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Hi, ich bin Y/N (24) und alleinerziehende Mutter der kleinen Loren (6). Wir leben in einer kleinen Wohnung, in einem Dorf, im Osten Deutschlands. Nach Monaten des Sparens, haben meine beste Freundin Loù und ich einen zwei-wöchigen Urlaub geplant. Allerdings ohne Loren. Sie ist für diese zwei Wochen bei meinen Eltern, die sich bereiterklärt haben sie zu betreuen.

"Was soll ich nur einpacken", fragte ich meine beste Freundin. "Wir fliegen gut 25h bis Boston. Dann sind wir dort eine Woche lang und die Woche darauf bist du in einer der Fashionmetropolen überhaupt. Also...", sagte Loù und überlegte angestrengt, als sie meinen Schrank begutachtete. Sie schnappte sich einen Stapel mit Hosen und einen mit Shirts. Diese flogen sofort in einen Beutel. "Hey, was wird denn das jetzt", fragte ich sie. Sie grinste mich allerdings nur blöd an und sagte: "Das! Das solltest du niemals tragen. Nicht in Boston, nicht in NY und auch nicht hier bei uns. Grausam. Wir gehen in Boston shoppen." Da ich weiß, dass eine Diskussion nichts gebracht hätte, nickte ich einfach zustimmend. Wir packten noch ein paar Sachen für den Flug in unsere Handtaschen und eine minimale Auswahl an Kleidung in den Koffer.

"Morgen geht es endlich los. Ich freue mich so sehr darauf", sagte Loù. Ihr Grinsen reichte von einem zum anderen Ohr. Ich konnte mir ein Grinsen ebenfalls nicht verkneifen. "Ist es verwerflich, dass ich bedenken habe? Ich meine, es ist der erste Urlaub ohne Loren. Mir ist nicht ganz wohl dabei. Auch wenn ich weiß, dass sie bei meinen Eltern gut aufgehoben ist", sagte ich etwas unsicher. "Mach dir keine Sorgen, dass wird super und Loren wird es bei deinen Eltern ebenfalls gut gehen", beruhigte Loù mich. Trotzdem machte ich mir Sorgen. Was ist, wenn ihr etwas passierte oder sogar mir? Wie soll ich dann so schnell zurück? Vielleicht ist es dann aber auch schon zu spät. Die ganzen Fragen wirrten einfach unaufhörlich durch meinen Kopf.

Es war schon acht Uhr abends. Ich verbrachte die restlichen Stunden mit meinem Kind und genoss sie in vollen Zügen. In zwei Stunden ging es schon los zum Flughafen. Immerhin fuhren wir noch eine ganze Weile bis dorthin.

"Mama, ich werde' dich vermissen", sagte Loren mit ihrem Hundeblick. Das hieß nichts Gutes. Der Abschied würde sehr schwer werden. Für uns beide. "Ich weiß Mausi, aber ich bin ja bald wieder da. Außerdem wirst du bei Oma und Opa viel Spaß haben", sagte ich ihr und drückte sie an mich. Kuschelnd lagen wir auf der Couch und schauten unseren Lieblingsfilm 'Mary Poppins'. Mit viel Freude und voller Motivation sang ich natürlich jedes Lied mit. Der Blick von Loù war einmalig, als sie feststellte, dass ich den ganzen Text auswendig kann. "Reg du dich nicht auf, immerhin kannst du sämtliche Marvel Szenen mitsprechen. Also sei bloß still", sagte ich und tadelte sie mit dem Zeigefinger. Gleichzeitig fingen wir an zu Lachen und Loren verstand die Welt nicht mehr.

Nach einer Weile war sie eingeschlafen. Langsam trug ich sie bis zu meinen Eltern, die nur 200m von mir entfernt wohnten. Loù kam mit dem Auto hinterher, sodass wir sofort loskonnten. Vorsichtig gab ich meinem Vater die kleine Prinzessin in den Arm und verabschiedete mich.

"Bis in zwei Wochen mein Baby und sei lieb zu Oma und Opa", flüsterte ich vor mich hin, wissend, dass Loren mich nicht hörte.

《 Urlaubsflirt 》Sebastian Stan FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt