Kapitel 24

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Caleb

Hinter mir steht Arias Vater! Ich würde ihn ja einfach umbringen, aber dann würde ich Aria verlieren! Was mache ich denn jetzt? "Was. Hast. Du. Mit. Meiner. Tochter.", seine Stimme klang gefährlich ruhig und so wie es scheint hat er den Wolfsgeruch nicht bemerkt, sonst würde er schon nicht mehr so auf dicke Hose machen. Er weiß nichts von Werwölfen! "Antworte!" "Warum denn?" Er öffnet denn Mund und es erscheinen kleine, putzige Blutsauger Zähne. Ich zucke gespielt zusammen und tue so, als müsste ich um Beherrschung kämpfen. Naja, muss ich ja auch. Aber nicht, damit ich nicht anfange rum zu kreischen wie ein kleines Mädchen, sondern damit ich nicht anfange zu lachen und ihm mein Wolfsgebiss zeige. "Antworte mir!" "Ich beschütze sie vor Dark Demon, bis sie wieder da sind." "Dark Demon ist nur ein gewöhnlicher Wolf, vielleicht auch ein entlaufener Hund mit Tollwut. Du brauchst niemanden zu beschützen!" "Sie hatte Angst, also habe ich sie so lange hier schlafen lassen, bis ihr Vater wieder da ist." "Wo ist sie jetzt?" "Auf dem Weg zur Schule. Das haben sie doch mitgekriegt!" "Stimmt, aber mein Gehör ist ein wenig schwach seit dem ich krank war und das machte diese Vampirzeug nicht besser. Riechen kann ich überhaupt nicht..." Oh Gott, ein Vampir ohne Geruchssinn, noch dazu fast taub. Das muss doch scheiße sein! "Ab jetzt wird sie wieder bei mir wohnen. Aber eine Frage: warum bist du nicht in der Schule?" "Ich hatte keine Lust." Er schüttelt den Kopf und verschwindet dann. Irgendetwas stimmt hier nicht... "Caleb? Kann ich nicht doch hier bleiben?" "Wieso bist du noch hier?" "Was das ein nein?" "Ja!" "Ach komm schon!" "Na gut, du darfst bleiben und deine Sachen packen." Sie reißt die Tür auf. "Warum?", eine Träne läuft ihre Wange ruter. "Dein Vater ist wieder da, jetzt brauchst du mich nicht mehr." "Aber Caleb! Du kannst mich doch nicht einfach..." "Du packst jetzt deine Sachen und dann fahre ich dich nach hause. Mein Job ist getan, du brauchst nicht mehr bei mir wohnen. Siehs so: Du bist erlöst!" "Nein, ganz im Gegenteil! Ich fühle mich unwohl ohne dich! Ich will bei dir wohnen!" Na gut, auch wenn das jetzt verwirrend klingt, aber das überrascht mich. "Wieso? Was ist bei mir anders als bei dir daheim?" "Du bist hier!" "Tut mir leid, aber dein Vater hatt mir gerade gedroht,zumindest hat er das versucht. Weiß er von Werwölfen?" "Nein soweit ich weiß nicht. Wann war er hier?" "Kurz nachdem du die Haustür zu gemacht hast. Hat er sich nach seiner Krankheit eigentlich beschwert?" "Hmm... naja, er hat sich darüber aufgeregt, dass seine Nase nutzlos ist und seine Ohren auch kurz davor sind, nutzlos zu werden. Als Vampir hat er sich auch noch beschwert, aber nicht mehr ganz so doll. Seine Ohren wurden ein bisschen besser, aber seine Nase ist tot." "Gut, dann riecht er mich nicht an dir, und meinen Hund auch nicht. Dieser Geruch ist für Vampire nämlich sehr unangenehm!" "Welcher H..." Ich halte ihr schnell eine Hand auf den Mund. "Dein Vater hört uns noch zu, er wartet auf dich.", sage ich ihr gedanklich. Sie nickt verstehend, packt ihre Sachen und verabschiedet sich dann mit einer Umarmung von mir. Kurz darauf ist sie weg. In mir steigt ein Gefühl der Einsamkeit und der kälte auf und ohne sie wirkt das Haus leer. Ich will sie wieder bei mir haben!

Aria

Ich will zu ihm zurück! Sofort! "Daddy? Kann ich bei ihm schlafen?" "Nein. Du kommst mit mir heim, ich habe durst." "Dad! Ich dachte du warst auf der Jagd!" "War ich auch aber wie soll man ohne gehör oder geruchssinn jagen? Es ist doch nur so wie früher!" Wie früher? Bevor du ein Vampir warst, diese Zeit wünsche ich mir zurück! Mein Vater kann nicht jagen, weshalb er immer von mir trinkt. Ich hasse dieses Gefühl, vor allem weil er eigentlich dabei in mich reinspuckt, damit mein Blut nicht gerinnt. Einmal hätte er mich fast getötet, weil er nicht aufhören konnte! Noch ein Problem dabei ist, dass es wie Drogen wirkt und ich dieses Gefühl, wenn du dich selbst in einem Nebl verlierst nicht mag. Er bleibt vor dem Auto stehen und schaut mich an. Achso, ich soll auch aussteigen! Ich öffne die Autotür und lasse sie mit einem lauten knall wieder zfallen, nachdem ich ausgestiegen war. "Komm her meine kleine. Du willst doch nicht, dass dein Vater verdurstet hm?" Ich schüttle langsam den Kopf. Ich will nicht, dass er verdurstet! Ich will, dass er schmerzen hat, einen schmerzhaften Tod stirbt. Das selbe Gefühl hat, wie ich es hatte, als er fast meinen letzten Tropfen Blut trank. Dieses ziehende Gefühl, wenn er alle Flüssigkeit aus mir raus zieht. Plötzlich spüre ich, wie sich etwas spitzes und kaltes ind die Haut an meinem Hals bohrt. Wieder dieses ziehende Gefühl. "Dad, hör auf!" Er trinkt weiter "Dad, bitte", wimmere ich, doch er ignoriert es. "Dad!" Er löst sich keuchend von mir und schaut mich erstaunt an. "Du schmeckst viel besser! Nach Frau und nicht mehr nach kleinem Mädchen!" Ich schlucke und gehe ein paar Schritte zurück. Er kommt auf mich zu. "Gute Nacht, meine kleine. Schlaf gut, morgen kriege ich mehr." Dann ist er weg.Ich lasse mich an der Wand entlang sinken und fange an zu weinen. "Komm her mein Schatz." Ich renne meiner Mutter in die Arme. "Mama, er soll damit aufhören! Es ist unangenehm und eklig! Bitte!" "Es tut mir so leid, aber ich weiß nicht, was ich machen soll!" Ich schluchtze wieder und drücke sie an mich. "Wir bräuchten jemanden, der es mit ihm aufnehmen kann, aber er ist kein gewöhnlicher Vampir. Er kann im Licht rum laufen, und das ohne Probleme. Wir müssen uns etwas überlegen, aber was?" "Ich weiß es nicht! Mach einfach, dass es aufhört!" Sie nimmt mich in den Arm und bringt mich dann hoch. Ich lege mich in mein Bett und kann nicht einschlafen. Mir fehlen starke Arme, die sich beschützerisch um mich legen, mir fehlt der Geruch nach ungezähmter Wildheit. Mir fehlt Caleb...

Howl - Das Heulen der WölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt