Kapitel 2

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Wir machten uns auf den Weg zur nächsten Dönerbude. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen weniger Fastfood und ungesundes Zeug in mich reinzuschaufeln, da ich in den letzten Monaten doch das ein oder andere Kilo zugenommen hatte, aber ich wollte die Stimmung nicht verderben und außerdem roch es wirklich lecker. "Hier gibt es den besten Döner von ganz Berlin!", sagte Ben und öffnete mir die Ladentür. An seiner Aussage musste etwas dran sein, denn der Laden war ziemlich voll. Als ich an der Reihe war bestellte ich mir einen Dürüm und eine Cola. Anschließend gingen wir mit unserem Essen in den nahegelegenen Park und ließen uns auf einer Parkbank nieder. "N Guten!", wünschte ich und biss in meinen Dürüm. Er war wirklich verdammt gut. Nach einer Weile schaute ich zu Ben rüber und brach direkt in schallendes Gelächter aus. "Genau DAS ist der Grund warum ich nur mit guten Freunden Döner esse!", lachte ich und reichte ihm eine Serviette, "dein halbes Gesicht ist voller Soße." Er grinste mich an und wir aßen weiter. Ich bemerkte, dass er mich von der Seite anschaute. "Jetzt bloß nicht rot wer...", dachte ich mir noch, doch merkte im selben Moment, wie mein Gesicht warm wurde. Ben legte dem Kopf schief und lächelte mich an. "Weißt du eigentlich, dass es ziemlich niedlich aussiehst wenn du rot wirst, Milena?" Entsetzt schaute ich ihn an, "Nein. Das ist weder niedlich noch sonst irgendwas. Das ist einfach nur peinlich. Ich bin doch keine 13 mehr..." Ich schaute verlegen zu ihm rüber, vermutlich war ich rot wie eine Tomate. Sein Lächeln wurde noch ein wenig breiter und seine Augen, diese wunderschönen Augen, funkelten. Wir saßen noch eine Weile auf der Parkbank und unterhielten uns, als mein Handy das Gespräch abrupt unterbrach. Es war Isi und ich ging sofort ran. "Und? Wie läufst?", fragte sie und ich konnte hören, dass sie lächelte. "Ich hab das Interview fertig und komm gleich zurück ins Büro!", gab ich zurück, denn jetzt konnte ich ja nicht darüber reden, dass ich ein wahnsinniges Kribbeln im Bauch hatte und mich wider fühlte wie ein frisch verliebter Teenie. Und mal ehrlich - ich saß hier neben dem Sänger der Band Casper.
Ich schaute auf die Uhr. Halb 2. "Du, Ben", sagte ich schließlich, "Danke fürs Interview und die nette Mittagspause! Ich muss nun aber zurück in die Agentur, damit der Artikel auch bald online gehen kann, sonst werden die Fangirls noch verrückt." Ich zwinkerte ihm zu und wandte mich zum Drehen, als er nach meinem Arm griff. "Warte bitte noch kurz." Er holte einen kleinen Zettel und einen Stift aus seiner Jackentasche und schrieb etwas darauf. Danach reichte er ihn mir mit den Worten: "Gib mir doch bitte Bescheid, wenn der Artikel fertig ist... Oder wenn dir mal wieder eine langweilige Mittagspause bevorsteht." Schon wieder dieses Lächeln. Ich steckte den Zettel in meinen Notizblock und machte mich nun endlich auf dem Weg zurück zum Wagen und zur Agentur, wo Isi mich schon sehnsüchtig und sichtlich aufgeregt erwartete.

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