Caleb
Nachdem ich den Unterricht endlich hinter mich gebracht hatte, machte ich mich auf den Weg nach hause. Dort angekommen setzte ich mich aufs Sofa und starrt aus dem Fenster, der Glaser hatte das Fenster zum Wucherpreis austauschen lassen. Als ich aufschaute, war schon eine Stunde vergangen. Ich hatte früher, bevor ich meine Pflegeeltern getötet habe, oft einfach dagesessen und nichts getan. Es erinterrt mich an früher, doch genau das wollte ich vermeiden. Meine Pflegemutter hatte ihren Tod nicht verdient, sie war nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Von meinem Pflegevater denke ich, dass es höchste Zeit war. Doch darüber wollte ich nicht nachdenken, also rief ich Alaric und Ethan an, sie sollen zu mir kommen für eine Patrouille um unser Gebiet. Ich will wissen, ob ich noch ein Geheimtreffen lüften kann. Ein paar Minuten später öffntet ich die Tür, weil ich die beiden riechen konnte. "Ok Jungs, ab in den Wald!" Sie nickten nur und verwandelten sich. Wir trabten zur Grenze und fingen an, unsere Runde zu drehen, die wir eigentlich täglich machen sollten. Wieder einmal rege ich mich auf, dass wir so wenige sind, aber neue Verwandeln will ich auch nicht. "Hey Jungs? Wie lange ist es jetzt her seit wir verwandelt wurden?" "Hm... ein Jahr und neun Monate? Ja, das dürfte stimmen. Warum?" "Nur so..." Wie war das nochmal? Wenn ich nicht alle zwei Jahre jemanden verwandle, sterbe ich? Na ganz toll... "Gut. Dann haben wir ein Problem." "Warum?" "Wenn ein Alpha nicht spätatens alle zwei Jahre jemanden verwandelt, stirbt er. Und ganz ehrlich? Ich habe vor noch ein wenig zu leben. Also, was denkt ihr? Wen sollten wir verwandeln?" "Moment! Was? Du MUSST jemanden verwandeln? Ich dachte..." "Tja, falsch gedacht Alaric." "Jetzt darüber zu streiten bringt uns auch nichts!", ich knurrte Ethan an, doch er schaut mir nur in die Augen, was mich auf die Palme bringt. Warum? Es gehört zum Wölfischen Verhalten, dass Rangniedrigere Tiere nie Ranghöheren in die Augen schauen. Er scheint es gemerkt zu haben denn er senkt schnell den Blick mitsamt Kopf und leckt die Unterseite meiner Schnauze. Auch Rudelverhalten. Es zeigt, dass er versteht, dass ich der Ranghöhere bin. "Wir sollten weiter.", meldet sich jetzt Alaric. Ich laufe weiter, bis mir der Geruch nach Hirsch in die Nase stegt. Auch die Nasenflügel von Ethan und Alaric beginnen zu beben. "Hunger?" "Ja!", kommt die Antwort von beiden. "Na dann los!", wir stürzen in den Wald, ich vorraus, und folgen der Fährte. Ich bleibe apruppt stehen, als ich den jungen Hirsch sehe. Ich wedle ein wenig mit dem Schwanz und beginne dann zu heulen. Wölfe sind nicht die schnellsten, sie setzen auf ihre Ausdauer. Der Hirsch reißt den Kopf hoch und spring los, rennen kann man das, was er macht, nicht nennen. Doch er ist scheinbar ziemlich übermütig, denn statt wegzulaufen läuft er direkt auf uns zu.
Nachdem wir uns satt gefressen haben. laufen wir zu mir nach hause. Dort angekommen duschen wir einer nach dem andren, unsere Klamotten haben wir in die Wäsche getan. Jeder der Jungs hat bei mir ein paar Hosen und T-Shirts, weil dies hier unser Rückzugsort ist. Hier ruhen wir uns normalerweise nach den Vollmond nächten aus. Als die Jungs sich verabschiedet haben, lege ich mich ein bisschen aufs Sofa und denke nach. Wen soll ich denn verwandeln? Nicht irgendwen, schließlich gehört er dann zum Rudel! Aber wen nur... Meine Gedanken wurden von der Tür unterbrochen, an die geklopft wird. "Ich komme ja schon!", ich setze mich auf und schleppe mich in Richtung Tür, um sie zu öffnen. Vor mir steht... hm, wie heißt sie eigentlich? "Aria. Ich wollte dich fragen, ob ich schnell mit dir reden kann." Als hätte sie meine Gedanken gewusst, hatte sie mir ihren Namen gesagt. Ich trat zur Seite und ließ sie rein. Dieses Mädchen verwirrt mich. Sie hat keine Angst, nichts! Sie verhält sich wie bei jedem anderen auch. "Hier riecht es nach nassem Hund. Hast du einen?" Scheiße was sag ich denn jetzt? "Nei, Alaric hat einen..." Na gut, die Ausrede war unglaubwürdig, aber wie würde sie reagieren, wenn ich ihr die Wahrheit sage? Naja, ich und meine Kumpel sind eigentlich Werwölfe. Da wir gerade von der Jagd kommen, haben wir uns geduscht, deswegen riecht es hier so. Sagen wir es so. Ich würde am nächsten Morgen in einer Stahlkiste in einem Versuchslabor aufwachen. "Aha", sie schaut mich unglaubwürdig an. "Also, worüber wolltest du mit mir reden?" "Ach ja! Also, einerseits mein Auto. Du zahlst den Schaden, egal was du jetzt sagst. Andererseits, wollte ich dich fragen, ob wir Frieden schließen können." "Antworten? Na gut, erste Bitte nein, zweite Bitte meinetwegen." Sie reißt die Augen überrascht auf und lächelt glücklich. Wieso denn das auf einmal? "Na dann, bye!" Ich dachte die rastet jetzt voll aus, weil ich mich weigere, den Schaden an ihrem Auto zu zahlen! Oder war das nur ein Vorwand zu mir zu kommen, weil sie mich sehen wollte? Unwahrscheinlich. Sie hat wirklich schöne Haare. Moment? Was denke ich da? Hab ich mich vielleicht... nein, dass kann ich nicht. Oder?
DU LIEST GERADE
Howl - Das Heulen der Wölfe
WerewolfEin furchterregendes Heulen aus dem Wald und leuchtend gelbe Augen, die einem aus dem Dickicht heraus beobachten. Mehr braucht es in dieser Stadt nicht, um die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen zu lassen. Arias Umzug hätte sie an k...