》55《

457 21 2
                                    

Es war soweit. Sebastian würde heute, gemeinsam mit Chris, in die USA fliegen. Mir fielen Abschiede schon immer schwer, aber dieser war besonders furchtbar. Ich liebte diesen Mann abgöttisch und ich könnte mir ein Leben ohne ihn einfach nicht mehr vorstellen. „Papa, du sollst zuhause bleiben", sagte Loren traurig. Sebastian ließ sein Koffer im Flur fallen, ging auf Loren zu und hob sie hoch. „Ich komme bald wieder Prinzessin und dann machen wir Urlaub, okay", versuchte er sie zu beruhigen. Bei dem Wort Urlaub war sie wie Feuer und Flamme, nur ich fing bitterlich an zu heulen. „Mama nicht weinen. Papa kommt doch bald wieder", sagte Loren. Ich drehte mich einfach so um und ging in die Küche. Am Küchentresen abgestützt stand ich da und konnte einfach nicht aufhören zu weinen. „Babe? Was ist los? Du weißt doch, dass ich nur eine Weile weg bin und danach heiraten wir", sagte Sebastian und nahm mich in den Arm. Ich nickte, konnte aber immer noch nicht aufhören. „Ich weiß nicht, was ich in der Zeit ohne dich machen soll. Ich liebe dich und ich will dich einfach nicht verlieren und wenn du drüben bist und dir etwas passiert, werde ich das erst durch die Medien erfahren. Das möchte ich alles nicht", sagte ich und fuchtelte mit den Händen herum. Sebastian versuchte mich weiterhin zu beruhigen. „Y/N hör mir zu. Wir telefonieren jeden Tag, egal ob es bei mir Nacht ist oder Tag. Wir erzählen uns alles was passiert ist an diesem Tag. Und wenn ich bei Chris bin, dann Facetimen wir, dass wir die Hochzeit weiter planen können, okay", erzählte er mir. Genau dieser Plan beruhigte mich ungemein. Am liebsten hätte ich ihn sofort geheiratet, aber dafür war die Zeit zu knapp. „Danke Liebling, ich liebe dich", sagte ich leise. Mein Atem hatte sich wieder normalisiert. Nun ging es los zum Flughafen. Wir packten seinen Koffer ins Auto, schnallten Loren an und holten Chris und Loù ab. Zu fünft fuhren wir dann schließlich zum Flughafen.

Es war irgendwie seltsam mit zwei berühmten Personen hier zu stehen und dann waren es auch noch der Freund meiner besten Freundin und mein Verlobter. Mein Verlobter. Ich konnte das nicht oft genug sagen und denken. „Oh mein Gott, da sind Cap und Bucky", schrie jemand durch die ganze Halle. Erschrocken drehten wir uns alle um, außer Loren, denn sie verstand das ganze Drama noch nicht. Immer mehr Leute drehten sich um und gafften uns an. Natürlich hielten wir paarweise Händchen. Klick! Klick! Klick! Die Handys und Fotoapparate gingen in einer Tour. Manche mit Blitz, manche ohne. Ich versuchte, so gut es ging, Loren zu verstecken, denn sie musste nun wirklich in keiner Zeitung oder ähnlichem auftauchen. Ein Mädchen, vielleicht 15 Jahre alt, kam auf uns zu: „Chris? Sebastian? Können wir vielleicht ein Foto zusammen machen." Sie sprach in recht gutem Englisch und unbewusst antwortete Sebastian auf Deutsch: „Aber natürlich. Wir haben aber nicht viel Zeit." Das Mädchen riss die Augen auf und fragte: „Seit wann sprichst du Deutsch?" Er grinste und antwortete ihr, dass es an mir liege. „Mit einer deutschen Partnerin sollte man auch Deutsch können", erzählte er stolz und nahm meine Hand. Sie machten schnell ein Foto und schon ging es weiter. Chris hat für Sebastian und sich die erste Klasse gebucht. Was auch sonst. Ich hatte wieder angefangen zu weinen und kuschelte mich an Sebastian. Mittlerweile nahm ich die klickenden Fotoapparate und Handys schon nicht mehr mit, dennoch versteckte ich Lorens Gesicht. Sebastian nahm Loren hoch und versteckte ihr Gesicht unter seiner Cap. „Prinzessin, behalt bitte deinen Kopf unten, damit keiner Fotos von dir macht", sagte er und nahm dann meine Hand, „Babe? Wir schaffen das, mach dir keine Sorgen." Ich nickte und Loren kuschelte sich weiter an Sebastian. „Papa? Darf ich die Mütze behalten", fragte sie. Er nickte und lachte ein wenig. Loù und Chris liefen vor uns und unterhielten sich ganz normal, ohne traurig zu sein oder irgendwie erschüttert zu sein. Wie schaffen die Beiden das nur. Naja egal. Es dauerte gefühlt noch Stunden ehe ich mich richtig verabschiedet habe. Es fiel mir so unsagbar schwer. Auch Loren fing irgendwann an zu weinen, was wiederum Sebastian zum Weinen brachte. Wir waren halt eine sehr emotionale Familie. Und ich hoffte so sehr, dass die Zeit schnell verging und ich Sebastian endlich heiraten konnte.

《 Urlaubsflirt 》Sebastian Stan FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt