Kapitel 4

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"Isi, bitte hol mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich fühle mich echt wie 13, mein Bauch kribbelt!", flüsterte ich ihr zu. Sie fing an zu lachen. "Ach Mili, stell dich nicht so an. Scheinbar mag er dich doch auch. Und er ist auch n ziemlich süßer Kerl." Ich schaute heimlich zu den Jungs rüber, sie saßen zu 4 um einen kleinen runden Tisch, gefüllt mit diversen Gläsern und Flaschen. "Da gönnt sich aber jemand was", dachte ich und schaute auf die Uhr. "VERDAMMT ISI!", rief ich entsetzt auf, "es ist schon halb 1! Wir sollten dringend nach Hause, wenn wir morgen wieder fit sein wollen!" Wir zahlten also unsere Getränke, winkten den Jungs nochmal zu und verabschiedeten uns vor der Bar. Erst jetzt merkte ich den Alkohol, an der frischen Luft war ich auf einmal doch ein wenig angetrunken. Leicht wankend machte ich mich auf den Weg zur U-Bahnstation. Ich kramte mein Handy aus der Tasche und schrieb an Ben "Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf." Ich starrte die Nachricht so lange an, bis unter ihr das 'Zugestellt' in ein 'Gelesen' änderte und steckte das Handy dann schnell wieder in meine Tasche. Ich musste kichern. Ich benahm mich genau wie mein 13 jähriges Ich. Abgesehen davon, dass ich von dem Star, den ich damals anhimmelte, nicht die Handynummer, geschweige denn schon mal mit ihm gesprochen hatte. Die nächste U-Bahn zu mir fuhr erst in 7 Minuten, ich zündete mir vorm Eingang eine Zigarette an und schaute auf mein Handy. Ich hatte tatsächlich eine Antwort bekommen. Mit leicht zitternden Händen entsperrte ich mein Handy und kicherte wieder. "Ich wette, du bist wieder rot geworden, als du mir die Nachricht geschickt hast... Du bist süß, Kleine" ich zog an meiner Zigarette und schickte Isi einen Screenshot. Spätestens Jetzt konnte man nicht mehr bestreiten, dass ich geistig auf das Alter einer 13jährigen zurückgefallen war. Ich rauchte auf und ging hinunter zur U-Bahn. "Ach, seid ihr süß! Wirklich! Aber nun ab mit dir ins Bett, wir sehen uns morgen im Büro! Kussi" war Isis Antwort und ich musste erneut kichern. Zuhause angekommen zog ich mich um, band mir meine Haare zu einem Dutt zusammen und tippte eine Gute-Nacht-Nachricht an Ben. Dahinter schrieb ich sogar ein Herz und musste lachen. Dann kuschelte ich mich in mein Bett und schlief augenblicklich mit einem Lächeln auf den Lippen ein.
Die Nacht war viel zu kurz gewesen, das machte sich beim Weckerklingeln um kurz nach 6 direkt bemerkbar. Ich schlug auf mein Handy ein, schnappte mir neue Klamotten aus dem Kleiderschrank und schlurfte ins Badezimmer um zu duschen. Danach kochte ich mir einen Kaffee und schaute endlich auf mein Handy. Aber.. Ich hatte keine neue Nachricht, Ben hatte mir nicht auf meine Gute-Nacht-Nachricht geantwortet. "Mist", fluchte ich, "toll gemacht. Ich habe verbockt." Ich warf mein Handy zurück aufs Bett und machte mich fertig für die Arbeit.
Sichtlich schlecht gelaunt erschien ich ihm Büro und erzählte Isi von meiner Enttäuschung. "Er hat sicher einfach schön geschlafen.. Oder war einfach zu betrunken um dir zu antworten!", grinste sie mich an. Sie wusste ganz genau, wie sie mich aufmuntern konnte. Sie fand jedes Mal die richtigen Worte. So mache ich mich schließlich an die Arbeit und dachte nicht länger über Ben nach.

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