Aria
Als ich dann doch eingeschlafen war, ahtte ich einen Albtraum. Ich habe geträumt, ich wäre an der Lichtung, auf die mich Caleb geführt hat, als ich ihn als Wolf sehen wollte. Er sprang wild umher, so wie letztes mal, doch aufeinmal zuckten seine Schultern auf eine eklige Art und seine Haut riss einfach auseinander. Mein Vater stieg blutüberströmt aus Calebs Pelz. "Ich habe durst! Gib mir dein Blut! Ich will dein Blut! Los, gib mir dein Blut!" Diese Worte widerholte er immer wieder, bis die Szene zu einem Strudel verschwamm. Ich stand auf einmal alleine da, um mich rum alles dunkel. "Caleb? Mama?" "Was? Du rufst nicht nach deinem lieben Vater aber nach einem Fremden?" "Ich hasse dich Vater und ich hoffe, dass du eines Tages einen qualvollen Tod stirbst! Als Rache für all die Male als du mich und Mama geschlagen hast, weil du deinen Durst nicht kontrolieren konntest, dafür, dass mein eigener Vater mich mehrmals fast getötet hat, dafür, dass er mein Blut trinkt wie andere eine Flasche Bier" Sein Gesicht hatte sich vor Wut verzerrt und er kam schleichend auf mich zu, doch aufeinmal stand Caleb vor mir. "Geh aus dem weg Junge!" "Nein!", knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen. Ich griff ihm an die Schulter. "Lauf, Caleb!" In diesem Moment der unachtsamkeit,an dem ich alleine Schuld war, stürzte mein Vater auf uns zu und schlug Caleb seine Zähne in den Hals, der nur schmerzvoll aufstöhnte. Vor ein paar Minuten war ich schweißgebadet in meinem Bett aufgewacht und saß jetzt aufrecht in meinem Bett. Immer wieder schaue ich mich ängstlich um, lasse meinen Blick vom Schrank zum Schmiktisch über meinen Schreibtisch und dann zur Tür schweifen, aus Angst, mein Traum würde wahr werden. Ich hatte Angst, Vater würde auf einmal in meinem Zimmer stehen und Caleb würde versuchen mich zu beschützen! Ich ziehe meine Knie an mein Kinn, schlinge meine Arme um meine Beine und wiege mich mit hektischem Blick vor und zurück, während immer wieder einzelne Tränen auf mein Bett tropten. "Aria? Alles ok?", ich schrak auf, als ich meine Mutter in der Tür sah. "Hast du wieder von deinem Vater geträumt?" Ich nicke nur, meine Kehle ist wie zugeschnürt. Sie kommt auf mich zu und will mich in den Arm nehmen, doch ich zucke vor ihr zurück. "So schlimm?", in ihrer Stimme schwang Trauer mit. "Ich will zu Caleb! Dort fühle ich mich sicherer!" "Aber er ist doch auch nur ein Mensch!" Soll ich es ihr sagen? Nein, Vater könnte es hören und das würde ich mir nie verzeihen! "Ich weiß, aber er beschützt mich. Ich fühle mich wohler bei ihm und hatte dort auch nie diesen Alptraum!" Wäre ich nicht so aufgelöst, hätte sie mich jetzt gefragt, warum ich bei ihm gewesen bin und das auch noch über nicht, aber zu meinem Glück sah sie, wie verstört ich bin und weicht dem Thema erst mal aus. Mein Magen verkrampft sich als ich an den Traum denke und in mir steigt übelkeit auf. Ich springe auf und laufe ins Bad, wo ich mich übergebe und dann weinend sitzen bleibe. Wieso muss so etwas mir passieren. "Schatz? Wo wohnt dieser Caleb? Wir fahren da jetzt beide hin und schauen, ob er uns helfen kann, ja?" Ich nicke ihr erleichtert und falle ihr in die Arme. "Danke", murmel ich mit noch weinerlicher Stimme in ihr dichtes Haar, durch das sich langsam graue Strähnen ziehen. "Zieh dir was an, ich warte im Auto auf dich." Ich laufe in mein Zimmer, ziehe mir schnell einen Hoodie und eine Jogginghose an und stürme dann zu Mama. Nichts wie weg von hier! "Wo wohnt er denn?" "Im Wald!" Sie bremst so plötzlich, dass ich nach vorne fliege und mit dem Kopf gegen die Frontscheibe knalle, da ich es für unnötig hielt mich anzuschnallen. Dummes Mädchen! "Meinst du etwa diesen agressiven, verrückten Waisen Junger der im Wald alleine in einer riesen Villa lebt?", ungläubigkeit, Angst und noch etwas, was ich nicht deuten kann, liegt in ihrer Stmme. "Ja, aber er ist nicht verrückt und erst recht nicht agressiv! Er lebt da auch nicht wirklich alleine, weil normalerweise immer ein paar seiner Kumpel bei ihm schlafen. Bitte, lern ihn besser kennen, bevor du über ihn urteilst, ok? Seine Eltern wurden von Dark Demon umgebracht, naja, seine Stiefeltern.." In dem Moment wird mir etwas bewusst. Er