Kapitel 5

270 14 0
                                    

- Ben, gleicher Morgen -

Als ich, vom Sonnenlicht geweckt, die Augen öffnete pochte mein Kopf. "Zu viel Alkohol...", dachte ich und schaute mit zusammengekniffenen Augen auf mein Handy. Ich hatte eine Nachricht von Milena. "Gute Nacht, schlaf schön und träum was schönes, schöner Mann <3" hatte sie geschrieben. Gerade als ich auf die Nachricht antworten wollte, merkte ich, wie sich neben mir jemand bewegte. Ich drehte mich herum und sah in ihre wunderschönen dunklen Augen. "Na", lächelte sie und gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze, "ausgeschlafen?" Es war also mal wieder passiert. Ich war mit meiner Ex-Freundin im Bett gelandet. Ich seufzte. "Was ist denn los?", fragte sie augenblicklich, "dir hat es doch auch gefallen gestern. Alles gut, alles unkompliziert!" Mit diesen Worten stand sie auf und ging ins Badezimmer. Ich sank zurück in die Kissen und legte meinen Arm über die Augen. "Es kann doch so nicht weitergehen... Aber ich kann einfach nicht anders. Ich liebe diese Frau noch immer. Nach allem was zwischen uns passiert ist." Wieder seufzte ich, stand dann aber schließlich auf, zog mir etwas an und ging in die Küche, um Kaffee zu kochen.
Gedankenverloren starrte ich aus dem kleinen Küchenfenster, von dem man einen wirklich fantastischen Blick über Berlin hatte. Caro betrat die Küche und hauchte: "Machst du mir auch einen? Mir ist nach dem Duschen ein wenig kalt..." und lies das Handtuch über ihre Hüften zu Boden fallen. Ich schaute sie einen Moment lang an, ehe ich mich sammelte und entschlossen sagte, dass sie nun gehen müsse. Perplex schaute sie mich an, dann wandelte sich ihr Blick und ihre Augen wurden traurig. Ich kann sie so nicht sehen. Ich zog sie in meine Arme und küsste ihren Kopf. "Caro... Wir... Ich...", ich suchte die passenden Worte, "Bitte geh jetzt. Ich muss erstmal ein paar Dinge klären und Ordnung in mein Leben bringen... Und das geht so einfach nicht."
Jetzt wandelte sich ihr Gesichtsausdruck von traurig zu wütend. "Achso?", schnaufte sie, "das Ganze hat sich heute Nacht noch anders angehört. Hast du ne Neue am Start?" Ich schüttelte den Kopf, dass wurde hier doch etwas zu kindisch. Ich zeigte noch einmal Richtung Wohnungstür. "Gut. Wie du meinst. Ich hol nur noch schnell meine Sachen und dann bist du mich los."
Ich nippte an meinem Kaffee und schaute wieder aus dem Fenster. Was Milena wohl grad machte? Ich hatte ihr noch nicht auf ihre SMS geantwortet... Gerade als ich mein Handy aus dem Schlafzimmer holen wollte, stand Caro wieder vor mir. Statt sich vernünftig anzuziehen, hatte sie sich in ihr Negligé geworfen und lächelte mich verstohlen an. Sie wusste genau, wie sie mich rumbekam. Sie schlich auf mich zu und zog mich in einen leidenschaftlichen Kuss. Langsam bewegten wir uns Richtung Schlafzimmer, ohne den Kuss zu unterbrechen. Ehe Caro mich aufs Bett schubste, sagte sie: "Danach hast du noch genug Zeit zum Nachdenken." Und es passierte schon wieder, dabei hatte ich meinen Jungs doch schon vor einigen Wochen versprochen, dass ich nie wieder 'Sex mit der Ex' haben werde. Sie hatten mir sofort gesagt, dass sowas nicht funktioniert. Aber ich wollte Caro nicht einfach so aufgeben, nach fast 6 Jahren Beziehung...
Schließlich stand Caro auf und stand 5 Minuten später mit gepackter Tasche vor dem Bett. "Melde dich, wenn du weißt, was du willst. Oder wenn du mal wieder Lust hast..." Sie grinste mich frech an und gab mir schließlich einen Kuss. Verwirrt blieb ich im Bett liegen und wusste nicht, wie ich mit all diesen Gefühlen umgehen sollte.
Warum musste das immer alles so kompliziert sein?

FotoalbumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt