Kapitel 17

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Caleb

Mir tut alles weh, meine letzte Verwandlung ist schon zu lange her! "Ich muss weg. Wir sehen uns später wieder, ok?" "Ähm, ok", antwortet Aria zögerlich. Ich laufe raus und verwandle mich mit einem letzten Blick auf das Haus. Zum Glück, sie hat nichts gesehen! Ich laufe durch den Wald, mal links, mal rechts, einfach irgendwohin. Als der Mond über dem Haus aufgeht, mache ich mich auf den Heimweg. Doch ich war unvorsichtig, als ich mich zurückverwandelte, denn Aria muss mich aus dem Fenster gesehen haben. "Was war das gerade?" "Was meinst du?" "Da war ein Wolf und dann bist aufeinmal du da gestanden! Und erkläre mir jetzt nicht, dass habe ich mir eingebildet!", am ihrem Arm ist ein roter Fleck. "Du hast dich gezwickt?" Sie zuckt mit den Schultern und schaut mich abwartend an, ihre Arme vorm Brustkorb verschränkt. "Also?" "Ich weiß nicht, ob ich dir das erzählen sollte..." "Solltest du. Ich kann aber auch die anderen fragen, die wissen bestimmt bescheid!" Ich mache einen Schritt auf sie zu, ihre Augen aufeinmal weit aufgerissen. "Das wagst du nicht!" "D-deine Augen! Sie sind gelb!" Schnell drehe ich mich weg und rede dann weiter. "Ich glaube kaum, dass die anderen dir was sagen würden, ansonsten würden sie bestraft werden, von mir persönlich." "Das kannst du?" "Ja" "Warum?" "Sie stehen unter meinem Befehl." Sie schaut mich fragend an, ich kann ihren Blick spüren. "Mehr brauchst du nicht zu wissen." Sie greift mich am Arm und drht mich zu sich um, ich schaue an die Decke. Die Flecken sind mir davor nie aufgefallen! "Schau mich an. Bitte." Widerwillig schaue ich ihr ins Gesicht. "Ist da ein Zusammenhang mit deinen Augen und der Tatsache, dass sich ein Wolf gerade in dich verwandelt hat?" "Als hättest du es dir noch nicht zusammengereimt..." "Stimmt. Du bist in dem Rudel, das heißt du bist ein Werwolf... Da die anderen Jungs immer bei dir hängen, würde ich sagen, dass sie auch Werwölfe sind. Da du mir gerade erklärt hast, dass sie deinem Befehl unterstellt sind, nehme ich an, dass du der Betha bist. Der Alpha... keine Ahnung wer das ist, aber das muss dann Dark Demon sein." "Du hast keine Angst?" "Nein. Mein Vater ist kein Alkoholiker, er ist ein Vampir." "Heißt dass, du bist ein Halbvampir?", angewidert verziehe ich mein Gesicht. "Nein, er hat sich erst nach meiner Geburt verwandeln lassen." "Er wollte das?" "Ja. Er hatte Krebs und war noch einen Monat von seinem Tod entfernt." "Achso. Dann war es dein Vater, der in der Nachbarstadt Menschen verschwinden ließ?" "Ja." "Du hast da ein wenig falsch bei deinen Vermurungen..." "Was denn?" "Ich bin... der Alpha..." "Wie bitte?", sie kreischt hysterisch. Sie will raus rennen, doch ich bin schneller und kann sie am Arm greifen. "Lass mich los, du Mörder!" Autsch... Ich lasse sie los, sie rennt die Straße entlang und verschwindet um die Ecke. Ich wollte doch nur ehrlich sein, verdammt! Naja, vielleicht ist es besser so... wenigstens kann ihr jetzt nichts passieren, sie trägt jam einen Geruch an sich, dass wird andere übernatürliche davon abhalten, sie auch nur zu berühren. Außer Vampire... Scheiße! Ihr Vater! Wenn er mich riecht, wars das! Zumindest für sie! Ich verwandle mich und stürme durch den Wald zu ihrem Haus, dort angekommen heule ich laut. Sie öffnet ihr Fenster und schaut sich um, bis sie mich entdeckt. Ihr Blick bleibt an mir kleben, traurig und verletzt. "W-wieso t-tötest du M-menschen?" "Ich kann es nicht kontrollieren, nicht Vollmonds! Deswegen habe ich zu dir gesagt, du musst am Vollmond hier her!" "Hast du nicht ein Verlies im Keller oder so wie in den Filmen?" "Doch, mein Rudel konnte es zurück halten aber mich nicht." Sie schlägt das Fenster zu. Sie hat sich mit mir in Gedanken unterhalten, also sollte das auch möglich sein, wenn sie das Fenster schließt. Es ist ja nicht so, dass sie hören muss, was ich für Geräusche mache. Viel würde sie nicht verstehen außer: winsel, bell, winsel, heul. "Ach komm, wieso hast du denn jetzt Angst?" "Warum fragst du? Du tötest ja nur Vollmonds!" "Ich kann nicht töten, wenn jeder im Haus wäre! Jeden Vollmond wieder werden überall Warnungen gesprochen, trotzdem brauchen ein paar diesen Kick!" "Achso und deswegen kannst du nichts dafür?" "Denk was du willst. Mir egal", ich drehe mich um und will in den Wald laufen, als sie die Tür öffnet. "Warum wolltest du dann, dass ich in deinem Haus bleibe? Es gibt doch nichts gefährlicheres!" "Falsch. Ein Wolfsrudel tötet nie in der Höhle oder insgesamt in der Behausung, höchstens ein paar Meter entfernt. Vollmonds zieht es uns immer zur Stadt!" "Und das soll ich dir glauen?" "Wie gesagt, es ist mir egal. Tschüss.", ich drehe mich um und laufe in den Wald. Ich hätte ihr nicht sagen sollen, dass ich der Alpha bin aber jetzt ist es schon zu spät. Ich muss sie ignorieren, es wenigstens versuchen. Sie vergessen.

Howl - Das Heulen der WölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt