Kapitel 79

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Aria


Ich ziehe den Kopf ein und schaue zum Boden, als er schon weiter schreit. "Denkst du, ich werde mit dir etwas anfangen? Nur über meine Leiche! Ich hasse dich und wenn du dich nicht bald verpisst, hoffst du, mich nie getroffen zu haben!" Ungläubig schaue ich zu ihm auf, aber er schaut mich gar nicht an! Bin ich es ihm nichtmal wert, mich anzuschauen während er mich beleidigt! Er richtet seinen Blick auf mich und schaut mich liebevoll an. Was habe ich denn jetzt falsch verstanden? Erst schreit er mich an und dann schaut er mich so an! Ich glaube, ich bin im falschen Film! Erst jetzt fällt mir auf, dass er seinen Blick auf etwas hinter mir gerichtet hatte und als ich mich dahin umdrehe, stehen Annabell und Galaxina vor mir, beide komplett oberkörperfrei! "Aber Caleb! Du hast mir doch versprochen, dass wir zusammenkommen!", meint Galaxina beleidigt und ich kann ein belustigtes Schnauben nicht unterdrücken. Ich vertraue Caleb und ich glaube kaum, dass diese miese Schlange die Wahrheit sagt. Ich spüre einen Arm, der sich um meine Taille legt und schaue zu Caleb auf, der mich mit beruhigtem Gesicht mustert, bevor sich ein lächeln in seinem ausbreitet. "Tut mir leid, Galaxina. Aber ich fände es toll, wenn du und deine Schwester eure Brüste wieder einpackt. Ich habe dir gesagt, was sonst passiert!" Galaxina schluckt hörbar und schaut mich dann hasserfüllt an. Wütend geht sie auf mich zu, bis sie direkt vor mir steht. "Ich werde ihn mir holen und dagegen kannst du gar nichts machen!", wispert sie mir zu, doch Caleb packt sie grob an der Schulter. "Du solltest jetzt gehen bevor ich mich vergesse!" "Aber Schatzi..." "Sag das noch einmal und du liegst morgen früh tot in einem Graben!" Sie nickt und kurz darauf sind beide verschwunden. "Alles wieder gut zwischen uns?", frage ich hoffnungsvoll und er überlegt. Ich werde hibbelig und die Aufregung steigt, bis er mich breit angrinst und mich küsst. "Reicht das als Antwort oder soll ich es wiederholen?" "Ich glaube, ich habe das nicht ganz verstanden!" Ich grinse frech und drücke dann meine auf die seinen, bevor er sich von mir löst und hinter mich schaut. Sind die beiden etwa nochmal da? Doch als ich mich umdrehe, sehe ich Newt und Alaric, die freudig im Kreis hüpfen. "Haha! Wir mussten nicht mal was machen!" Caleb lacht rau und sprintet dann auf die Beiden zu, die er mit sich zu Boden reißt. "Das hätte ich mir denken können!", meint er immernoch lachend, doch Alaric hebt sofort abwehrend die Hände. "Ich schwöre wir haben nichts gemacht!" "Außerdem denkst du nicht, wenn du so wütend bist!", meint jetzt Newt, der dafür einen Schlag auf den Hinterkopf kassiert. Ich stelle mich zu den drei, die inzwischen ausschauen als hätten sie sich verknotet, doch alle drei springen förmlich auf. Alaric steht direkt neben mir und beugt sich zu mir rüber, wofür er einen Killerblick von Caleb kriegt. Ich kichere und sprinte dann zu Caleb rüber, der mich in den Arm nimmt und mich durch die Luft schleudert. Nachdem er mich abgestellt hat, drückt er mir wieder einen Kuss auf die Lippen, der diesmal intensiver wird. "Ihhh! Mann Caleb! Wir sind auch noch da!", meint Alaric grinsend. Caleb streckt ihm kindlicher Weise die Zunge raus und wendet sich dann wieder mir zu. "Gehen wir heim?" "Darf ich wieder zu dir?" "Ja! Tut mir leid, dass ich so gemein zu dir war!" "Schon gut, ich kann es ja irgendwie verstehen! Aber man war ich geschockt, als du so geschimpft hast!" "Noch eine Sache, für die ich mich entschuldigen müsste, aber du hast ja mitgekreigt, dass ich nicht dich meine!" "Ja. Auch wenn ich am Anfang echt geschockt war!" "Das habe ich gemerkt!" Er greift mach meiner Hand und zeichnet mit seinem Daumen kleine Kreise auf meinen Handrücken, bevor er mich sanft ein wenig vorwärts schiebt. Er lässt meine Hand wieder los, weswegen ich ihn enttäuscht anschaue, doch er küsst mich einfach auf die Backe. Mit traurigem Blick gehe ich zu seinem Auto, spüre aber, dass er direkt hinter mir ist. "Schon nervös, nur weil ich nicht mehr deine Hand halte?", meint er mit belustigtem Unterton und ich spüre, wie ich eine rötliche Farbe annehme. "Na wenn das so ist!" Er lacht und kurz darauf hebt er mich hoch und ich sitze auf seinen Schultern. Am Anfang finde ich es auch noch lustig, aber als ich runter schaue, vergeht mir das Lachen und ich klammere mich krampfhaft an seinem Kopf fest. Warum muss der auch verdammte Scheiße noch mal so gigantisch sein? "Na? Angst?" "Ein wenig...", gebe ich beschämt zu und höre ihn kurz darauf lachen. So viel hat er nichtmal vor unserem Streit gelacht! Noch bevor ich was sagen kann, site ich nicht mehr auf seinen Schultern sondern hänge wie ein Sack Kartoffeln über seiner Schulter. Toll, welch eine Verbesserung... "Komm schon! Lass mich runter! Ich habe eigene Beine und kann sie auch benutzen!" Tatsächlich stellt er mich wieder am Boden ab und legt seinen Arm um meine Schulter. Trotz Werwolfkräfte gehe ich unter dem Gewicht in die Knie. Verdammt sind seine Muskeln schwer! Ich lehne mich beim gehen ein wenig an ihn und ich sag's euch! Ich habe es so vermisst, ihn zu berühren! Er zieht mich noch ein Stück an sich, aber wir sind schon bei seinem Auto, weshalb er sich von mir löst und auf der Fahrerseite einsteigt. Ob er mich wohl auch so sehr vermisst hat? "Nein. Noch viel mehr!", flüstert er mir zu, nachdem ich mich auch ins Auto gesetzt habe.

Howl - Das Heulen der WölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt