Eine Weile saßen wir einfach nur da, ich hatte meinen Kopf an seine Schulter gelegt. Plötzlich klingelte es an der Tür, ich zuckte zusammen. „Wer klingelt denn um diese Uhrzeit noch?“, fragte ich, immerhin war es halb 12. Ben stand auf und ging zur Tür. „Mooooooinsen, ich dachte, wir beide kommen mal vorbei. Du wohnst auf dem Weg und Katze muss mal!“ Timur. Und wer war Katze? Ich stand auf und lehnte mich in den Rahmen der Tür. Als Timur mich sah, kam er auf mich zu und lächelte. „Schön, dich zu sehen“, sagte er, als er mich umarmte. Dann sah ich eine Frau die Wohnung betreten, sie hatte viele Tattoos und war bildschön. „Ich bin Katze, die Freundin von Timur“, gegrüßte sie mich und nahm mich in den Arm. „Ich.. ähm, ich bin Milena. Bens Freundin“, flüsterte ich leise. Sie löste sich von mir, lächelte mich noch einmal an und verschwand dann im Badezimmer.
Ben und Timur gingen ins Wohnzimmer und ich folgte ihnen. „Ist alles okay bei euch?“, fragte Timur besorgt. „Passt schon“, seufzte Ben. Wenig später erschien Katze in der Tür und torkelte zu uns. „Zieht doch nicht so ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter!“, rief sie und setzte sich zu uns. Ich atmete tief durch und versuchte ein fröhlicheres Gesicht zu machen. Katze stand auf und griff nach meiner Hand. „Du kommst jetzt mit, wir lassen die Jungs mal allein quatschen“, und zog mich aus dem Raum. Ich warf Ben einen nach Hilfe bettelnden Blick zu, er zuckte entschuldigend mit den Schultern.
Katze zog die Wohnzimmertür zu und mich in die Küche. „Was ist denn bei euch beiden los? Ist es immer noch wegen Caro?“, fragte sie. Ich schaute sie entgeistert an. Wir kannten uns nicht, was geht sie das an? Ich zündete mir eine Zigarette an. Sie schaute mich fragend an. „Sorry, aber ich bin gerade ein wenig überfordert... ich meine, ich kenn dich überhaupt nicht und nun fragst du mich sowas privates...“ Sie verzog den Mund. „Aber ich kenne Benjamin, seine Kumpels und Caro. Und wir können uns kennenlernen, vermutlich ist das eh unvermeidbar, wir werden Zeit miteinander verbringen müssen, wenn die Jungs auf Tour sind. Sonst werden wir noch verrückt.“ Sie grinste mich an und nun musste ich auch lächeln. Sie hatte vermutlich recht. Ich erzählte ihr von unserem Gespräch gerade und dass ich nicht wusste, ob ich das alles durchstehen könnte. Sie nahm mich in den Arm und streichelte mir über den Rücken. „Dein Vertrauen hat einen harten Dämpfer bekommen, als du die beiden zusammen gesehen hast... vor allem weil du dir eh schon so viele Gedanken gemacht hast... Aber du darfst diese Ängste nicht in den Vordergrund rücken, sonst klappt das zwischen euch mit garantiert nicht mehr... Natürlich wird es eine Zeit lang dauern, bis du ihm wieder vollkommen vertrauen kannst, aber gib ihm die Chance, dass alles wieder gut zu machen“, sagte sie, „Caro hin oder her. Sie wird in der nächsten Zeit vermutlich wieder versuchen an ihn ran zu kommen. Du solltest ihm einfach immer wieder klar machen, was er aufs Spiel setzt, wenn er sich, in welcher Art auch immer auf sie einlässt.“ Wow – wir redeten miteinander, als würden wir uns schon ewig kennen. Vermutlich lag es daran, dass sie die Jungs kannte. Und eben auch Caro. Ich gähnte und sah auf die Uhr, mittlerweile war es kurz vor 1. „Du, ich glaub, ich muss mal langsam ins Bett“, ich stand auf, umarmte sie und verließ die Küche. Ich stieß vorsichtig die Tür zum Wohnzimmer auf und sah wie Timur vor Ben stand. „Und? Wie lang lief da wieder was zwischen dir und Caro? Hast du vergessen, wie sehr sie dich verletzt hast? Wie kaputt du nach der Trennung warst?“, schrie er ihn an. Ben starrte nur zu Boden, „Dann findest du dieses Mädchen, die dich endlich mal wieder aus diesem Loch holt und du setzt das direkt aufs Spiel indem du wieder mit deiner Ex rummachst?“Die Tür quietschte, als ich sie unauffällig wieder schließen wollte. Die beiden sahen zu mir rüber. „Ich... ähm... ich wollte jetzt ins Bett gehen...“, stotterte ich. Timur kam auf mich zu und zog mich in den Flur. „Tut mir leid, dass er sich verhalten hat, wie der größte Vollidiot. Du tust ihm echt gut, pass bitte auf ihn auf.“ Mit diesen Worten umarmte er mich, holte Katze aus der Küche und verließ mit ihr die Wohnung.
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Fotoalbum
FanfictionMilena ist 25 Jahre alt und gelernte Medienkauffrau. Nebenbei jobbt sie noch als Fotografin für ein Online-Magazin. Sie liebt ihren Beruf - man kommt viel rum, lernt neue Leute kennen und ist den Stars näher als manch anderer. Bisher lief für sie al...