Kapitel 24

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Langsam beruhigte sie sich und holte tief Luft. „Als ich heute vom Sport und Shoppen nach Hause kam, hatte ich direkt ein seltsames Gefühl, weil Jeff sonst immer im Wohnzimmer hockt und Fußball schaut, oder irgendwelche anderen blöden Serien. Also bin ich durch die Wohnung gelaufen und kam schließlich ins Schlafzimmer, wo er mit dieser Blondine zu Gange war...", erzählte sie und wieder liefen ihr ein paar Tränen über die Wangen, „Ich hab ihn nur gefragt, was er da tut. Da hat er mich erschrocken angeschaut und allen ernstes gesagt 'Ich kann dir das erklären!' Pah! Ich hab meine Sachen geschnappt und dich angerufen..." Ich nahm Isi in den Arm. „Kanntest du die Frau?", fragte ich sie, doch sie schüttelte den Kopf. „Von der Arbeit kennt er sie nicht, außer es ist eine Praktikantin oder sowas. Wie kann er mir das nur antun?" Ich stand auf, holte zwei Gläser aus der Küche und die Flasche Tequila aus dem Regal. „Ich weiß es nicht, Isi. Ich würde dir gern eine Antwort geben, aber ich versteh ihn auch nicht. Deshalb hab ich eine andere Lösung mitgebracht..." und schenkte uns beiden ein. Je leerer die Flasche wurde, desto weniger weinte Isi, bis sie schließlich sagte: „Scheiß doch auf die Männer. Soll er diese Blondine vögeln, so eine wie mich hat der gar nicht verdient. Ich angel mir jetzt auch einfach 'n Star!", lachte sie und piekste mir in die Seite. Ich seufzte „Wenn das mit dem alles so einfach wäre. Wäre da nicht seine Ex-Freundin, die einfach unglaublich attraktiv ist und mit der er vermutlich sofort ins Bett springen würde, wenn sich die Gelegenheit bietet... und wäre ich momentan nicht so verdammt eifersüchtig und würde ich nicht so extrem an mir selbst zweifeln..." Ich goss uns noch einmal Tequila ein und trank mein Glas sofort aus. Isi schaute mich böse an „Milena, wie alt bist du eigentlich? 13? Der Mann ist total in dich verliebt! Und du in ihn. Du solltest dich endlich deines Alters entsprechend benehmen und dich zusammenreißen. Selbst wenn er noch was für diese Caro empfindet, na und? Nun hat er dich." Entsetzt schaute ich sie an. So Klartext hatte sie noch nie mit mir gesprochen. Ich umarmte sie. „Danke", seufzte ich, „vermutlich hatte ich eine solche Standpauke echt mal nötig." Ich nahm mein Handy und schrieb Ben eine SMS, in der ich mich für mein Verhalten und meine Vorwürfe entschuldigte. Ich hatte wirklich ein schlechtes Gewissen. Ich legte mein Handy beiseite und schaute Isi an. „Aber, wie soll das nun zwischen dir und Jeff weitergehen?", fragte ich vorsichtig. Sie schaute zu Boden und trank ihr Glas leer. „Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern hier übernachten. Vielleicht sieht die Welt morgen schon wieder anders aus. Ich möchte auf jeden Fall nochmal mit ihm reden. Ich kann die Beziehung ja auch nicht einfach wegwerfen." Ich nickte. Was für eine Frage, natürlich durfte sie bei mir übernachten.

Schließlich machten wir uns bettfertig, ich brachte ihr Kissen und eine Decke und drückte sie noch einmal, bevor ich mich in mein Bett kuschelte. Ben hatte mir geschrieben. „Schön, dass du es etwas verstehst. Milena, ich liebe dich. Und du fehlst mir. Schlaf gut" Ich lächelte und hoffte, dass ich meine neue Einsicht auch weiter so behalten konnte. Ich wollte das zwischen ihm und mir nicht durch mein kindisches Verhalten riskieren, denn er war so liebevoll, so fürsorglich.. Ich zog mir die Decke bis zum Kinn und drehte mich auf die Seite, um endlich einzuschlafen...

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