" "Ich weiß nicht, sagen sie es mir!" "Ja, eindeutig!" "Wow, die Kinderheimlady kann einen Köter von einem Wolf unterscheiden, applaus!" Ich liebe es, meinen Ruf zu verteidigen, auch wenn wir ihre Erinnerung so manipulieren werden, dass ich sie anderweitig bedroht habe, aber ein Wolf ist doch etwas anderes wie eine Pistole. Es ist leicht, eine Pistole zu fälschen, aber einen Wolf? Ich habe noch nie einen Hund gesehen, der noch Ähnlichkeit mit einem Wolf hat und wenn doch, sind sie zu klein. Die Frau schaut mich kurz wütend an, bis ihr Blick auf den Wolf fällt, der die Zähne bleckt und sie wütend anknurrt. Sie schluckt hörbar und murmelt dann:"Folgen sie mir!" Ich winke Deric hinter mir her. Ich lasse doch mein Druckmittel nicht einfach so stehen! Und wenn ich mich verwandle, ist das Geheimnis raus. Sie führt uns in ein Zimmer voller Babywiegen und geht dann zu einer hässlichen, schäbigen in der hintersten Ecke des Zimmers. "Seine Eltern konnten uns kein Geld geben, damit er ein schönes Bett bekommt, also hat er das da gekriegt." "Und wenn ich im Kinderheim wäre? Würde ich dann auch ein schäbiges Zimmer kriegen, weil meine Eltern es nicht zahlen können? Müsste ich dann mein Vermögen her geben?" "Ja. Es würde der Stadt gespendet werden, die es dann für Spielplätze und Straßen nutzen würde. Aber so viel Gelb können sie gar nicht haben, also... könnten sie es wahrscheinlich behalten. Was bringen der Stadt 100§? Das ist nichts!" "Ich bin Multimilliardär. Meine Eltern hatten eine große, bekannte Firma." Die Frau reißt die Augen auf. "Die ganze Stadt ist der Meinung, sie hätten das alles gestohlen oder die eigentlichen Besitzer bedroht!" "Habe ich aber nicht. Das Baby." Ich deute auf den kleinen, der friedlich in seinem Bett liegt. "Hier" Sie drückt ihn mir in die Hand und reiche ihn an Deric weiter. "Sie wollen das Kind nur als Spielzeug für ihren Wolf? Sie sind doch verrückt!" "Er bringt es nur nachhause! Und jetzt gehen sie mir nicht auf den Sack, sonst bringe ich sie doch noch um!" Wieder schluckt sie hörbar und ich drehe mich zufrieden lächelnd um. "Na dann, tu deinen Job!", raune ich Scar im vorbei gehen zu und verlasse dann das Gebäude. Drausen sehe ich ein paar Jungen, etwa in meinem Alter, am Waldrand, die in der Erde rum wühlen. "Er hat ihn da hin geworfen, ich weiß es ganz genau!" "Sicher, dass er den Schlüssel einfach in den Wald wirft? Ich meine, es ist ein R8!" Ich lehne mich am Türrahmen an und sehe dann Ethan, der sich hinter einem Baum versteckt und sich das Lachen verkneifen muss. Sie machen das also schon etwas länger. "Wenn wir den Schlüssel von seinem heiß geliebtem Auto haben, können wir ihn erpressen! Der könnte uns so viel geben! Er könnte zum Beispiel dafür sorgen, dass die Mädchen alle mit uns schlafen wollen oder er kann uns zeigen, warum er so beliebt ist!" "Stimmt, wir hätten endlich mal wieder etwas gegen ihn in der Hand!" "Aber wenn er das Auto so sehr mag, warum wirft er dann den Schlüssel einfach in den Wald? Habt ihr den Wolf gesehen, der ins Kinderheim gegangen ist? Der gehört bestimmt zu ihm!" "Mir egal, wenn er da wäre, hätten wir das doch schon längst gemerkt! Ein so großer Typ kann ja nicht wirklich leise sein, oder?" "Tut mir leid, dass ich euch unterbreche, aber ich bin der Meinung, ihr habt jetzt lange genug verstecken gespielt." Mit diesen Worten stoße ich mich vom Türrahmen ab und gehe auf die fünf zu, die in der Bewegung erstarrt da stehen. "Ethan? Mein Schlüssel!" Aus dem Wald fliegt mir mein Schlüssel entgegen, den ich mühelos auffange. "Der hat ihn gar nicht in den Wald geworfen! Der hässliche Arsch hat ihn zu Ethan geworfen! Hey, Bro! Hättest du uns nicht einfach den Schlüssel geben können?", den letzten Teil schreit er in den Wald, weil er Ethan nicht sehen kann. Langsam kommt er auf uns zu und stellt sich dann knapp hinter mich. "Du gehörst nicht mehr zu uns?" "Das versuche ich euch seit drei Jahren klar zu machen." Gut, jetzt wäre das geklärt. "Euch ist klar, dass ich diese Beleidigung nich auf mir sitzen lasse, oder?" "J-ja. Aber der eine Wolf kann uns nichts! Wir sind zu fünft!" "Gut, dass ich mehr wie nur einen hier habe!" Bei diesem Stickwort kommen Deric, Scar und Aria aus dem Gebäude und setzen sich hinter mich. "Das ist doch total feige!" "Keine Angst, die drei Sorgen nur dafür, dass ihr nicht abhaut. Zwei von euch werden gegen mich kämpfen, zwei gegen Ethan und der letzte wird waarten und dann gegen mich kämpfen. Noch Fragen?" "Ja. Dürfen wir gehen?" Die fünf fangen an, zu laufen, werden aber kurz darauf von den drei Wölfen umzingelt. Gehen sie nur einen Schritt, werden sie angeknurrt und nach ihnen geschnappt. "Ich habe es doch gesagt. Sie werden aufpassen, dass ihr nicht abhaut!"
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Heute mal etwas länger ;) Hoffe es hat euch gefallen, mal diese Seite an Caleb richtig kennen zu lernen. Also diese überlegene, mächtige, bla bla bla. Nächstes Kapitel geht es an der Stelle weiter, vllt aus der Sicht der fünf Jungen, besser gesagt, aus der Sich von einem von denen. Dann habt ihr sicher schon gemerkt, dass der kleine keinen Namen hat und an dieser Stelle seit ihr gefragt! Außerdem brauche ich noch die Rudelnamen von Taylor, Newt, Nick und Alby(Kapitel 44)! Und ihr habt sicher schon gemerkt, dass Saya, Deric und Scar neu dabei sind. Diese Personen wurden nicht von mir erstellt, sondern von lesern! Wenn ihr wollt, könnt ihr mich auch privat anschreiben und einen der 50 neuen gestalten! Würde mich freuen ;)
Eure Moon
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Howl - Das Heulen der Wölfe
WerewolfEin furchterregendes Heulen aus dem Wald und leuchtend gelbe Augen, die einem aus dem Dickicht heraus beobachten. Mehr braucht es in dieser Stadt nicht, um die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen zu lassen. Arias Umzug hätte sie an k...