Kapitel 45

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Es tut mir wirklich wirklich leid, dass ihr so lange auf einen neuen Teil warten musstet und er nun auch nicht so lang geworden ist, wie vielleicht wünschenswert wäre. Aber ich muss ehrlich sagen, dass es mir an Zeit und Ideen mangelt(e) und ich deshalb nicht irgendwas hier hinklatschen wollte, nur damit es weitergeht. Wenn ihr Ideen habt, Wünsche oder Anregungen, dürft ihr mir die gerne mitteilen. Als Kommentar oder als Nachricht, ist mir beides recht und sehr willkommen! Aber nun erstmal viel Spaß mit dem neuen Teil :)

Neben den normalen Touristenattraktionen wie Brandenburger Tor, Siegessäule und das KaDeWe zeigte ich meiner Mum auch ein paar meiner Lieblingsplätze, die abgelegen vom Großstadtdschungel eine kleine Oase waren. Wir setzten uns auf eine Wiese, die an einem kleinen See gelegen war. Dann platzte es aus meiner Mama heraus und sie wollte einfach alles wissen. Über meine Arbeit, wie es mir hier in Berlin ergeht und natürlich auch über Ben. Brav beantwortete ich jede ihre Fragen und überzeugte sie immer mehr davon, dass es eine gute Entscheidung gewesen war, nach Berlin zu gehen.
Wieder zuhause angekommen, machten wir uns frisch und köpften eine Flasche Sekt. Schließlich machten wir uns auf den Weg zum Restaurant und trafen uns dort wieder mit Ben. Er trug ein weißes Hemd zu seiner schwarzen Jeans. „Sehr chic, Herr Griffey", begrüßte ich ihn und gab ihm einen kurzen Kuss. Er wollte meiner Mama die Hand geben, was sie mit einem „Also!" ablehnte und ihn in ihre Arme zog.
Wir betraten das Restaurant und Bens Grinsen verwandt augenblicklich. Ich folgte seinem Blick und erstarrte ebenfalls. An einem Tisch im hinteren Bereich des kleinen Tisch saß Caro, händchenhaltend mit einem älteren Mann. Meine Mum kam zu uns „Was ist euch denn über die Leber gelaufen?"; fragte sie besorgt. „Schon gut, wir haben nur jemanden gesehen, den wir nicht unbedingt sehen wollten..." Bevor sie weiter nachfragen konnte, kam der Kellner zu uns und geleitete uns zu unserem Tisch. Ich merkte, dass Ben abgelenkt war und immer wieder zu Caro rüber schaute und auch meiner Mutter blieb es nicht verborgen. „Sollen wir woanders hingehen?", fragte sie, nachdem wir unsere Vorspeise gegessen hatten. Augenblicklich schüttelte Ben den Kopf. „Ach, quatsch. Also...", begann er und atmete tief ein, „ich will dich mal kurz aufklären. Die Frau, in dem kurzen schwarzen Kleid dahinten, ist Caro, meine Ex-Freundin." Mama sah zu ihr rüber, mit einem abschätzigen Blick und wandte sich dann wieder Ben zu. „Aber schau dir Milena an, da hast du eindeutig die bessere Wahl getroffen!", sagte sie und ich merkte, wie ich rot wurde. Er lächelte, nickte und drückte meine Hand. Das Essen war wirklich sehr gut, beim Nachtisch konnte ich fast nicht mehr und hielt mir den Bauch. Der Kellner brachte uns noch einen Absacker, ehe wir uns auf den Weg zurück zu mir machen wollten. Doch als wir aufstanden und zur Tür gingen, drehte Ben sich auf einmal um. Caro stand hinter uns. Ich seufzte, „Wir gehen dann schon mal vor" und hielt meiner Mama die Tür auf.

BENS SICHT

Caro tippte mir auf die Schulter, ich drehte mich zu ihr um. „Was willst du?", fragte ich sie genervt und schaute an ihr vorbei zu dem älteren Typen, mit dem sie hier war. „Du hast die ganze Zeit zu uns rüber geschaut. Hast du irgendein Problem?", gab sie zurück. „Der Typ ist mindestens doppelt so alt wie du. Wer ist das überhaupt?" - „Ich weiß zwar nicht, warum dich das so brennend interessiert, Ben. Aber das ist Sören, wir sind seit 2 Wochen ein Paar. Du bist doch auch glücklich, oder etwa nicht?" Ich sog Luft ein. „Ja, ich bin glücklich mit Milena. Dir geht's also wieder besser?", ich versuchte das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. „Sollen wir gehen? Wer ist das?", auf einmal stand Sören hinter ihr und legte seine Hand um ihre Taille. „Nur ein Freund", gab sie zurück, zwinkerte mir zu und verließ das Restaurant. 'Nur ein Freund', hallte es in meinem Kopf wieder. Natürlich war ich glücklich mit Milena, aber Caro mit einem anderen Mann zu sehen, hatte mir trotzdem einen Stich ins Herz versetzt. Ich schüttelte den Kopf, verabschiedete mich vom Kellner und verließ ebenfalls das Restaurant. Ich zündete mir eine Zigarette an, zog mein Handy aus der Hosentasche und schrieb Milena „Ich mach mich jetzt auf den Weg zu dir, tut mir leid..."
Ich klingelte, als ich angekommen war und nahm Milena in die Arme und gab ihr einen langen Kuss. „Ist alles okay? Was wollte sie?", fragte Milena und verzog den Mund zu einem Schmollen. „Mir ihren neuen Kerl vorstellen", zischte ich, „lass uns schlafen gehen." Ich wollte nicht weiter darüber reden, ich wollte nicht, dass Milena sich wieder zu viele Gedanken machte. Sie nickte, ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn, sagte ihrer Mutter noch schnell gute Nacht und legte mich dann zu Milena ins Bett, ehe ich sie an mich zog. „Ich liebe dich, das war ein schöner Abend", flüsterte ich ihr ins Ohr und gab ihr einen vorsichtigen Kuss aufs Haar. „Fand ich auch, schlaf gut", flüsterte sie zurück. Doch auch wenn ich müde war, hörte ich immer wieder Caros Worte in meinem Ohr. 'Nur ein Freund, nur ein Freund'...

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