hat seine Pflegeeltern getötet! Er war es, der den Tod seines Vaters und seiner Mutter verschuldet hat! Sein Vater muss schrecklich geweden sein und er muss die gleichen Gefühle ihm gegenüber wie ich meinem gegenüber gehabt haben. Seine Mutter wollte er nicht töten, es war ein versehen! Jetzt verstehe ich! Sein Blick war deswegen so bedauern, weil er schuld war! Er hatte eine noch viel schwere Last zu tragen, als ich und meine Mutter zusammen! "Es war meine erste Verwandlung, ich hatte mich nicht unter Konrolle. Bei der ersten Verwandlung sind alle Emotionen um ein vielfaches verstärkt, Hass, Freude, Liebe. Ich war blind vor Wut und konnte mich nicht kontrollieren. Ich sah alles wie durch eine rote Brille! Als sich mein Blick geklärt hat, empfand ich nichts als Hass. Hass auf meinen Vater, weil er den Tod meiner Mutter verschuldet hat, Hass auf mich, weil ich mich nicht zurück halten konnte. Sie hatte sich nicht vor ihn gestellt, um ihn zu beschützen, sie hatte selber Angst vor ihm. Er hat sie als Schild benutzt um sein eigenes Leben zu retten! Dieser verdammte Egoist hat sie benutzt um sein verdammtes Leben zu retten!", seine Stimme wurde immer lauter und gegen ende schrie er so laut, dass es mich wunderte, dass meine Mutter nichts gehört hatte, doch sie saß friedlich neben mir. "Alles ok, Schatz?" "J-ja..." "Du darfst nicht an den Traum denken! Wir sind fast da, ich hoffe dir geht es dann besser! Alles ok, Caleb? "J-ja.", antwortet er mit zittriger Stimme. Wie bringt man bitte so viele Emotionen in Gedanken? "Komm, wir sind da! Klingelst du schon mal? Ich habe und noch das nötigste in einen Koffer gepackt, den ich schnell holen will!" "Danke, dass du bei mir bleibst Mom!" "Für dich immer!" Sie nimmt mich in den Arm und ich lege meinen Kopf in ihre nach Fieder riechende Halsbeuge. Der Geruch beruhigt mich und als sich dann auch noch starke um meine Hüfte schlingen, fühle ich mich wieder wohler. "Was machst du denn hier, Prinzessin?" "Vor meinem Vater fliehen!" Er bläht seine Nasenflügel und sein Blick verdunkelt sich augenblicklich. Seine wunderschönen braunen Augen nehmen ein tiefes Schwarz an, dass bedrolich funkelt. "Wer war das?" Er hatte meinen Kopf behutsam zur Seite gedrückt und begutachtete jetzt den Biss. "Ähm... das war ein Tier!", druckste meine Mutter herum. "Mom? Ich habe es ihn schon erzählt. Es war mein Vater, er kann nicht richtig jagen und trinkt deshalb von mir..." Mutter schaut mich geschockt an, doch Calebs Blick wird hart. "Das ist noch lange kein Grund, dich fast zu töten! Der modrige Geruch des Todes hängt schon an dir, hätte er noch ein bisschen getrunken, wärst du jetzt tot!" "Woher weißt du das?" "Was meinst du? Ich habe ihm erzählt, das Vater ein Vampir ist!" "Nein, ich meine den Geruch! Woher willst du das wissen?" "Er hat eine empfindliche Nase. Außerdem kennt er keinen Geruch so gut wie den des Todes." Seine Augen verlieren kurzzeitig ihren glanz und er senkt den Blick. "Wir sollten rein gehen. Es ist schon spät." Er greift sich den Koffer und trägt ihn ganz rein und in eines der Gästezimmer. "Komm, gehen wir ins Bett, Aria." Mutter fummelt an einer Decke und schaut sich misstrauisch in dem gemütlich eingerichtetem Raum um. "Ähm... ich wollte bei Caleb schlafen..." Sie schaut mich geschockt an, nickt dann aber traurig, was Caleb natürlich gesehen hat. "Ich kann auch alleine schlafen, aber deine Mutter nicht. Sie hat Angst, vor mir und vor deinem Vater, aber vor allem um dich. Schlaf bei ihr! Sie vertraut mir nicht, was ich ihr nicht verübeln kann.", flüstert er mir ins Ohr, küsst mich dann auf den Scheitel und geht dann in sein Zimmer. "Mom? Ich schlafe doch lieber bei dir.", ich hoffe, man hört die Enttäuschung in meiner Stimme nicht.
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Was haltet ihr davon? Ich würde mich über Votes und Kommis freuen :P
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Howl - Das Heulen der Wölfe
LobisomemEin furchterregendes Heulen aus dem Wald und leuchtend gelbe Augen, die einem aus dem Dickicht heraus beobachten. Mehr braucht es in dieser Stadt nicht, um die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen zu lassen. Arias Umzug hätte sie an k...