Die Lesenacht beginnt! Ab jetzt kommt jede halbe Stunde ein Kapitel, das letzte um 12 Uhr, also Mitternacht! Ich hoffe, es gefällt euch, viel Spaß!
Warnung! In diesem Kapitel kommen eventuell verstörende, blutrünstigende Szenen vor! Wer soetwas nicht verträgt, sollte diese Stellen überspringen!
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Caleb
Immer noch wütend laufe ich wieder in den Wald, nachdem ich die Idioten abgeliefert habe. Endlich laufe ich mal wieder alleine durch den Wald, ohne Aria, ohne Alaric, einfach alleine. Ich kann machen was ich will und keiner wüsste es! Bei dem Gedanken schärfen sich meine Zähne schon in freudiger Erwartung und mein Geruchssinn wird besser. Karnickel, Hase, Fuchs, Reh, Hirsch, Wildschwein. Alle möglichen Tiere tummeln sich im Wald und hinterlassen überall ihre Düfte. Newt hat sich mitten auf dem Schulhof verwandelt! Mit dem Gedanken steigt die angestaute Wut wieder auf und ich blecke die Zähne. Ich knurre kurz, bevor ich wieder verstumme, um die Beute nicht zu verjagen. Ich lasse mich auf meine Hinterbeine sinken und hebe den Kopf. Meine Ohren zucken bei jedem Geräusch, doch die meisten sind unnötig. Eichhörnchen die von Baum zu Baum hüpfen, Blätter die im leichten Wind rascheln. Ich erhebe mich wieder und krieche in Lauerstellung vorwärts. Dank meiner Wut sehe ich alles rötlich, jedes Geräusch, dass nicht auf Beute hindeutet, reizt mich bis ins unendliche. Als ich hinter mir ein rascheln höre und kurz darauf stampfende Schritte, drehe ich mich sofort um 180° und sehe ein kleines Mädchen durch den Wald laufen. Wäre ich nicht so wütend, würde ich jetzt wieder umdrehen und mir eine andere Beute suchen, aber so schleiche ich auf sie zu. Sie zupft ein paar Blumen aus der Erde und riecht daran bevor sie sich umschaut. Ihr Blick gleitet von Baum zu Baum und auch über mich, aber sie scheint mich nicht zu bemerken. Ich spanne die Muskeln in meinen Hinterläufen an und springe auf sie zu. Erschrocken kreischt sie auf, doch ich drücke ihr eine Pfote gerade so fest auf den Hals, dass sie nicht davon nicht erstickt. Ich beobachte, wie ihre Augen glasig werden und ihr eine einzelne Träne die Wange runter rinnt. Als wäre es ein Startzeichen gewesen, laufen immer mehr, bis es an einen Sturzbach erinnert. Doch es ist mir egal! Halt, nein, das stimmt nicht! Es macht mir Spaß, sie leiden zu sehen und ich kann förmlich spüren, wie ich wieder die Mauern um mich aufbaue, die Aria eingerissen hat. Ich kann spüren, wie ich wieder emotionslos und kalt werde. Das einzige was ich noch spüre, ist die Befriedigung am töten! Obwohl die kleine noch lebt, reiße ich ihr die Bauchdecke auf und fange an zu fressen, so wie ich es früher immer gemacht habe. Die kleine versucht zu schreien, doch meine Pfote und der Sauerstoffmangel hintern sie daran. Ihr winziges Herz rast, ihr Atem geht rasselnd. Ich fresse immer weiter, während die kleine mich mit Tränen in den Augen und geschocktem Blick beobachtet. Ihr Mund ist zu einem stummen Schrei aufgerissen. Als ich ihr das Fleisch von Unterleib, Beinen und Armen gefressen habe, beginne ich an den Knochen zu zerren und sie zu knacken, um das nahrhafte Knochenmark zu fressen. So brutal war ich nichtmal letzten Vollmond und auch die Monde davor, war ich vorsichtiger. Ihr Herz schlägt immer schwacher, bis es letztendlich verstummt und ich von einer beängstigenden Stille eingehüllt werde. Kein Vogel zwitschert, kein Blatt raschelt. Es war, als wäre die Welt aus schock stehen geblieben. Nun fresse ich auch den restlichen Teil des Körpers, das einzige was ich übrig lasse, sind Knochensplitter und einige wenige Organe, die einfach ungenießbar sind. Als ich mich gerade umdrehe will, steigt mir ein andere Geruch in die Nase. Newt. Er kommt mit zuckender Nase häher, sodass ich hinter einen Baum gehe, um ihn zu beobachten. Er schnüffelt an dem Knochenhaufen und zieht die Nase kraus. "Mensch. Scheiße, ich habe echt Mist gebaut! Wenn Caleb jetzt wieder Menschen auf brutalste Weise tötet, haben wir alle ein Problem!" Newt dreht wieder um und läuft zurück nach Hause. Ich lecke mir das Blut von der Schnauze, so gut ich kann, und gehe dann tiefer in den Wald und zu dem See. Ich lege mich daneben und betrachte mein Spiegelbild. Ein Wolf mit roter Schnauze, roten Zähnen und bedrohlich gefletschten Zähnen blickt mir entgegen, seine Augen sind nicht mehr gelb sondern grenzen an die Neonversion. Rote Äderchen ziehen sich durch die Augen, ein Zeichen von ungezügelter Wut. Bei dem Anblick stellen sich mir die Nackenhaare auf, bis ich begreife, dass ich mich vor mir sehe! Verwirrt schüttel ich den Kopf und wende meinen Blick von der spiegelnden Wasseroberfläche ab. In der Stadt gehen die Laternen flackernd an und betrunkene schreien so laut, dass man es bis hier her hört. Ich fühle mich träge von dem frisch gefressenen Fleisch und beobachte, wie die Menschen sich am Waldrand sammeln. Ich hebe den Kopf von meinen Pfoten und konzentriere mich auf ihre Worte, kann aber trotzdem nicht sverstehen. Von der Neugier angezogen stehe ich auf und springe die Klippe hinab, um mich ihnen leise zu nähern. "Wir werden die Jagd heute Nacht beginnen! Wir wissen die Lage von jeder Höhle, in die werden wir zuerst schauen! Danach grasen wir den Wald ab. Wenn jemand einen Wolf sieht, nicht zögern! Erschießt ihn einfach!" Ich beschließe, ein Spiel mit ihnen zu spielen und trete aus dem Schatten, doch keiner bemerkt mich. Genervt gehe ich weiter ran, bis ich direkt hinter einem Jäger stehe. Ich schnaube einmal. Bei dem plötzlichen warmen Luftzug erstarrt der Jäger. "Ich glaube, ich habe einen gefunden!" Geschockt drehen sich die Männer um und schauen mir direkt in die Augen. Da ich nun ihre Aufmerksamkeit habe, drehe ich mich um und scharre ein wenig in der Erde, sodass sie überall Erdklumpen kleben haben. Ob sie Wölfe gut genug kennen, um diese Geste zu erkennen? "Er verspottet uns! Los, schnappen wir ihn uns!" Ich renne los und genieße den Wind in meinem Fell, während ich gerade so schnell bin, dass sie nicht auf mich schießen können, mich aber auch nicht verlieren. "Habt... ihr... seine... rote... Schnauze... gesehen?... War... das... Blut?", bringt einer der Jäger zwischen dem Keuchen hervor. Ich renne weiter und ich weiß auch schon genau, wohin! Als ich hinter dem Mann stand, habe ich den Geruch erkannt!
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Howl - Das Heulen der Wölfe
WerewolfEin furchterregendes Heulen aus dem Wald und leuchtend gelbe Augen, die einem aus dem Dickicht heraus beobachten. Mehr braucht es in dieser Stadt nicht, um die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen zu lassen. Arias Umzug hätte sie an k...